Hallo
Ich habe vor zwei Tagen in der 13.SSW mein Baby verloren. Ich kann mir im Moment noch nicht vorstellen, das überhaupt mal irgendwann verarbeitet zu haben, ich hoffe aber sehr darauf. Ich weiß wenigstens, dass viele Frauen diese schreckliche Erfahrung machen müssen oder mussten.
Es war so furchtbar... Ich hab es am Montag schon gespürt, irgend etwas stimmt nicht. Ich konnte nicht sagen, was, aber ihr werdet wohl wissen, was ich meine. Mein Mann hat mir noch Mut gemacht, und meinte, da ich sowieso am Donnerstag (also gestern) meinen nächsten Kontrolltermin habe, soll ich mir keine Sorgen machen, es ist sicher alles in Ordnung. Ich habe in der Nacht von Montag auf Dienstag leichte Blutungen bekommen und hatte die ganze Nacht stärker werdende Bauch- und Rückenschmerzen. Dienstag morgen habe ich es nicht ausgehalten vor Angst und bin mit meinem Mann zur Ärztin gefahren. Ein Blick auf den Ultraschall hat mir schon gereicht, ich hab sofort erkannt, dass es nicht mehr lebt... viel zu klein und auch kein erkennbarer Herzschlag. Die Ärztin hat es leider bestätigt und für uns ist die Welt zusammengebrochen. Wir hatten uns so sehr gefreut und es uns so gewünscht.... Sie hat mir eine Ausschabung empfohlen, worüber ich auch "froh" war, da ich mir die Schmerzen und den Anblick einer normalen, bzw. natürlichen FG ersparen wollte. Mittwoch habe ich einen Termin im Krankenhaus bekommen. Als wir gerade dahin fahren wollten, ging es los... Ich hatte immer stärker werdende Schmerzen, ich kenne es nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es Wehen waren. Dann hat plötzlich etwas im Bauch "geknackt" und urplötzlich schoss Blut aus mir raus. Ich hab mich wahnsinnig erschrocken und mein Mann ist sofort los gefahren. auf dem Weg dachte ich wirklich, ich würde verbluten... Es war so furchtbar, im KH hat man mich dann in den Untersuchungsraum geholt und gebeten, mich auszuziehen. Auf dem Weg zum Behandlungsstuhl habe ich es im wahrsten Sinne verloren... Genau das, was ich mir ersparen wollte, ist passiert, 20 Minuten vor meinem Termin... Dann ging es auch ganz schnell, die Ärztin hat sofort die OP in die Wege geleitet und gefühlte 10 Minuten später war ich in Narkose. Ich kämpfe mit den Bildern und der Tatsache, dass nun wirklich kein Baby mehr in mir wächst. Alle wissen Bescheid, meine Kolleginnen, Freunde, Familie, sogar mittlerweile sämtliche Nachbarn... Ich fühle mich so stigmatisiert, als wäre ich jemand, der es nichtmal schafft, ein Kind zur Welt zu bringen, was jeder Vollidiot schafft. Alle Ärzte, die mich untersucht haben, haben mir versichert, dass ich absolut nichts falsch gemacht habe und mir nichts vorwerfen muss. Wahrscheinlich war mein Baby einfach unterentwickelt oder sogar krank. Ich frage mich trotzdem, warum das ausgerechnet mir passieren muss, ich habe nichts getan, wofür ich bestraft werden müsste... Mein Mann und ich reden viel darüber, er scheint es schon ganz gut zu verkraften. Wir haben zusammen geweint, als wir die Nachricht erhalten haben, er war die ganze Zeit an meiner Seite und für mich da, worüber ich wirklich sehr froh bin. Aber er muss trotzdem den körperlichen Teil nicht über sich ergehen lassen... Ich hoffe so sehr, dass ich bald genauso wie er damit umgehen und nach vorne schauen kann...
Sorry, dass es so lang geworden ist. Schreiben ist aber manchmal einfacher als reden...