Ich weiß seit Donnerstag nun sicher vom Arzt das ich in der 5. Woche schwanger bin.
Nun stehe ich in einem schweren Konflikt.
Kurz die Lage meiner persönlichen Umstände:
Ich werde in 1,5 Monaten 18.
Ich musste letztes Jahr aufgrund eines Motorradunfalles meine Ausbildung abbrechen. (Hab also seit Ende diesen Januars keine Ausbildung mehr)
Bin nun auf Ausbildungs suche für Augst. Bin auch sehr zuversichtlich gewesen bis jetzt.
Wohne seit dem ich 16 bin in einer eigenen Wohnung die ich durch meine Ausbildungsvergüttung bezahlt habe.
Sie ist 53 qm groß, 2 Zimmer, aber schlecht geschnitten für ein Kind und auch in keiner all zu guten Lage.
Bekomme nun ALG II.
Bin von der persön her schon sehr selbstständig, zutrauen tue ich es mir schon.
Mein Freund ist 24.
Arbeitet in Vollzeit. Hat Abitur, abgeschlossene Ausbildung und die nächsten 3 Jahre noch 100% seinen Beruf sicher.
Hat ein durchschnittliches Nettoeinkommen.
Hört sich soweit ja recht gut an... nur:
Er arbeitet bei der Bundeswehr.
Er möchte Juli-Dezember in den Einsatz nach Afghanistan gehen. Vorallem wegen dem Geld. Also aus diesem Grund erst Recht, wenn ich das Kind behalten würde.
Es sind zur Zeit Umstrukturierungen im Gange. Heißt: wenn er wieder kommt, kann es sein, dass er auf einmal in einem ganz anderen Bundesland arbeiten muss. Familien werden jedoch in dieser Planung bevorzugt.
Er hat in einer sehr sehr schönen Wohngegend eine 2 Zimmer Wohnung die auch so etwa 60 qm hat und die gut geschnitten ist.
Er ist auch schon sehr reif und zutrauen würde ich es ihm alle male.
Nun meine Probleme:
Ich weiß nicht ob ich es behalten soll.
Als ich es zuerst erfahren hatte durch einen Schwangerschaftstest am Dienstag, war ich komplett für eine Abtreibung. Mitlerweile weiß ich es garnicht mehr. Ich bin eigentlich eher gegen einen Abbruch umso mehr ich mich Informiere.
Ich habe eine gespaltene Gebärmutter und eine Hormonüberpoduktion, mir wurde oft gesagt (von verschiedenen Ärzten), dass es mir fast unmöglich sei Schwanger zu werden (Pille nahm ich trotzdem, immer 3 Monate durch, Regelschmerzen bekam ich trotzdem und habe dann wohl mal 1/2 erbrochen, habe sehr starke Regelbeschwerden, dass es jetzt wohl doch dazu gekommen ist).
Dieser Fakt und die Fakten darüber, dass ein Fehl-, Tod- und Frühgeburten Risiko steigt, hält mich natürlich auch von einem Abbruch ab.
Kinderwunsch haben er und ich eigentlich, aber nicht schon jetzt!
Unterstützung von Familie und Freunden... ist so ne Sache.
Meine Familie Väterlicher Seits würde mich komplett unterstützen, würden sich auch freuen, wenn ich es behalte. Wohnen aber ca 300km von mir entfernt.
Meine Familie Mütterlicherseits... also meine Mutter und ihre Verwandtschaft weiß es noch nicht. Aber ich weiß, das ich von ihnen nicht die wirkliche Unterstützung erhalten würde. Finanziell vielleicht ein wenig. Mehr aber auch nicht. Falls meine Mutter nicht gleich den Kontackt zu mir abbricht, wenn sie es erfährt. Sie wohnt aber gleich um die Ecke von meinem Freund.
Seine Eltern, würden denke ich mal helfen so weit sie können.
Meine beste Freundin zieht leider weg ende des Jahres. Aber ich habe mal 3 Monate bei ihr und ihrer Mutter gewohnt. Habe dadurch einen guten draht zu ihrer Mutter. Sie unterstützt mich bestimmt gerne... aber ich erwarte das natürlich nicht unbedingt von ihr und möchte es auch nicht so oft in Anspruch nehmen.... Ist ja nicht meine Mutter...
Ich habe mich leider auf 2 Jahre auf meine Wohnung gebunden... diese wird dann ja aber sinnlos, da ich zu meinen Freund ziehen würde... Die Kosten sind viel zu hoch mit 2 Wohnungen...dürfte jedem hier aber klar sein... Ist dies ein außerordentlicher Kündigungsgrund?
Mein aller aller größtes Problem ist aber die Ausbildungssuche/findung. Das ist mein größtes und wichtigstes Argument gegen das Kind.
18...abgebrochene Ausbildung und Kind? Wer nimmt so jemanden denn?
Ich habe es sowieso schon schwer in der Kfz Branche als Frau... Aber die Mechatronik ist nunmal mein Traumberuf. Und ich würde das Kind genau dann bekommen, wenn die Ausbildung anfangen würde! Noch ein Jahr warten? 1,5 Jahre 'auf dem Arsch sitzen'....?
1. Absolut nicht meins
2. Wer nimmt mich denn dann noch?
Ich möchte keine Mutter ohne Ausbildung sein! Selbst wenn mein Freund Millionär wäre, ich fühle mich wie 'Nichts' wenn ich mich nicht um mich selbst kümmern kann! Außerdem macht es mir extrem Spaß zu Arbeiten... Aber die Vorteile einer Ausbildung muss ich ja nun auch nicht hier reinschreiben.
Und wo ich noch nicht weiß, ob ich darauf verzichten möchte nun schon:
Traume, die ohne Kind wohl besser verwirklichbar sind.
Ein Motorrad. Reisen mit diesem durch Europa...
Mal in den Regenwald auf Expedition gehen...
Mein Freund möchte auch ein eigenes Motorrad...
Weltreisen... Alleine mit Freunden mal ne Woche wegfliegen. In den Urlaub fliegen zu zweit mit Partner...
Eben diese Luxusprobleme.
Was für dieses Kind spricht aus meiner persönlichen Sicht...
Eigentlich dachte ich ich könnte nicht schwanger werden und nun ist es doch passiert.
Ich möchte kein Leben töten... Ich spüre es so stark schon. Wie sich an meinen Körper etwas verändert. Diese Übelkeit, Sodbrennen, Bauchschmerzen. Ich merke doch das da etwas in mir ist! Und ich habe ja auch schon dieses Ultraschallbild bekommen. Auch wenn man kaum etwas sieht...es ist ja da!
Man bekommt Förderungen vom Amt. Erstaustattung. Besondere Hilfe bei der Ausbildungsfindung (auch Halbtagsausbildungen)... Ein Kind kann einem so viele Freuden bereiten. Wundervolle, unvergessliche Momente...
Diese Stimmungsschwankungen machen mich Wahnsinnig!
Erst denke ich: Ich will es! Es wird alles gut. Man unterstüzt mich...um eine Ausbildung zu finden bin ich auch klug genug. Ich könnte dem Kind auch etwas Bieten! Ihm würde es gut gehen.
etc...
und dann 5 Minuten Später:
Ich will kein Kind! Nicht schon jetzt! Ich kann mich doch nicht steuern lassen von Hormonen die mir gerade den Kopf verdrehen! WGT...meine Modelkarriere, mein Motorrad
und sowas... diese Luxusprobleme eben.
Auf was soll ich hören? Wo werde ich unglücklicher?
Wenn ich ein Kind töte oder wenn ich mein eigenes Leben einschränke?
Jetzt das Leben genießen und später ein Kind bekommen? Und dafür evtl. erstmal in Depressionen fallen, in jeder nächsten Schwangerschaft daran erinnert werden?
Oder es jetzt bekommen? Mich erstmal einschränken...mich damit arrangieren. Das Leben von meinen Freund auch so extrem einschränken, einfach nur weil ich vllt zu schwach bin es abzutreiben?
Was sind Eure Meinungen?