"austauschbar",
ich kann in ansätzen verstehen, wie es dir geht. auch ich habe eine fehlgeburt hinter mir und auch ich habe mit dieser fehlgeburt das vertrauen in meinen körper verloren, eine schwangerschaft und geburt meistern zu können. einerseits wünsche ich mir so sehr ein kind, dass dieser wunsch, dieses sehnen, mein ganzes denken und leben dominiert. andererseits habe ich so schreckliche angst davor, dass mein körper die schwangerschaften nicht halten kann und ich diesen alptraum immer und immer wieder durchleben muss und daran zerbreche.
auch ich habe in der vergangenheit, vor allem als jugendliche, große probleme damit gehabt, mit mir und meinem körper zurechtzukommen, hatte immer wieder tendenzen zu essstörungen und habe mich über jahre hinweg selbst verletzt. deshalb kann ich auch so gut nachvollziehen, wie dieses verlorene vertrauen in den eigenen körper, mehr noch, die wut auf ihn, mit esstörungen und autoaggressivem verhalten zusammenhängt. aber ich denke, gerade frauen wie wir müssen in dieser situation besonders gut auf uns aufpassen. wir dürfen unseren körper nicht mutwillig schädigen, wenn wir andererseits eine gesunde schwangerschaft wollen. verstehst du, was ich meine? wir müssen uns selbst annehmen und unseren körper akzeptieren und gut behandeln, nur dann kann er ein guter nähboden für eine gesunde schwangerschaft sein.
ich weiß, dass ich in dieser hinsicht gefährdet bin und werde mir deshalb hilfe suchen, und das gleiche würde ich dir auch ganz dringen raten: erstens werde ich mich vom frauenarzt körperlich durchchecken lassen und mich auch beraten lassen, welche untersuchungen man z.b. machen kann, um diverse hormonelle insuffizienzen auszuschließen. gerade wenn du mittlerweile auch mit einer essstörung kämpfst, kann das (ich weiß ja nicht, wie dein körperlicher zustand wirklich ist) auch auswirkungen auf den hormonhaushalt haben. zweitens werde ich mit einer sexual- und familientherapeutin reden, die viel mit paaren mit kinderwunsch arbeitet, und mit deren hilfe ich die ganze situation aufzuarbeiten hoffe. denn ich bin mir nicht sicher, ob ich es schaffen würde, mich selbst aus diesem sumpf herauszuziehen und so schreie ich lieber jetzt um hilfe, solange ich noch nicht ganz so tief versunken bin.
ich würde dir auch sehr ans herz legen, dir unbedingt therapeutische hilfe zu suchen! es hilft vielleicht sich, im forum mit anderen betroffenen auszutauschen. ich hoffe, dass auch dein freund dir eine stütze ist oder deine familie. ich habe selbst einen wunderbaren mann, der mir in allem zur seite steht und alles tun würde, damit es mir besser geht. aber all das kann eine therapeutin oder einen therapeuten nicht ersetzen! vielleicht reichen wenige sitzungen, vielleicht wirst du auch länger brauchen, aber da gibt es so viel aufzuarbeiten, und je länger du alleine weiterkämpfst, desto mehr wird es dich kaputt machen.
ich umarme dich, wenn ich darf, ganz fest und wünsche dir kraft und mut!