Liebe Sternenmütter,
seit ein paar Monaten bin ich schon stille Leserin hier im Forum und finde dass ihr hier einen sehr respektvollen Umgang miteinander habt und euch gegenseitig unterstützt und den anderen zeigt, dass man nicht alleine mit seinem Problem dasteht. – Sorry schon mal für meinen langen Text.
Ich selbst bin gerade am Boden zerstört. Vor einer Woche habe ich erfahren, dass mein Kind was unter meinem Herzen wohnt sich nicht weiterentwickelt hat. Ich hatte schon im Oktober eine Fehlgeburt und konnte diese schon kaum ertragen. Es hat lange gedauert bis ich wieder Mut im Leben hatte. Eigentlich habe ich so das Gefühl, dass ich mich davon noch nicht wirklich erholt hatte. Schon von beginn an der zweiten Schwangerschaft hat mich die ständige Angst begleitet. Nun der erneute Schicksalsschlag – erst Schock, fühle nur noch leere – leblos und stumpf. Langsam wandelt es sich dies in tiefe Trauer, könnte nur noch heulen. Mit der Rücksprache meiner Ärztin und ständiger Kontrolle, darf ich auf eine natürliche Abbruchblutung warten. So gern ich dies möchte macht mich aber das Warten auch verrückt. Irgendwie möchte ich es doch gern loswerden. Momentan befinde ich mich in einem Schwebezustand. Die schmerzliche Diagnose habe ich schon erhalten, aber mein Kind ist noch in mir. Wie haltet ihr dies aus?
Das es einmal passieren kann, dass wusste ich aber gleich zweimal hintereinander macht mich fassungslos. Darauf war ich nicht vorbereitet? Alle sagen nach dem ersten mal: „Ja es kann mal passieren, aber dein Körper lernt daraus und beim nächsten mal geht es gut.“ – Ein Sch***? tut mein Körper.
Warum gibt es so wenig Aufklärung darüber? Warum gibt es keine Kampagnen? Ich und mein Partner hätten uns dies jetzt im Nachhinein gewünscht. Was kann man tun? Neben meiner Trauer empfinde ich darüber auch Wut.
Daher würde ich sehr gern was dagegen tun. Mir hilft es, sich mit einem Thema was mich beschäftigt auseinander zu setzten und damit vielleicht anderen zu helfen. Daher hab ich an euch ein paar Fragen.
1) Hätte es euch geholfen, wenn es eine Kampagne über das Tabuthema Fehlgeburten, Totgeburten, Sternenkinder usw. gäbe? Oder hättet ihr es als störend empfunden, weil man in der Schwangerschaft nur tolles hören möchte und man sich dadurch ja oft vor der Realität verschließt.
2) Wäre eine Art Aufklärung für euch gut gewesen? Zum Beispiel wie häufig kommen Fehlgeburten usw. in welcher SSW vor, usw.?
3) Wenn es eine Webseite / online Kampagne gebe, die die ersten wichtigsten Informationen sammelt, welche Informationen wünscht ihr euch? Was hätte euch geholfen?
Was meint ihr? Würde euch so etwas was bringen? Ich muss irgendwas tun, sonst dreh ich hier noch durch. Ich suche dringend ein Ventil um mit dem Schmerz umgehen zu können.
Danke schon mal für alles <3