Nochmal an alle
Hallo,
ich habe mir jetzt alle Texte durchgelesen und kann wirklich jede schilderung, sei sie positiv oder negativ angehaucht, verstehen.
ich weiß nicht mehr wer das gefragt hat, aber meine eltern wissen nicht beide bescheid. meine mutter weiß bescheid. mein vater fänd das gar nicht gut, obwohl er ein toller opa ist für die kinder meines 10jahre älteren bruders.
niemand hätte von mir gedacht, dass ich nicht weiß was ich will. es handelt sich gerade schon um meinen 2. studienplatz und dieser ist auch nicht der richtige. ich habe mich immer in dinge gestürzt, weil ich angst hatte, verurteilt zu werden, ,,weil ich ja noch immer nicht weiß was ich will.''
und genau das ist das problem. ich sehe, und ich denke ihr seht es auch, dass ich allein wegen der sache mit dem zunehmen in der SS noch nicht reif dafür bin.
ich kämpfe so mit meinem gewicht und ich fühle mich noch nicht bereit dazu, mutter zu sein. denn ein fundament ist für mich und auch für die heutige gesellschaft ganz wichtig. ich werde mich niemals auf einen mann verlassen ( finanziell gesehen ). und würde ich jetzt ein kind bekommen, dann muss ich das studium wieder erst mal auf eis legen.
und diese situation belastet mich ungemein. ich brauche eine ausbildung. ich finde es unvernünftig in so eine situation ein kind zu gebären.
ich drehe durch wenn ich zunehme und als ich gestern im wartezimmer der frauenärztin saß, dachte ich mir bei all den SSbäuchen: ,, die freuen sich bestimmt drüber, aber ich hab mich geschämt und gehofft, dass mir niemand in den augen ansehen kann, dass ich auch schwanger bin.''
übrigens zu meiner mutter:
sie hält sich da eigentlich komplett raus, hat aber gesagt, dass sie es auch zu früh findet ( nicht zu früh allgemein, sondern ganz individuell für mich ), aber dass sie kein problem mit einem baby hätte und dann eben wieder mit kinderwagen durch die gegend spaziert.
zu meinem freund:
ich habe ja geschrieben, dass er angst hat, dass das kind auch krank werden könnte ( wir sprechen von leukämie ). er sagte, dass das natürlich auch mit 27 passieren könnte, aber dass er sich da reifer und stärker fühlen würde,um mit so einer situation umzugehen. als student, dem das studium nicht in die hände fällt, würde er sich überfordert fühlen.
er ist vollwaise. ich weiß, dass er ein sehr guter vater wäre, das denkt er auch, er liebt kinder und geht super mit ihnen um, aber er fühlt sich nicht bereit.
und so geht es mir da auch. ich lasse mich nur immer von gefühlen leiten. ich will es nicht, weil ich mich dafür schämen würde in meiner momentanen situation.
und das ist schrecklich, wenn sich eine schwangere frau dafür schämt schwanger zu sein.
wenn ich schreibe, dass ich angst vor der abtreibung habe ( die übrigens medikamentös sein soll ), wünsche ich mir nicht, dass man in diesem einen satz sieht, dass ich das kind ja eigentlich doch haben möchte. ich habe angst. genauso wie ich angst habe allein zu sein, in die uni zu gehen, arbeiten zu gehen etc.
die angst bestimmt mein leben. genauso wie die unsicherheit.
ich bin der meinung, dass ich erst mal mein eigenes leben ( ausbildung/studium, therapie ) auf die reihe kriegen muss, bevor ich einem kleinen menschen solche dinge mit auf dem weg geben muss, wofür er nichts kann.
einige haben geschrieben, dass es nicht auf das finanzielle ankommt, aber wenn man keinen finanziellen rückhalt hat, macht das die sache noch schwerer.
also noch mal ein abschliessendes fazit:
ich fühle mich nicht bereit und bin nicht bereit. ich habe trotzdem angst, es bereuen zu können. was aber nicht heißt, dass ich es mir insgeheim wünsche. ich kann mir nicht vorstellen, jetzt mama zu sein.