:snif: Hallo Kathrin
tut mir wirklich sehr leid für deine Schwester. Als ich deinen Text gelesen hab, musste ich gleich an meine FG im März denken, hab mein Sternchen auch in der ca 8.ssw verloren.
Ich bin eher so, dass ich eigentlich nicht so gerne mit meiner Familie über meine Gefühle rede.
Von mir aus hab ich dann auch nicht mit dem Thema angefangen und ich glaub meine Mutter und meine jüngere Schwester haben sich nicht getraut die FG anzusprechen.
Aber als ich es dann meiner älteren Schwester erzählte, sie hat selber schon 2 Töchter, da tat es richtig gut darüber zu reden. Sie hat auch mal vorsichtig gefragt ob es OK wär, dass sie soviel fragt, aber wie gesagt, ich war froh endlich mit jemandem so intensiv zu reden.
Und als am 16.10 der ET vom Sternchen gewesen wäre, ging es mir wieder schlecht. Keiner hatte dran gedacht, obwohl es eigentlich auch der Geburtstag meiner verstorbenen Oma gewesen wär und meine Familie das wusste. Aber dann rief wieder meine Schwester an und fragte wie es mir ginge. Und wieder hat das Reden mir geholfen.
Jetzt hab ich soviel geschrieben...
Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich finde es total rührend dass du dich so um deine Schwester sorgst. Und ich denke, wenn du meinst ein Anruf sei zu aufdringlich, dann ist die Idee mit der email wirklich gut.
So kann sie selber entscheiden, ob sie bereit ist zum Reden oder vielleicht noch eine Weile braucht um alleine damit fertig zu werden.
Ich weiß jetzt nicht, wie euer Verhältnis zueinander bisher war, aber so traurig wie du gerade schreibst, denke ich nicht, dass es schädlich sein könnte.
Aber vielleicht würde sie sich ja doch über einen Anruf freuen (wenn deine Tochter schläft?). Sie kann ja immer noch ablehenen.
Aber deine Schwester wird einfach spüren, dass da jemand ist, der sich sorgt und mittrauert und ich denke wenn sie bereit ist zum reden, wird sie dein Angebot auch annehmen.
Und falls sie doch nicht reden will, vielleicht hilft es ihr ja sich in einem Forum für Sterneneltern auszutauschen mit Frauen, die dasselbe durchmachen mussten.
Ich wünsche deiner Schwester noch viel Kraft mit dieser traurigen Situation fertig zu werden
Liebe Grüße
Kathi
Und hier ist noch ein Gedicht, dass für eure Situation finde ich sehr gut passt
Sterneneltern heißen wir,
denn unser Kind verloren wir.
Viel zu früh ist es gegangen,
kaum das sein Leben angefangen...
Wie alt es war? Das ist nicht wichtig!
Wie groß, wie schwer - auch das ist nichtig!
Es war unser geliebtes Kind
und bleibt's, bis wir gegangen sind...
Wißt, wir spüren stets die Schmerzen.
Die Wunde klafft in unseren Herzen.
Drum sagt nichts von den schlimmen Dingen,
die dolchstoßgleich in's Herz uns dringen:
"Warum jammert ihr denn so?
Es war doch nur ein Embryo!
Wer weiß, wozu es gut gewesen,
das es Euch verließ - dies' Wesen...
Ihr seid noch jung, könnt andre haben
und Euch an Kinderlachen laben!
So lang' ist's her, seit es geschehen -
Ihr müßt nun endlich vorwärts sehen..."
Schweigt lieber, statt sowas zu sagen.
Das hilft uns nicht in Tausend Tagen,
auch wenn es von Euch gut gedacht,
weil Ihr Euch um uns Sorgen macht...
Glaubt uns, könnt Ihr's auch nicht ermessen -
wir werden es niemals vergessen!
Es totzuschweigen schmerzt uns sehr,
vergrößert unser Leid noch mehr...
Wollt Ihr uns echte Hilfe bringen,
laßt seinen Namen hell erklingen!
Laßt uns reden, helft uns trauern,
reißt mit uns ein die Schweigemauern...