Hey,
ich selbst bin mit meinem Wunskind in der 21ssw. Ich habe damals extra von meinem Frauenarzt eine Überweisung ins Krankenhaus zu einer sehr kompetenten Ärtzin bekommen, da ich sehr grosse Angst vor einem offenen Rücken hatte.
Mein Bruder leidet an dieser Krankheit die eigentlich fast immer mit einem Wasserkopf "Hydrocephalus" einhergeht. Bei meinem Bruder ist die Krankheit sehr ausgeprägt, sprich er ist zu 100 % Schwerbehindert. Meine Eltern wussten damals nichts von der Krankheit. Man hat es vor genau 31 Jahren wohl noch nicht erkannt!
Für mich war klar, ich werde ein Kind mit offenen Rücken nicht bekommen. Ich habe viel zu viel schreckliches erlebt, denn mit einer OP ist sowas lang nicht getan. Und "einfach" ist wirklich anders!
Ich habe lang mit der Ärztin gesprochen und sie sagte mir, wegen einem kleinen Loch im Rücken wird kein Kind abgetrieben. Es müsste schon schwerwiegend sein.
Bei mir war glücklicherweise alles in Ordnung aber viele Fragen hatten wir trotzdem. Unter anderem, ob das Kind trotz offenen Rücken und Lähmung ab Brust (wie bei meinem Bruder), strampeln könnte! ? Und ja, es kann! Es sind Zuckungen und Reflexartige Bewegungen die man dann spürt. Vielleicht hast du dieses eventuell als Tritte wahrgenommen!?
Ich kann dich verstehen. Der Schritt zur Abtreibung ist bestimmt nicht einfach gewesen aber die Ärtze hätten das nie getan wenn die Chanche auf ein "normales" Leben bestanden hätte.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Bruder über alles, er ist für uns nicht behindert sondern einfach unser Bruder. Aber es gab auch Zeiten da mussten wir, am meisten meine Eltern, um das Leben für ihn bangen. Und auch heute ist es so wenn er nur etwas Kopfweh hat oder erkältet ist merkt man wie aufgeregt und niedergeschlagen meine Eltern sind. Man lebt ständig in Angst.
Die Entscheidung mit einem behinderten Kind leben zu können trifft jeder für sich. Jeder der sich dafür entscheidet verdient meinen grössten Respekt.
Aber ich kann es auch deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen.