Sicher, ihr werdet jetzt sagen: Entweder man wünscht sich ein Kind oder eben auch nicht. Basta!
Bei mir (27, Vollzeitjob) ist das leider nicht so einfach:
Noch Ende letzten Jahres hat mich mein Kinderwunsch fast aufgefressen: Ich konnte an nichts anderes mehr denken, sah überall werdende Mütter und wenn ich Mütter mit Kindern gesehen habe, hatten die bestimmt schon Angst, ich wäre eine verrückte Kindesentführerin, weil ich meine Augen nicht von den Kleinen lassen konnte.
Mein Mann (32, Minijob) und ich waren uns aber einig: Unsere 1,5 Zimmerwohnung war eindeutig zu klein, mit Baby wären die Finanzen angespannter, Auszug dann noch schwieriger, etc. Also war unser Vorsatz für dieses Jahr: Eine neue Wohnung finden - und das ging schnell. Bereits im März sind wir umgezogen.
Und jetzt?
Eigentlich sollte ich im siebten Himmel schweben, die Pille wegwerfen und schwanger werden. Aber jetzt habe ich Angst und bin mir gar nicht mehr sicher: Ist der Wunsch weg? War es nur eine fixe Idee? Ist es die Angst, niemals ein Kind zu haben, wenn ich es nicht jetzt tue???
Außerdem: Wäre ich eine gute Mutter? Schaffe ich die unvermeidliche Wiedereingliederung in den Job, wenn die Elternzeit vorbei ist? Kommen wir mit den Finanzen klar? Wie finde ich meinen Wunsch wieder??? Im Moment ist es ein stetiges auf und ab: Sehe ich Kinder, wünsche ich mir sehnlichst eins, dann wieder bekomme ich Zweifel und fühle den Wunsch nach einer Weile kaum noch, empfinde ein Kind eher als eine Utopie, die nicht zu mir und meinem Leben passt... Wenn ich dann aber wieder Kinder sehe, fange ich von vorn an zu grübeln.
Dann wieder denke ich daran, wie es wäre, einfach noch zu warten. Meine Angst, womöglich gar nicht schwanger werden zu können oder aber "den Zeitpunkt" zu verpassen, macht mich auch verrückt.
Wie finde ich also raus, was ich jetzt wirklich will? Was das richtige ist?
Danke!