Ich fühlte mit dir und kann mich jetzt für dich riesig freuen und hoffe es klappt auch bei mir
Hallo stiwen83,
als ich heute dein Erlebnis gelesen habe, musste ich so sehr weinen und auch an mich denken. Hatte erst gerade letzte Woche einen Schwangerschaftsabbruch. Grund: Unser Kind war krank, dabei fing alles so schön an. Ich hatte außer den üblichen Schwangerschaftsbeschwerden wie Morgenübelkeit und Müdigkeit keine Probleme, bis der Tag kam, an dem ich die Nackenfaltenmessung hab vornemmen lassen. Das Ergebnis war niederschmetternd und mir wurde der Boden unter den Füßen weggerissen, es fühlte sich an, wie ein Albtraum der seinen langen Weg erst begann. Die Messung ergab eine Nackenfalte von 7,6 mm!!! Mein Frauenarzt hatte soetwas das letzte Mal vor ca. 15 Jahren!!! Für ihn war klar, da ist etwas nicht in Ordnung! Ich konnte nicht aufhören zu weinen und mein Freund war auch kurz davor! Dann begann für uns eine Zeit des Hoffens, das doch noch alles in ordnung ist. Gleich 3 Tage später wurde bei mir eine Chorionzottenbiopsie (Entnahme von Mutterkuchenzellen) durchgeführt um den Chromosomensatz des Kindes zu überprüfen. Die Entnahme verlief ohne Probleme. Am nächsten Tag hatte ich das Schnellergebniss bekommen: Alles ok, das Kind hat 46 Chromosomen. Mir ist erst ein Stein vom Herzen gefallen und mein Freund und ich haben uns riesig gefreut!!! 1 Woche später musste ich zum Ultrschall. Auch da war alles ok, das Kind ist normal entwickelt!!! Erst nach der Untersuchung teilte uns der Facharzt mit, das die Humangenetiker jetzt bei den Proben doch etwas entdeckt haben, was noch genauer untersucht werden muss. (Um ein Endergebnis zu bekommen werden die Zellen angezüchtet). Da machten wir uns noch nicht so die großen Gedanken, es wurde nur ein erneuter Termin vereinbart um eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen zu lassen. An diesemTag erfuhren wir auch das es ein Mädchen wird!!! Eine Woche später wurde bei mir Fruchtwasser entnommen. Auch hier verlief alles komplikationslos. 1 Stunde später hatten wir ein Gespräch mit einer Ärztin (Humangenetikerin). Sie teilte uns mit, das sie bei 21 Chromosom eine veränderung festgestellt haben die noch abgeklärt werden muss. Ich hatte wieder Tränen in den Augen. Das hieß mal wieder für uns hoffen, hoffen und nochmal hoffen auf das Schnellergebniss. Tja das leider musste ich fast 5 Tage auf das Schnellergebnis warten. Zur Sicherheit hat man auch bei mir und meinem Freund Blut abgenommen um auch bei uns den Chromosomensatz zu bestimmen und eventuelle Vererbungen auszuschließen. Am Montag spät Vormittag bekammen wir dann den Anruf vom Humanbiologen. Seine Antwort am Telefon war: wir müssen uns über einen schwierigen Befund unterhalten. Ich möge doch bitte mit meinem Freund noch am nachmittag zu ihm kommen. Kaum den Hörer aufgelegt, liefen mir die Tränen und ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Es war schlimm. Dann endlich waren wir beim Arzt und er teilte uns mit, das unser geliebtes Kind eine Translokations-Trisomie 21 hat, d.h. Down-Syndrom. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen und ich wusste nicht mehr weiter. Wir waren fast 1. Stunde bei dem Arzt und haben ein Gespräch darüber geführt. Eine gute Nachricht hatte er für uns, das mein Freund und ich gesund sind und das es nicht von uns vererbt worden ist. Er erklärte es uns genau wie das entstanden sein konnte. In meinem Fall war das Kind ja auch zuerst gesund, erst im laife des weiteren Schwangerschaft hat sich bei mir erst diese entwickelt - eine Laune der Natur -. Für uns beide war klar das wir dieses Leben unserem Kind nicht antun wollten.
In der 18. SSW wurde dann bei mir ein Schwangerschaftabbruch durchgeführt im Krankenhaus. Es war so schlimm für mich, da ich unsere kleine Tochter schon leicht gespürt habe im Bauch. Ich musste jeden tag weinen, weil es mir so schwer fiel mich von Ihr zu verabschieden. Ich lag 2 Tge im Krankenhaus. Das mit der Kaliumspritze hat der Arzt auch bei mir zuerst versucht, hat jedoch nach 2 Versuchen nicht geklappt. Unsere kleine Tochter musste also den langen schmerzhaften Weg mit mir zusammen durchstehen. Ich bakamm Tabletten. Alle 4 Std. die Schmerzen hielten sich noch in Grenzen, aber mir ging es nicht gut. Dann hat man mir die Tabletten vaginal verabreicht. Ich hatte immer noch leichte Schmerzen aber der Muttermund wollte sich nicht öffnen. Auch keine Blutung war zu sehen. In der 2. Nacht hatte ich starke schmerzen. Musste alle 2 Std. Schmerzmittel bekommen. Am Morgen dann hatt ich eine leicht Blutung bekommen und plötzlich auch höllische Schmerzen, die nicht zu ertragen waren. Auf einmal platzte meine Fruchtblase und ich wurde sofort in den Kreißsaal gebracht. Die PDA haben Sie bei mir leider nicht mehr geschafft da der Muttermund vollständig auf war und das Kind sich schon zum Teil in der Scheide befand. ich bekam etwas gegen die Schmerzen, die dann auch langsam schwacher wurden nur noch die Presswehen waren da, die enpfand ich aber nicht mehr so schlimm. Ich hatte eine ganz liebe Hebamme bei mir die mich tröstend unterstuzt hat und mir beistand. Ich musste nur 2 Mal richtig pressen und meine kleine Tochter war endlich auf der Welt. Die Hebamme wickelte Sie in ein Leinentuch ein und fragte mich, ob ich sie den auch sehen möchte. Natürlich wollte ich meine kleine sehen, schließlich war sie ein Wunschkind und wir haben uns so sehr auf sie gefreut. Sie sah so hübsch aus, klein und zerbrechlich. Mir liefen die Tränen und ich konnte garnicht aufhören zu weinen. Sie sah so normal aus, aber wir wussten, das sie schwere, geistige Behinderung haben wird und später auch noch wahrscheinlich schwere Organschäden hinzukämen. Mein Freund ist auch gleich gekommen, nach dem ich ihn anrief. Erhat sie auch noch sehen können. War selber erstaunt, das die kleine so schon fast fertig aussah nur in klein. Ich wirde noch anschließend in den OP geschoben und unter Vollnarkose ausgeschabt (war gott sei dank nicht mehr so viel zum ausschaben). Anschließen wachte ich nach 10 Minuten wieder im Kreißsaal wieder auf und konnte nochmal unsere kleine Tochter auf meine Brust legen. Ich hielt ihre kleine Hand fest, streichelte sie und gab ihr noch einen Kuss. Dann mussten wir uns von Ihr verabschieden. Wir wntschieden uns für eine Beerdigung bei der alle Totgeburten, Fehlgeburten usw. beerdigt werden (kostenlos). Immer 1 Mal im Jahr findet dann ein Trauergottesdiesnt statt an dem diese Kinder beerdigt werden. So konnte ich unsere kleine Tochter schweren Herzens gehen lassen.
Wir werden unseren kleinen Krümel nie vergessen, sie wog 215g bei der Geburt und war 21 cm klein.
Jetzt fängt für mich die schlimme Zeit erst an. Die Trauer ist soooooooooo schlimm, bin nur am weinen und weiß nicht mehr weiter. Muss immer an unsere kleine Tochter denken. Wir haben uns so sehr auf sie gefreut und doch mussten wir Sie gehen lassen. Diese Erfahrung ist so schlimm, das wünscht man wirklich keinem. Man braucht viel Kraft, viel Liebe und ganz viel nähe der Menschen die man liebt. Mir tut es gut mit anderen darüber zu reden und dabei weinen zu können, so wie jetzt als ich diesen Bericht schrieb.
Meine Mutter sagt ebenfalls, Kind denk positiv, beim nächsten wird wieder alles gut und du wirst dich noch über dein Kind und deine Schwangerschaft freuen können. Alle bauen mich auf und geben mir viel halt.
Ja ich möchte so gerne wieder Schwanger werden, das wünschen wir uns beide so sehr mein Freund und ich. Aber erst will ich die Trauer verarbeiten und mindestens 3 bis 4 Monate alles ruhen lassen. Dann hoffe ich, das und der liebe Gott mit einem neuen und gesundem Kind beschenkt. Das möchten wir sooooooo sehr. Ich hoffe das auch alles gut klappt und ich wieder schnell schwanger werden kann.
Ich freue mich sehr für dich, das es bei euch wieder geklappt hat und wünsche euch und eurem kleinen Krümel alles Gute und viel Gesundheit. Vielleicht schreibst du mir auch zurück, wie es dir jetzt geht und ob seid deinem letzten Eintrag alles super in der Schwangerschaft verläuft? Ich würde mich sehr freuen.
Bis dahin liebe Grüße apollo80