Hallo Engel,
Du hast wirklich nichts gemerkt? Ich will Dir ja nichts unterstellen, aber ich kann mir das so schlecht vorstellen..
Ich hab's auch gemerkt, bevor die Periode überhaupt ausblieb: ich bekam Pickel, wie ich sie so vorher noch nicht hatte. Auch veränderte sich mein Unterleib, da sich schon zu Beginn die Mutterbänder dehnen, noch ehe da überhaupt was merkbar wächst. Bin allerdings recht schlank und da merke und sehe ich sofort, wenn sich an meinem Bauch was ändert. Dann bekam ich Lust auf "gesundes Essen", zwar ernähre ich mich auch sonst ganz vernünftig, aber das war dann nochmal ein anderes Kaliber. Meine Brüste veränderten sich und wurden *wesentlich* empfindlicher. Das Rauchen schmeckte mir nicht mehr und auch im großen und ganzen gab mir mein Körper massig Signale, dass irgendetwas anders ist. Immerhin wirken und werkeln da ja ne ganze Menge Hormone, die sonst nicht da sind.
In Abständen von einigen Tagen habe ich dann SS-Tests gemacht - die aber alle negativ ausfielen, weil's sogar noch für die zu früh war. Ich habe dann einen Termin bei einer FA gemacht, weil ich befürchtete, eine Zyste oder ähnliches zu haben. Da ich einen unregelmäßigen Zyklus hatte, konnte man gar nicht so genau sagen, wann meine Periode kommen müsste. Dort kam dann erst das niederschmetternde Ergebnis: "ein bisschen schwanger" (Wortwahl der FA)
mmh.. so gesehen.. Wenn man trotzdem weiterhin seine Periode bekommt, kann es natürlich sein, dass man all solch kleinen Anzeichen keine weitere Bedeutung beimisst.
Aber zu Deinem Problem: Ich möchte nicht darüber urteilen, so spät abzutreiben (in Deinem Fall), weils für Dich ja auch so eine neue Erkenntnis ist, wie für mich damals. Es ist ja nicht so, als wenn Du 5 Monate bewusst schwanger warst und Dir jetzt überlegst:"Ach ne, doch nicht". Aber ich könnte es wahrscheinlich nicht mehr im 5. Monat. Vor allem, wenn ichs schon auf dem Ultraschall gesehen hätte.
In Deutschland ist die Sachlage recht deutlich, da bleibt dann nur noch Holland. Und auch da macht das glaub ich zu einem so späten Zeitpunkt nicht jede Klinik. Vor allem, da die Zeit ja immer weiter läuft und Du auch noch Deinen nächsten FA-termin abwartest. Mit jedem Tag mehr, den Du Dir Zeit lässt, wird es schwieriger und komplizierter.. Sowohl körperlich, als auch medizinisch und moralisch..
Wenn Du das Geld nicht hast (und zum Abbruch kommen ja auch nochmal die Reisekosten - jenachdem, wie weit Du von der Grenze weg wohnst, schlagen die ja auch nochmal zu Buche), wird Dir offensichtlich nichts anderes übrig bleiben, als es auszutragen, denn wegwünschen lässt es sich nunmal nicht.
Vielleicht sprichst Du zuallererst mit Deinen Eltern drüber. Die sind vielleicht die letzte Rettung, Dir finanziell zu helfen - und wenn nicht, dann wird es sich sowieso nicht vermeiden lassen, dass sie davon erfahren. Irgendwann steht ja der Geburtstermin an.
Was Deine Ausbildung betrifft: Du müsstest sie vielleicht ja grad mal um ein Jahr schieben. Danach gibt es Krippen und vieleicht sogar schon vorher Tagesmütter. Die kosten dann auch nur einen "symbolischen" Betrag, den Rest zahlt der Staat.
In der Schule würden Dir vielleicht mehr Freiräume gegeben, was Fehlzeiten betrifft und Du könntest vorrangig zu Hause lernen. Deine Lehrer und Mitschüler würden Dir dazu die Unterlagen zukommen lassen.
Den Kopf in den Sand stecken wird nicht helfen. Aber es können sich bestimmt Lösungen finden, das zu organisieren.
Auch in der Schule bist Du bestimmt nicht die erste, die mit Kind lernt. Darauf wird dann auch Rücksicht genommen.
Ich hoffe, es wird alles gut,
R.