Hallo zusammen!
Es geht mir, wie so vielen von Euch hier. Letzten Donnerstag erfuhr ich, dass das kleine Herzchen nicht mehr schlug, am Freitag hatte ich bereits die AS. :cry:
Ich kenne mich in solchen Foren überhaupt nicht aus, habe aber seit dem ich von der FG weiß, ganz viel hier gelesen und es hat mir sehr gut getan. Zu wissen, dass man nicht alleine ist mit seinem Schmerz.
Leider ist das schon die 2. FG und eine Eileiterschwangerschaft hatte ich auch schon...ich würde mich hier gerne mitteilen und meine Geschichte erzählen.
Im Septeber 2009 entschieden sich mein Freund und ich die Pille abzusetzen - zeitgleich mit einer damaligen Freundin. Die ist sofort im 1. ÜZ schwanger geworden und wir übten uns wund :shy:
Es passierte nix. Im November 2010 ließ ich dann meine EL auf Durchlässigkeit prüfen. Die Ärztin war total begeistert, wie schnell die Kontrastflüssigkeit herausgeschossen kam. Im Dezember 2010 war ich dann schwanger! Wir waren sooooo glücklich und erzählten es gleich allen. Das hätten wir lassen sollen, denn im Januar stellte sich heraus, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelte. Gott sei Dank konnten die Ärzte alles entfernen und der EL blieb mir erhalten.
Naja, mein Freund und ich sind nicht wirklich Glückskinder - zumindest nicht auf den ersten Blick, denn wir haben schon viel Mist miterlebt. Aber das macht uns nur stärker und ausdauernder, darum haben wir uns danach wieder frisch ans Werk gemacht.
Im April 2011 musste ich dann zu einer Reha, wo mich mein Freund besuchte. Dort war ich super entspannt und da klappte es wieder! Ich bin schwanger aus der Reha nach Hause und habe meinen Freund mit einem US-Bild überrascht. Der war super glücklich!
Als ich den Test machte und er 3. Woche + anzeigte, bin ich fast ausgeflippt vor Freude, aber auch vor Angst, weil sich so eine EL-SS ja wiederholen kann. Aber alles saß, wo es hingehörte.
Oh Gott, wir schwebten im 7. Himmel, bis ich dann in der 10. SSW erfuhr (da war mein Freund zum ersten Mal mit beim US), dass das Herzchen aufgehört hatte zu schlagen. Das Bild werde ich nie wieder vergessen.... Ich war wie in Watte gepackt und weiß gar nicht mehr, wie wir nach Hause gekommen sind. Ein paar Tage später war dann die AS. Ich fühlte mich leer und unendlich traurig.
Ich hörte dann von Freundinnen und Arbeitskolleginnen, dass es vielen ähnlich ergangen war und mich tröstete der Gedanke, dass etwas mit dem Kind nicht gestimmt haben muss und mein Körper gesagt hat, dass es nicht lebensfähig sein wird.
Weiter ging es mit üben....und üben... und üben..... und üben. Über 3 Jahre lang. Ich muss dazu sagen, dass Geduld überhaupt nicht zu meinen Stärken gehört und ich habe mich in dieser Zeit wirklich teilweise sehr verrückt gemacht. Schließlich war meine biologische Uhr wie wahnsinnig am Brüllen (nicht mehr ticken!), denn ich wurde ja immer älter :shock:
Wir machen alle möglichen Tests. Heraus kam - nichts. Wir sind kerngesund. Ich bin ein sehr sensibler Mensch, darum denke ich, dass ich mich entspannen muss, wenn ich wieder schwanger werden möchte. Aber wie ihr ja wisst, ist das leichter gesagt als getan. Also fing es an, dass wir Sex nach ES hatten, was meinem Freund nicht wirklich gepasst hat. Auch er hat die unerschütterliche Gewissheit, dass es irgendwann klappen wird. Ich bewundere ihn dafür, denn ich hatte die Hoffnung zwischendurch immer gedanklich aufgegeben. Ich habe sogar geträumt, dass wir nie Kinder bekommen werden...
Naja, als ich dann letztes Jahr 39 Jahre alt geworden bin, habe ich meinem Freund gesagt, dass wir uns über eine KiWuK unterhalten müssen. Er war bis dato immer strickt dagegen, stimmte aber zu und wir machten einen ersten Termin. Der Arzt war total blöd und spulte seinen Text runter, untersuchte mich kurz und gab uns eine Informationsmappe und viel Unsicherheit über Erfolgschancen mit. Uns war klar, dass wir mit diesem Arzt nicht weiter zusammen arbeiten würden. Aber es musste geheiratet werden, wenn wir diesen Traum weiter verfolgen wollten, da wir uns eine künstliche Befruchtung nicht leisten können. Meine biologische Uhr war außer sich und mein Freund ließ sich mit der alles entscheidenden Frage Zeit - bis zum 06.12.! Nun hatte ich nur noch 7 Monate Zeit, um mich künstlich befruchten zu lassen! Wir heirateten dann am 18.12. und ich machte einen Termin in der KiWuK Anfang Januar 2015. Ich sollte auch in der ersten Januar meine Regel bekommen, von daher passte das gut.
....aber meine Regel kam nicht! Ich konnte es nicht fassen! Meine alte Angst ging wieder von vorne los. Sitzt es da, wo es soll? Ja, alles saß, wo es sollte und ein kleines Herzchen war auch zu erkennen. Bis zum letzten Donnerstag. Ich war 7+2, aber das Krümelchen hatte es sich anders überlegt und ist gegangen.
Mein Mann und ich waren geschockt, dass uns das schon wieder passiert ist. Aber es war dieses Mal nicht so schlimm, wie das letzte Mal. Körperlich geht es mir gut, aber ich kann meine Hand nicht auf den Bauch legen...ich fühle mich einfach nur dumpf und habe keine Freude. Ich bin kein Mensch, der sich lange selbst bemitleidet, darum habe ich mich entschlossen gleich weiter zu üben und einen Termin in der KiWuK zu machen, da ich ja in knapp einem halben Jahr 40 Jahre alt werde.
Ihr seht, die Zeit ist der größte Druckfaktor in meinem Leben und ich kann ich einfach nicht abstellen. Ich kann es mir partout nicht vorstellen, kein Kind zu haben und ich will es auch nicht akzeptieren. Nur leider glaube ich, dass mich genau diese Gedanken daran "hindern" schwanger zu werden, weil ich einfach zu verbissen bin.
Was soll ich tun? Wie entspannt Ihr Euch? Was macht Euch Mut?
Habe viel hier im Forum gelesen und von gaaaaanz vielen Frauen gehört, dass sie direkt nach der FG wieder schwanger wurden, darauf stütze ich jetzt meine Hoffnung ein wenig und hoffe, dass ich nicht wieder enttäuscht werde.
Entschuldigt den laaaaaaaaaaangen Text, aber irgendwie musste das mal raus.
Eure TotallyLost