Was tun?
Ist es denn ausgeschlossen, dass Dein Freud der Vater ist? Weshalb bist Du so sicher, dass es vom andern ist?
Du sagst, Du kannst es nicht verantworten, das Kind auszutragen, dessen Vater nicht Dein Freund ist. Jedoch wäre Verantwortung zu tragen genau das: zu seinen Fehlern zu stehen, sich dafür zu entschuldigen und das Beste daraus zu machen. Es scheint am einfachsten, Deinem Freund einfach den Seitensprung zu verheimlichen und gegen Deine Überzeugung ein Kind abzutreiben. Abgesehen davon, dass es unehrlich und unfair ist, denke ich auch nicht, dass es wirklich die einfachste Lösung ist. Glaubst Du denn wirklich, Du kannst nach der Abtreibung so weiter machen wie bisher? Dich selbst sein, froh sein, so dass Dein Freund von allem nichts merkt? Denkst Du, Du verarbeitest eine Abtreibung so gut, dass Du nicht ein Leben lang daran zu knabbern hast?
Du sagst, Du liebst Deinen Freund. Tatsache ist aber auch, dass Du ihn betrogen hast. Das macht man eigentlich nicht, wenn man jemanden liebt. Auch habt Ihr Euch schon einmal getrennt, so dass es jederzeit wieder soweit kommen könnte. Was ich damit sagen möchte: es gibt keine Garantie dafür, dass wenn Du Dein Kind opferst, Deine Beziehung danach halten wird. Wenn Du mit diesem Mann nicht glücklich wirst, dann sei Dir gewiss, dass Du es mit einem anderen Mann wirst. Dein Kind jedoch kann Dir keiner ersetzen. Wenn's weg ist, dann ist es das für immer. Und wenn's Dir jetzt schon schwer fällt, wie wird es danach sein? Den seelischen Schmerz kann Dir dann keiner mehr nehmen, wenn Du nicht mit der Abtreibung klar kommst.