Gerade bin ich total hysterisch geworden und frage mich, ob das schon zur "Vorwochenbettdepression", wenn es das überhaupt gibt gehört. Habe rumgeheult wie eine blöde, über eine Stunde.
Muss dazu sagen, das ich mich total einsam fühle. Mein Freund hat mich vor über einer Woche verlassen (das war schon abzusehen), ich war auch einerseit sehr froh darüber. Mein Problem ist, das ich mich total alleine fühle. Mein Telefon steht so ätzend still und ich bin sauer auf alle Welt, dass mal so wenig nachfragen, wie es mir geht. Ich hatte das Gefühl mir meine Seelentrösteranrufe regelrecht erkämpfen zu müssen. Und dann Stille. Wenn ich weiss, es ist jemanden was passiert, dann melde ich mich total oft. Ich weiß auch überhaupt nicht wie es weitergehen soll, stehe vor einer totalen Neuorientierung. Ich freu mich gar nicht auf das Baby. Es macht mich einsam. Ich hänge hier rum, warte jetzt noch über zwei Wochen, kann meine Zeit irgendwie nicht rumbringen. Dann mit dem Baby alleine, ein schrecklicher Gedanke. Ich möchte am liebsten wieder arbeiten, so schnell wie möglich. Mir ist das echt alles zu stumpf so. Das Baby war eher ungewollt. Habe schon überlegt es wegzugeben, jetzt auch ohne Vater, bin einfach total missmutig und überfordert, sehe keinen Sinn in all dem, würde gerade am liebsten zu den Gleisen gehen. Im Wartezimmer beim Frauenarzt habe ich gerade mitbekommen, wie eine Mutter mit ihrer schwangeren Tochter dabei war. Ich mach immer alles alleine durch, weil ich keine Familie habe. Möchte das auch irgendwie meinem Kind nicht antun. Es hat ja niemanden außer mich und ganz ehrlich: ich empfinde mich zur Zeit als derartigen Kotzbrocken, dass ich das Baby nicht sein möchte.