elena_12044608Mal noch was rausgesucht
Die Mutterschaftsrichtlinien, nach denen die Gynäkologen die Vorsorgeuntersuchungen ausrichten, sehen Urinkontrollen auf Zucker vor. Aber die Zuckerausscheidung im Urin (Glukosurie) ist ein sehr unzuverlässiger Parameter zur Diagnosestellung. So hat nur die Hälfte der Gestationsdiabetikerinnen eine Glukosurie! Andererseits hat auch nur etwa die Hälfte der Schwangeren mit einer Glukosurie einen Gestationsdiabetes.
Die Diagnose Gestationsdiabetes kann nur über einen Zuckerbelastungstest erfolgen.
Fachgremien fordern deshalb, dass bei allen Schwangeren ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt wird. Dieser wird derzeit von den Krankenkassen noch nicht bezahlt, weshalb er nur bei bestimmten Risikofaktoren von den Frauenärzten durchgeführt wird. Hierzu zählen:
- erhöhte mütterliche Gewichtszunahme Die notwendige Gewichtszunahme ist vom Ernährungszustand der Schwangeren abhängig. Übergewichtige Schwangere dürfen weniger an Gewicht zunehmen als untergewichtige.
- Glukosurie (Zucker im Urin)
- Verdacht auf erhöhtes kindliches Gewicht (Ultraschall)
- Bluthochdruck
- Gestationsdiabetes in vorheriger Schwangerschaft
Therapie des Gestationsdiabetes
Die Therapie des Gestationsdiabetes steht auf zwei Pfeilern, der Ernährungsumstellung und der Insulineinstellung. Bei 85% der Patientinnen genügen die diätetischen Maßnahmen zur Blutzuckeroptimierung, die übrigen 15% benötigen zusätzlich Insulin.
Diät bedeutet in diesem Zusammenhang bedarfsgerechte Ernährung. Aber wie sieht der Bedarf aus? Etwa 40% der Kalorien sollte aus Kohlenhydraten bestehen. Dabei sollten die sogenannten komplexen Kohlenhydrate den schnell verdaulichen vorgezogen werden, um einen raschen Blutzuckeranstieg zu vermeiden (Abbildung 3). Der Fettanteil sollte 35% nicht überschreiten, hier sollten die mehrfach ungesättigten Fette den gesättigten (aus tierischen Fetten) vorgezogen werden und der Eiweißanteil etwa 15%.
Die Nährstoffe liefern unterschiedliche Mengen an Energie (Kalorien). Während Wasser - außer Spurenelementen und Mineralstoffen - keine Energie liefert, enthält jedes Gramm Kohlenhydrat 4 kcal (Kilokalorien), für jedes Gramm Protein ebenfalls 4 kcal und für jedes Gramm Fett 9 kcal. Alkohol ist mit 7 kcal/Gramm ebenfalls sehr energiereich und sollte während der Schwangerschaft sowieso gemieden werden.
Während der ersten Hälfte der Schwangerschaft ist der tägliche Energiebedarf nicht erhöht. Während der zweiten Hälfte sollten täglich etwa 100-300 kcal zusätzlich zugeführt werden. Dabei ist das vor der Schwangerschaft bestehende Gewicht sowie die körperliche Aktivität zu berücksichtigen.
Der Energiebedarf in der zweiten Schwangerschaftshälfte wird folgendermaßen errechnet.
Der tägliche Energiebedarf in der Schwangerschaft beträgt ca. 30 kcal je Kilogramm des Körperzielgewichtes. Das Körpersollgewicht errechnet sich aus der Körpergröße in cm - 100.
Beispiel
Bei einer 1,70 m großen Patientin ergibt sich
Körperzielgewicht = 170 - 100 = 70 kg
30 kcal * 70 = 2.100 kcal.
In der Behandlung des Diabetes mellitus wird häufig von Broteinheiten (BE) oder Kohlenhydrateinheiten (KHE) gesprochen. Hierbei handelt es sich um die Menge an verdaulichen Kohlenhydraten.
1 BE = 12 g verdauliche Kohlenhydrate
1 KHE = 10 g verdauliche Kohlenhydrate
1 BE hat mit 12 g Kohlenhydraten (á 4 kcal) etwa 50 kcal.
Bei dem oben angeführten Beispiel beträgt der Kohlenhydratbedarf demnach 2100 kcal, hiervon 40% Kohlenhydrate sind 840 kcal. Dies entspricht ca. 17 BE
Die Nahrung auf dem Teller sollte möglichst bunt aussehen.
Patientinnen mit einer eingeschränkten Glukosetoleranz sollten eine Ernährungsumstellung vornehmen, da auch sie ein erhöhtes Risiko haben. Unter Umständen ist bei diesen Patientinnen eine Testwiederholung nach zwei Wochen sinnvoll.
Patientinnen mit einem Gestationsdiabetes sollten auf jeden Fall eine Diätberatung erhalten. Während der folgenden Tage muss schließlich geklärt werden, ob die Ernährungsumstellung zur Therapie ausreicht. Als sinnvoll erwiesen haben sich hierfür selbständige Blutzuckerwertmessungen (Blutzuckertagesprofil=BZTP) der Patientinnen vor und nach den Hauptmahlzeiten. Dies kann ambulant durchgeführt werden.
Folgende Blutzuckerwerte sollten nicht überschritten werden
Nüchtern (vor dem Frühstück) 90 mg/dl (5mmol/l)
1 Stunde nach dem Essen 140 mg/dl (7,8 mmol/l)
2 Stunden nach dem Essen 120 mg/dl (6,7 mmol/l)
Werden diese Werte nicht überschritten, genügt die Ernährungsumstellung, sonst muss zusätzlich Insulin gespritzt werden.
Die Nachteile was passieren kann hab ich mal dezent weggelassen,also geh bittezur Ernährungsberatung... lieber abklären lassen und den rest der SS genießen...