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Hallo nullage,
ich erwarte rechnerisch in 8 Tagen mein 2. Kind und bin auch sehr aufgeregt. Mein 1. Sohn kam vor knapp 2 Jahren per Kaiserschnitt zur Welt, weil er in Beckenendlage lag. Diesmal habe ich mich nach langen - wirklich sehr langen - und intensiven Auseinandersetzungen mit dem Thema Spontangeburt vs. Kaiserschnitt für die Spontangeburt entschieden. Zumindest möchte ich es versuchen. Noch in der ersten Hälfte der Schwangerschaft hatte ich das komplett ausgeschlossen, denn ich fand den Kaiserschnitt richtig gut. Klingt vielleicht komisch, aber ist wirklich so. Ich hatte null das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben, die Schmerzen hielten sich in Grenzen und meine Bindung zum Baby, das Stillen etc. - alles völlig normal. Stattdessen hatte ich unfassbare Angst vor einer Spontangeburt, mir wurde beim Gedanken daran sofort übel, ich bekam Schweißausbrüche usw. Ganz ganz schlimm.
Hauptgrund warum ich nun doch umgeschwenkt bin, ist die intensive Beschäftigung mit dem Thema. Zum einen hat es mir die Angst vor einer Spontangeburt genommen. Denn: Wir Frauen sind zum Gebären gemacht. So blöd und abgedroschen wie das klingt, es ist so. Mir persönlich hat das Stillen meines 1. Sohnes eines wirklich ganz klar gemacht: Eingriffe von außen sind unnötig, die Natur regelt das alles. Beim Stillen wie bei der Geburt. Ich war die Einzige in meinem Baby-Bekanntenkreis (Krabbelgruppe etc), die nicht ständig von Stillproblemen sprach. Weil ich einfach keine hatte! Ich habe voll und ganz auf mein Baby und mich vertraut und auf meine Instinkte gehört, was wunderbar geklappt hat. Bei der Geburt stelle ich es mir so ähnlich vor. Ich habe mir fest vorgenommen, auf meine Instinkte zu hören und auf mich und mein Baby zu VERTRAUEN. Dann kann es nur klappen, da bin ich sicher.
Außerdem half mir der Geburtsvorbereitungskurs sehr bei meiner Angst. Zu verstehen, was zu welchem Zeitpunkt im Körper passiert, nimmt ungemein die Angst. Angst hat man ja eigentlich nur vor dem Ungewissen, was bei einer Geburt aber nicht nötig ist. Es ist völlig logisch, warum wir dieses oder jedes spüren bei der Geburt, eben weil wir uns weiten müssen (was weh tut), um unser Baby aus uns zu entlassen. Abschied nehmen tut immer weh, das ist bei der Geburt nicht anders.
Vielleicht beschäftigst du dich nochmal mit dem Thema Geburtsverlauf, wenn du dich da unsicher fühlst. Dann weißt du genau, warum tut es mir dort jetzt so weh und hast schon weniger Angst, weil du 1. weißt, dass es NÖTIG ist und 2. weil du weißt, dass es dir dein Baby cm für cm näher bringt.
Genauso ist es mit dem Schreien und dem Atmen. Gebärende schreien nicht aus Schmerz, sondern weil es zum Öffnen dazu gehört. Meine Hebamme hat es so erklärt: Schreit man laut ein AAAAA, dann öffnet das den Muttermund. Halte mal deine Hand an die Kehle, während du laut AAAAA sagst - dann merkst du, wie sich dein Kehlkopf öffnet. Mach das ganze mal mit einem lauten IIIII und du merkst, wie er sich zusammen zieht. Deshalb ist es so wichtig, ruhig laut bei der Geburt zu schreien, es hilft dir, dich zu öffnen und sagt nichts darüber aus, welche Schmerzen man hat. Instinktiv wissen wir das, man muss es nur zulassen, völlig egal, was andere denken.
Also, mein Fazit: Ich glaube an die Kraft der Natur und an meine eigene Kraft. Dann klappt das auch.
Noch eine Sache, was deine Frage zum Blasensprung angeht: Wenn du weißt, dass das Köpfchen fest im Becken sitzt, dann kannst du ruhig noch schnell duschen gehen. Man sollte sich dann etwa in der nächsten Stunde ins Krankenhaus begeben. Weißt du das aber nicht bzw. ist das Köpfchen noch nicht fest im Becken, musst du dich umgehend hinlegen und den Rettungswagen rufen, denn dann muss man LIEGEND ins Krankenhaus transportiert werden, weil die Gefahr eines Nabelschnurvorfalls besteht. Allerdings kann es sein, dass im Krankenhaus dann festgestellt wird, dass diese Gefahr nicht besteht, dann kannst du auch dort noch schnell duschen.
Ich mache es seit einigen Tagen übrigens so, dass ich jeden Morgen und jeden Abend dusche, mich mehr oder weniger gründlich rasiere (so, dass ich mich wohl fühle) und mich eincreme, auch wenn ich darauf eigentlich gar keine Lust habe, ich zwinge mich. Einfach für den Fall des Falles, dass es zum plötzlichen Blasensprung kommt. Dann will ich nämlich auch nicht ungeduscht sein ;-)