Wassereinlagerung
Es gibt viele Ursachen für Wassereinlagerungen. Zum einen können sie auf organische Ursachen (z.B. Nierenerkrankungen, Herzschwäche) zurückzuführen sein. Dies sollten Sie auf jedem Fall bei Ihrem Hausarzt prüfen lassen.
Zum anderen spielen auch hormonelle Einflüsse eine Rolle. In der 2. Phase des Monatszyklus und während der Schwangerschaft wird beispielsweise vermehrt Wasser eingelagert. Falls Sie die Anti-Baby-Pille einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt über die Beschwerden reden.
Wassereinlagerungen können aber auch etwas mit der Ernährung zu tun haben. Nicht bei einem Eiweißüberschuss sondern bei einem starken Eiweißmangel bilden sich verstärkt Wassereinlagerungen. Dies spielt aber nur bei starker Mangelernährung eine Rolle und ist in unseren Kulturkreisen eher selten.
Es ist richtig, dass auch die Aufnahme von Kohlenhydraten zu Wassereinlagerungen führt. Diese Einlagerungen befinden sich allerdings nicht im Gewebe, sondern in der Leber und in den Muskeln. Die Wassereinlagerung ist in diesem Fall darauf zurückzuführen, dass der Körper bei einer hohen Kohlenhydratzufuhr Energiereserven in Form von Glykogen anlegt. Das Glykogen bindet wiederum Wasser. Dies macht sich allerdings nur beim Abnehmen bemerkbar. Denn dann werden die Energiereserven verbraucht und dabei das Wasser freigesetzt. So kommt es, dass man bei einer Diät anfangs sehr schnell an Gewicht verliert, was jedoch nur auf den Wasserverlust zurückzuführen ist.
Deshalb ist weder der Verzicht auf Eiweiß noch auf Kohlenhydrate sinnvoll. Um Wassereinlagerungen vorzubeugen ist eine abwechslungsreiche Ernährung und ausreichendes Trinken am besten. Essen Sie viel Gemüse und Obst, denn sie enthalten viel Kalium, was die Entwässerung fördert. Gute Quellen für Kalium sind Obst und Gemüse, vor allem Spinat, Feldsalat, Petersilie, Frühlingszwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreideprodukte und Nüsse. Kaliumreich sind auch Fruchtsäfte (vor allem Apfelsaft), Gemüsesäfte und kaliumreiches Mineralwasser (s. Etikett).
Es klingt paradox, doch ausreichendes Trinken der richtigen Getränke schützt auch vor Wassereinlagerungen. Vorausgesetzt Ihre Nierenfunktion ist in Ordnung, sollten Sie mindestens 1,5-2 Liter, also 8-10 Gläser bzw. Tassen am Tag trinken. Optimale Durstlöscher sind Trink- und Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees und Fruchtsaftschorlen. In der Apotheke oder in Reformhäusern erhalten Sie auch spezielle Entwässerungstees, die Sie zusätzlich trinken können.
Gegen Wassereinlagerungen hilft außerdem alles, was die Durchblutung fördert, also Bewegung (Spazieren gehen, Treppensteigen), Sport (Gymnastik), Massagen und Wechselduschen.
Weitere Informationen für eine abwechslungsreiche Ernährung finden Sie
hier
und in der aid-Broschüre
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE (auch im download erhältlich)
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für die Aussage, dass bei gleichzeitigem Verzehr von Obst und Kohlenhydraten im Darm eine Gärung stattfindet. Unabhängig davon, was man zusammen isst, findet in gewisser Weise im Darm immer eine Gärung statt; denn im Darm befinden sich verschiedene Bakterienarten, die nicht verwertbare Reste aus der Nahrung verstoffwechseln. Gegen diese Aussage spricht auch, dass Obst selber sehr viele Kohlenhydrate enthält. Deshalb können sie also ruhig Getreideprodukte oder andere Kohlenhydratträger mit Obst kombinieren.