Ich war immer
gegen Abtreibung, bis ich selber in eine verzwickte Situation kam.
Meine Tochter war gerade 1 Jahr alt und ich mitten in der Ausbildung. Der Papa steckte mitten im Studium, eine finanziell gesicherte Basis hatten wir also nicht.
Ich wurde schwanger und war hin und her gerissen. Sollte ich meine Ausbildung abbrechen und vom Amt leben, keinerlei Basis schaffen oder sollte ich erstmal alles für mich wichtige beenden?
Wir entschieden uns gegen das Kind und in der 6. Woche wurde das Kind abgetrieben.
Ich beendete meine Ausbildung, mein Freund sein Studium.
Heute bin ich schwanger und die Situation ist eine ganz andere. Unsere Tochter ist 6 Jahre, mein Freund arbeitet, ich studiere (kann es mir also selbst einteilen) und ging bis zum MuSchu arbeiten.
Die Abtreibung damals fiel mir schwer und ich hatte lange zu knabbern, aber ich war der Meinung, dass es das Beste für uns ist. Wir wären einfach überfordert gewesen und ich war einfach auch so egoistisch, dass ich erstmal meine Ausbildung beenden wollte ohne vom Amt leben zu müssen, denn das musste ich in der 1. SSW und es war kein Zuckerschlecken, täglich zuzusehen, wie man über die Runden kommt.
Das wollten wir dem 2. Kind und uns nicht nochmal zumuten.
Ich finde daher deine Verurteilung sehr hart und unpassend. Jeder kann in eine solche blöde Sache hineinraten und keiner, der in einer solchen Situation war, steht es zu, darüber zu urteilen. Und was das Absaugen oder Ausschaben angeht, was ja detailliert im Netz beschrieben wird, ist auch meist sehr übertrieben dargestellt.
Wenn es wirklich so krass wäre, dann würde man es nicht bis zur 12. Woche gesetzlich erlauben.
Was ich verurteile, wenn Frauen Abtreibungen als "Verhütungsmethode" nutzen, denn solche habe ich auch schon kennengelernt.
Aber zu sagen, man dürfe dann nie wieder schwanger werden...nee, das ist nicht i. O.
lg natalie 38. SSW