cassy_13021794Warum muss ich
was bezwecken, wenn ich den Artikel hier reinstelle?
Mir war beim Lesen des Artikels nur aufgefallen, dass hier selten sich eine Diskussion darum dreht, wie das für die Ärzte ist.
Und du hast dir offensichtlich den verlinkten Artikel nicht durchgelesen, da geht es noch um viel mehr mit dem sich die Ärztin emotional rumschlägt. Z.b.:
"Aber Beck ist Ärztin, und deshalb passt sie auch auf ihre Patientin auf. Sie will den Frauen den Anblick ihrer Ungeborenen ersparen, weil das die Abtreibung noch schwieriger macht, als sie sowieso schon ist. Diesmal ist die Patientin Anfang zwanzig und hat eine Freundin zum Abtreibungstermin mitgebracht. Die Mädchen sind nervös, sie kichern. Da entdeckt die Freundin den Embryo auf dem Ultraschall und ruft: "Guck mal, es zappelt ja schon!", woraufhin beide in kreischendes Gelächter ausbrechen.
Wer sind die Leidtragenden solcher Situationen, die Eva Beck nicht vergessen kann, weil sie "unwürdig" seien? Das unfertige Kind zweifellos. Das junge Mädchen, das vielleicht nur aus Hilflosigkeit kichert. Oder doch nicht? Eva Beck weiß es nicht, sie spricht mit der Patientin nur während dieser wenige Minuten dauernden Untersuchung, bevor der Anästhesist die Narkose verabreicht."
(Da geht es z.b. nicht um Spätabtreibung.)
"Kann man heute überhaupt als Gynäkologe arbeiten, wenn man keine Abtreibungen durchführen will?"
"m bei der Ärztekammer die Facharztprüfung ablegen zu können, muss sie 250 Operationen selbstständig durchgeführt haben, davon 150 kleinere gynäkologische Eingriffe und 100 längere Operationen wie Bauchspiegelungen und Gebärmutterentfernungen.
Das ist die größte Herausforderung für einen angehenden Facharzt: auf die notwendige Anzahl von Operationen zu kommen."
"Nach drei Jahren an der Klinik fehlen ihr immer noch 70 Operationen. Sie kennt den Grund: Hamburg ist eine Stadt der Ambulatorien, das sind Praxiskliniken, die extrem effizient arbeiten und Routineoperationen ohne Komplikationsrisiko vornehmen. Die großen Kliniken dagegen solche wie die, in der Beck arbeitet sind auf anspruchsvolle Eingriffe spezialisiert. Dort werden kaum noch gewöhnliche Operationen übernommen, die ein Arzt in Ausbildung allein durchführen könnte wodurch er dazulernen und einen weiteren OP-Bericht abheften könnte.
Beck kennt die Lösung für ihr Problem, doch sie hat den Gedanken daran an den äußersten Winkel ihres Gehirns geschoben. Um ihre Facharztprüfung ablegen zu können, muss sie von ihrem Krankenhaus für ein paar Monate an eine Praxisklinik ausgeliehen werden. Praxisklinik bedeutet: Schwangerschaftsabbrüche. Täglich. Wie am Fließband. Ein einfacher Eingriff, der nur wenige Minuten dauert und für die Praxisklinik kostendeckend ist."
"Beck geht nach den langen Tagen in der Klinik nach Hause und hat das Gefühl, sie müsse ihren Sohn fest in den Arm nehmen. Sie hat ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen, was sie sich nicht erklären kann. Vielleicht, weil sie sich daran erinnert, dass er vor nicht so langer Zeit auch mal eine Kaulquappe auf dem Ultraschallbild war. Sie sagt zu ihrem Mann, während sie das Abendessen zubereitet: Ich habe heute wieder zehn Kinder um die Ecke gebracht. Er guckt sie betroffen an."
Was ich zuerst zitiert habe, habe ich gewählt, weil es am deutlichsten rüberbringt, wie sie nicht damit zurecht kommt. Und sie kommt weder mit den Spät- noch mit den Frühabbrüchen zu Recht. Und das sie anscheinden nur ihren Facharzt machen konnte, wenn sie zu Abtreibungen bereit war, hat auch was.