ulli29Meine ausführliche Antwort
Hätte gar nicht gedacht, dass sich jemand auf meine Frage meldet :-)
Da mir immer prophezeit wurde, dass ich evtl. gar nicht oder wenn, dann wahrscheinlich nur mit künstlicher Befruchtung schwanger werden könnte, habe ich vor ca. 1,5 Jahren die Pille abgesetzt. Ich wollte eigentlich gar nicht schwanger werden, sondern eigentlich meinen Körper quasi darauf vorbereiten, irgendwann mal schwanger werden zu können (habe einfach nicht dran geglaubt, dass es klappen könnte).
Das klingt vielleicht ein bisschen naiv für Leute, die das Gefühl nicht kennen, immer im Zweifel darüber zu sein, ob man überhaupt schwanger werden kann.
Ich war allerdings mit meinem Freund schon eine Weile zusammen, bin 25 Jahre alt und brauche noch ein Jahr, um mit meinem Studium fertig zu werden (naja, jetzt wahrscheinlich ein bisschen länger). Die Situation war also nicht ganz so schlimm. Trotzdem waren wir beide nicht darauf vorbereitet plötzlich ein Kind zusammen zu erwarten. Es hat einige schlaflose Nächte gebraucht, bis wir uns soweit zusammengerauft hatten zu sagen: Wir schaffen das zusammen.
Für mich kam eine Abtreibung einfach nie in Frage; schon alleine deshalb, weil ich immer das Gefühl gehabt hätte, dass es vielleicht meine letzte Chance gewesen wäre.
Die ersten 3 Monate waren für mich dann nochmal der absolute Horror: Ich hatte ständig Angst davor, das Kind verlieren zu können und konnte es jedes Mal kaum aushalten bis zum nächsten Arzttermin.
Mittlerweile sind es aber nur noch 8 Wochen bis zum Entbindungstermin und ich kann noch gar nicht fassen, dass alles so bilderbuchmäßig abgelaufen ist (naja, Sodbrennen, Rückenschmerzen usw. mal ausgelassen :-)
Ich bin nach so vielen enttäuschenden Erlebnissen mit Frauenärzten in der ambulanten Schwangerenberatung der Charite in Berlin (Mitte) und fühle mich dort sehr wohl. Ich habe mich dort gleich gut aufgehoben gefühlt und immer das Gefühl gehabt, dass die Ärzte dort mit meinem medizinischen Problem vertraut sind und mir nicht irgendeinen Unsinn erzählen (mein letzter Frauenarzt hat mir allen Ernstes gesagt, er hätte das Gefühl, dass die beiden Gebärmütter nur durch eine Schleimhaut getrennt sind, eigentlich aber eine Kammer bilden).
Ich muss dazu sagen, dass ich zwei komplett voneinander getrennte Gebärmütter, Muttermünder und z.T. auch Scheidengänge habe. Ein kurzes Stück des Septums, das die beiden Gänge trennt wurde vor einigen Jahren entfernt. Im Moment ist die linke GM schwanger; ob die andere funktionstüchtig ist oder nicht kann man nicht sagen (vielleicht probiere ich das in ein paar Jahren mal aus). Und für alle nicht-betroffenden: Nein, ich kann jetzt nicht auch noch gleichzeitig in der anderen Gebärmutter schwanger werden (denn da ich schon schwanger bin habe ich auch keinen Eisprung mehr :-)
Also an dich Ulli und alle anderen die vielleicht auf diesen Beitrag stoßen: Es funktioniert manchmal einfach. Auch, wenn alle vorher etwas anderes gesagt haben. Probiert es also nicht aus, bevor ihr euch nicht sicher seid; denn manchmal klappt es schneller als erhofft (aber ich kenne die Ungewissheit und weiß, wie schwer es sein kann abzuwarten).
Wir freuen uns sehr auf unsere Kleine und hoffen nun noch als Letztes, dass sie nicht per Kaiserschnitt auf die Welt kommen muss weil die Gebärmütter nicht stark genug sind (kann noch passieren).
Dir Ulli drücke ich fest die Daumen für die alle weiteren Versuche!!! Vielleicht magst du mir schreiben, inwieweit dein Uterus Duplex ausgeprägt ist? Bin sehr neugierig und freue mich, jemand gefunden zu haben, die das gleiche Schicksal teilt.
Sorry für den langen Beitrag, aber irgendwie war es ganz beruhigend für mich das alles mal in Worte zu fassen (habe ich irgendwie noch nie so richtig gemacht). Also vielleicht bis bald... Katja