Hallo ihr lieben!!
Danke euch nochmal für eure Anteilnahme. Ihr wart echt süß. :AMOUR:
Meine süße und ich haben uns ganz gut erholt, eben gerade habe ich endlich den Geburtsbericht geschrieben der nun folgt, viel spaß beim lesen ;-)
Geburtsbericht Lilly Mailin
Heute ist mein kleines Wunder neun Tage alt.
Am Freitag den 13.07.2012 bekam ich Vormittags, gegen 10:00 Uhr einen Wehencocktail zu trinken. Ich war am 13. vier Tage über den errechneten Geburtstermin und wir hatten beschlossen, die Geburt etwas voran zu treiben, da das Fruchtwasser zur Neige ging.
Nach dem Cocktail wartete ich und bekam auch nach kurzer Zeit Wehen allerdings waren diese zwar regelmäßig aber leider nicht Muttermundwirksam. Ich war frustriert. Stunde für Stunde wurden die Wehen intensiver, aber nichts tat sich. Ich wurde ins Bett geschickt mit der Bemerkung, ich würde sicher von starken Wehen aufwachen und dann würde es wohl losgehen.
Also sprang ich voller Vorfreude ins Bett und schlief bald darauf ein. Nachts um drei wachte ich auf keine einzige Wehe mehr! Man, war ich sauer und enttäuscht! Am Samstag Abend schickte man mich dann wieder nach Hause, da ich eine Pause von den Einleitungsversuchen machen sollte. Ich solle mich noch mal richtig entspannen und ausschlafen zu HauseSEHR LUSTIG (ich schlief von Samstag auf Sonntag und Sonntag auf Montag insgesamt vielleicht 5 Stunden wenns hochkommt).
Am Montagmorgen, pünktlich um 7:00 Uhr stand ich wieder im Kreissaal. Die Hebamme schaute mich irritiert an und fragte ob ich wohl aus dem Bett gefallen sei oder warum ich so früh da bin. Ich kam ans Ctg schöne regelmäßige Wehen waren da zu sehen. Dann der Muttermundbefund: nach wie vor 1 cmna super.
Um genau 08:07 Uhr bekam ich die erste viertel Tablette zur Geburtseinleitung. Dann hieß es spatzieren gehen. Zwei Stunden später, ich merkte schon ein leichtes ziehen im Unterleib und bekam es langsam mit der Angst zu tun, bekam ich eine weitere halbe Tablette und sollte dann wieder spatzieren gehen. Was ich natürlich tat. Lieber hätte ich geschlafen (mist, hätte ich das mal Samstag und Sonntag getan).
Etwa nach einer halben Stunde war ich mir sicher: das sind jetzt langsam wirklich Geburtswehen. Ein starkes ziehen, wie ein heftiger Krampf in Bauch und Rücken bis in die Oberschenkel. Beim Mittagessen um 11:30 schimpfte ich schon, da ich kaum etwas herunter bekam und sich bei jeder Wehe auch mein Magen verkrampfte. Meine Mutter, die die ganze Zeit über bei mir war und mich auch zur Entbindung begleitet hatte, sagte nur ganz trocken das ist noch garnichts, warte erstmal ab!
Vom Mittagessen bis abends weiß ich nicht genau, wie ich das geschafft habe. Ich hatte immer direkt zwei Wehen unmittelbar nacheinander, dann eine Minute Pause, dann wieder zwei Wehen usw. Ich veratmete die Wehen, dachte immer daran, dass die Wehe gleich wieder vorbei ist, ich denke nur deshalb habe ich das Stundenlang ausgehalten. Ich konnte während der Wehen nicht sprechen. Abends wurde der Muttermund untersucht 2 cm! Ein cm nach stundenlangen, nahezu unerträglichen Wehenich war total erschöpft. Zwischendurch bekam ich eine Infusion, da mein Kreislauf absackte und die Herztöne der kleinen hoch gingen.
Dann, zwischen 21:00 und 22:00 Uhr bekam ich die PDA. Ich hatte vor der PDA mehr Angst als vor der Geburt an sich, durch eine schlechte Erfahrung in der Vergangenheit mit Spritzen am Rücken. Ich krallte mich an meiner Mutter fest und bat die Hebammen und den Anästhesisten mir nicht zu sagen, was gemacht wird und mich irgendwie abzulenken. Nach ein paar Minuten war die PDA gesetzt, wenige Minuten später merkte ich schon die Wirkung. Ich merkte nur noch den leichten Druck. Erschöpft konnte ich jetzt auf dem Kreisbett liegen, mich erholen und ich versuchte, jede Wehe zu veratmen, damit meine Maus immer genug Sauerstoff bekommt. Um kurz vor 24:00 Uhr wurde die PDA noch einmal nachgespritzt.
Eine Weile lag ich noch entspannt da, dann bemerkte ich einen leichten Druck. Ich rief eine Hebamme, die versicherte mir, das sei der Kopf des Kindes, der gegen den Muttermund drückt. Nach wenigen Minuten war der Druck so stark, dass ich veratmete und erneut nach der Hebamme rief. Bei jedem Druck fielen auch die Herztöne meiner kleinen ab. Sie untersuchte mich Muttermund 10 cm geöffnet! Die Hebamme schaute immer wieder besorgt auf das Ctg, der Puls meines Kindes sackte in jeder Wehe stark ab. Sie rief eine zweite Hebamme herbei und forderte mich auf, mich auf den Rücken zu legen. Nun sollte ich in der Wehe so stark wie möglich nach unten pressen. Das tat ich. Die Hebamme sagte, mein Kind habe schwarze Haare. Ich konnte nicht glauben, dass sie es schon sehen konnte. Dann kam die zweite bewusste Presswehe. Ich presste so sehr ich konnte, die Hebamme zwischen meinen Beinen versuchte an den Kopf zu kommen. Ich war total erschöpft und merkte, dass eine der Hebammen meine Hand nahm und zwischen meine Beine führteich fühlte das Köpfchen! Ich konnte es kaum glauben. Da sie nicht schrie und die Hebammen sehr unruhig waren wegen der Herztöne hatte ich große Angst um sie. Ich wurde aufgefordert in der nächsten Wehe alles zu geben, so stark wie möglich zu pressen. Das tat ich. Die eine Hebamme griff nach dem Köpfchen, die zweite Hebamme stürzte sich mit ihrem Ellenbogen auf meinen Bauch und drückte nach unten. Ich merkte, wie der Körper meines Kindes aus mir herausglitt. Unglaublich, drei Presswehen und dann der magische Moment sekunden nach der Wehe lag dieses kleine, blutige Wesen auf meinem Bauch. Ich starrte sie an, meine Tochter, berührte sie. Alles kam mir so unwirklich vor. Sie schrie nicht, aber machte Saugbewegungen. 00:54 Uhr! Nach ein paar Minuten wurde sie abgenabelt, abgewischt und untersucht. Sie wog 3560 Gramm, und war 50 cm lang. Sie hatte APGAR- Werte von 9/10/10. Unglaublich, dafür dass die Presswehen sie so sehr gestresst hatten.
Die Zeit verging wie im Flugich war bestimmt noch drei Stunden im Kreissaal, lag dort mit dem süßen, winzigen Mädchen auf dem Bauch und freute mich zusammen mit der Hebamme und meiner Mutter, die mich die ganze Zeit über unterstützt hatte.
Dann durfte ich duschen. Danach wurden wir ins Zimmer gebracht. Sie schlief, ich konnte das nicht. Ich konnte sie nur betrachten.
Insgesamt empfand ich die Geburt als wirklich anstrengend, da sich alles so in die Länge zog. Aber dafür habe ich nun das Wunder im Arm, dass ich fast 10 Monate im Bauch trug, auf das ich mich freute und um das ich mich sorgte. Ich bin sehr glücklich über meine, heute neun Tage alte Tochter, ich liebe sie!