johana_12714022So kam es zu meinem WKS
Eigentlich wollte ich nichts dazu schreiben, aber es ist nicht so, dass jemand einfach keine Lust hat ein Kind auf natürlichem Wege zu bekommen, sondern dass meistens wirklich lange Überlegungen dahinter stehen.
Daher schreibe ich einfach doch mal, wie es bei mir zu einem WKS gekommen ist.
Ich habe zwei Kinder auf natürlichem Wege, gänzlich ohne Schmerzmittel, bekommen.
Für mich war es also nicht so, dass ich keine Lust auf die Schmerzen oder dergleichen hatte.
Bei mir waren es verschiedene Faktoren, die im einzelnen betrachtet eben nicht unbedingt einen KS zur Folge hätten haben müssen.
Für die Ärzte war es daher auch ein WKS.
Ich hatte eine ziemlich fiese Symphysenlockerung (welche allerdings für viele Ärzte schon ein Grund für einen KS gewesen wäre, wie ich hinterher erfahre habe. Nun ja, für meine Ärzte wäre es kein zwingender Grund gewesen).
Daher sollte ich auf jeden Fall eine PDA bekommen.
Allerdings prophezeihten mir die Ärzte, dass es sich wieder um eine extrem schnell Geburt handeln könnte, noch schneller als beim zweiten Kind (da war ich nur ca. eine Dreiviertelstunde im Kreissaal und mein Kleiner war hinterher total gestaut und blau).
Dadurch hätte allerdings das mit der PDA schwierig werden können.
Ausserdem hatte ich Bedenken, es rechtzeitig ins KH zu schaffen, das war bei der Geburt davor schon knapp.
Dann kam hinzu, dass ich nach der Geburt der ersten beiden Kinder extreme Beschwerden hatte, wodurch ich kaum sitzen oder laufen konnte und somit die Versorgung schwieriger war, als nach dem KS.
Ausserdem war ich in einer nicht gerade guten Verfassung.
Mein Mittlerer war (gerade mal 10 1/2 Monate zuvor, der kurze Altersabstand war so geplant) mit einer seltenen Erkrankung auf die Welt gekommen und es waren einige (teilweise sehr schwere) Bauch-OP's nötig, die einige Komplikationen nachzogen.
Ich war also in der Zeit der Schwangerschaft sehr viel mit dem Mittleren im KH und war psychisch sehr durch die Ängste um mein Kind (um das es teilweise kritisch stand) belastet. Auch körperlich waren diese Aufenthalte sehr kräftzehrend.
Dazu kam, dass ich damit rechnen musste, dass unser drittes Kind die gleiche Erkrankung haben könnte, da sie zwar nicht vererbt wird, aber eine familienhäufigkeit aufweisen kann, was man aber erst nach der Geburt feststellen konnte (zum Glück ist die Kleine vollkommen gesund).
Ich war also mit meiner Kraft ziemlich am Ende.
All diese Dinge haben mich dazu bewogen, mich für einen KS zu entscheiden.
Da es aber nur eine für die Ärzte verständliche und keine Notsituation war, war es für die Ärzte genauso ein WKS.
Es werden immer schnell die allgemeinen Aussagen getroffen WKS dürfte generell nicht gemacht werden, sei ätzend oder unverantwortlich und er wird so ungefähr zwischen Tür und Angel gemacht. Vielleicht sollte man sich mal informieren, bevor man Menschen verurteilt und bevor man pauschal etwas für unsinnig erklärt.
Mag sein, dass andere in meiner Situation anders entschieden hätten, für mich war es die richtige Entscheidung.
Früher hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass ich mich jemals freiwillig und auf meinen Wunsch für einen KS entscheiden könnte und habe das ähnlich abgelehnt, heute sage ich "sag' niemals nie". ;)
Für mich wird sich die Frage nun nicht mehr erneut stellen, denn unsere Familienplanung ist abgeschlossen, aber ich gestehe jeder Frau zu, so zu entbinden wie sie möchte.
Die natürliche Geburt macht eine Frau nicht zur guten Mutter und sagt auch nichts über Stärke oder Schwäche einer Person aus, da gehört schon etwas mehr dazu!