miamareNaja, ich war nie der Karriere-Typ, deshalb tauge ich nicht zum Vergleich.
Auch wenn die Gesellschaft das gerne anders behaupten will: Kinder sind ein Karriere-Killer. Einer von euch wird seine Karriere beerdigen müssen.
Theoretisch kann es zwar funktionieren, dass man mit nem Ganztages-KiTa-Platz und der Drumrumbetreuung, sprich Nannys und Tagesmütter un dGroßeltern usw, trotzdem zwei Fullzeitjobs mit viel Zeitaufwand geschafft kriegt, aber man muss sich ja auch fragen, was "Kind haben" für einen bedeutet.
Kind und Karriere meint ja im Prinzip nicht viel mehr, als dass man es schafft Kinder in die Welt zu setzen und sich dann nicht bei der Karriere behindern lassen. :FOU:
Ich persönlich verstehe unter "ich habe Kinder" halt nicht, dass die Nanny bei den ersten Schritten dabei ist, die KiTa das Fahrrad fahren lehrt und die Tagesmutter das Lesen nach der Schule übt.
Zum Kinderhaben gehört für mich auch Familienleben und Zeit miteinander. Deswegen schließt das für mich aus, dass beide Elternteile 50Std und mehr arbeiten und vielleicht noch Wochenends und im Urlaub erreichbar sind.
Das wäre halt für mich nicht befriedigend gewesen.
Und viele Frauen klagen auch darüber, dass sie es nicht toll finden, dass der Vater so viel arbeitet. Schon 40Std ist viel Abwesenheit und auch der Papi braucht ja mal Zeit für sich und für Freunde, Hobbies, schlafen usw.
Und oft geht es auch einfach gar nicht, weil die Betreuungsmöglichkeiten halt doch eingschränkt sind. Jemand der bei der Frage nach Mehrarbeit mit "geht nicht, ich hab die Kinder" antwortet, wird bei der nächsten Beförderung übergangen.
Also jetzt vom Nicht-Karriere-Typ: Ich hatte den Plan Vollzeit-Hausmutti zu werden. Das fand ich dann doch recht unbedfriedigend, sobald die Kinder dann etwas größer wurden. Nach etwa 9,5Jahren habe ich dann eine Weiterbildung gemacht und bin dann quereingestiegen in einem ganz anderen Bereich. Ich bin zufrieden. Das wichtige für mich: Es macht mir Freude und ist kompatibel mit den Betreuungszeiten. Kann aber sein dass du für mein Gehalt morgens noch nicht mal aufstehen würdest. :lol: Nach dem 1. Jahr festeinstellen wollten sie mich - mal abgesehen von meiner guten Arbeit - aber eben auch deswegen, weil ich "flexibel" war, auch mal länger bleiben konnte, wenn mehr Arbeit war, spontan einspringen, woanders aushelfen, wenn Not am Mann war und auch trotz den Schul- und KiTa-Schließungen nicht einmal gefehlt habe, sondern das durch meine Schwiegis kompensiert wurde. (während ich auf Arbeit die C-Qarantäne-Fälle kompensiert habe)
Und ich arbeite grad mal 50%.
Du musst dir einfach klar werden, dass man nicht alles haben kann und dann darüber, was du wirklich willst.
Und dann ist es so, dass es nicht unbedingt so läuft, wie geplant und dass man sich mit Kind nicht so fühlt, wie man sich das vorgestellt hat, als das Kind noch nicht da war.
Da werden Workaholics plötzlich zu glücklichen Hausmuttis und solche, die nur bei den Kindern sein wollten, sehnen sich plötzlich in die Arbeitswelt zurück.
Versuche es, die Situation als Chance zu sehen. Vom bösen C würd ich mich jetzt auch nicht unbedingt von nem Arbeitsplatzwechsel abhalten lassen. Kommt halt drauf an, welche Chance du allgemein deiner Branche gibst, jetzt wo eh alles den Bach runtergeht. :FOU:
Ein paar Jahre beobachten wäre nicht schlecht, aber als Frau Anfang 30 hat man die Chance halt auch nur begrenzt und du fürchtest ja auch, noch weniger Zeit für diese Entscheidung zu haben, als andere.
Gestern hab ich was über das Pilgern auf dem Jakobsweg gehört und wie es Menschen helfen kann, solche wichtigen Entscheidungen fürs Leben zu treffen (wenn man während der Pilgerreise das Ziel hat, eine Entscheidung zu treffen)
LG und viel Gesundheit wünsche ich!