Auch auf die Gefahr hin, Verurteilungen und Missverständnis zu ernten.
Vorneweg: Ich weiß, es gibt viele Frauen, die unbedingt Mama werden wollen. Frauen, die viel Mist durchmachen müssen, bevor sie ans Ziel kommen und der positive Test vorliegt. Ich weiß auch, dass manche sehr leichtfertig mit einer Schwangerschaft umgehen - hier zähle ich ganz klar nicht dazu.
Ich bin gerade einfach unsicher und weiß nicht, wo ich mich einordnen soll.
Wir hatten Anfang Juli einen "Unfall"-schwanger. Ich war mir unsicher, brauchte aber gar nicht lange über die Situation nachdenken. Binnen einer Woche setzte die Blutung ein und ich hatte einen sehr frühen Abgang. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und wir haben viel gesprochen. Wer weiß, wann es wieder passiert, wie viele Anläufe man nun braucht usw. Also haben wir beschlossen, wir lassen es einfach mal einen Monat drauf ankommen. Boom. Ende August nach Blutung und der normalen Regel positiv getestet. Mein großer Sohn ist 5 und daher weiß ich bereits seit Beginn, dass ich nicht die überschwängliche Schwangere bin, die den ganzen Tag happy durch den Tag läuft. Eine Schwangerschaft hat für mich schöne Momente, aber ist eben auch nicht immer ein Spaziergang. Man wird dick, muss ständig Pipi, kann nicht richtig schlafen usw... So what - wir haben es drauf angelegt und man wollte es ja irgendwie auch.
Nun beginnt die Schwangerschaft (heute 8+0) ganz anders als die meines Sohnes. Ich habe Gott sei Dank keine Probleme, was Brecherei angeht. Dennoch habe ich den ganzen Tag die Übelkeit, die mich begleitet. Mein Unterleib zieht so stark, dass meine FÄ selbst nich weiß, woher das kommt und ob das nachlässt. Ich bin so unfassbar gereizt und zickig. So oft wie in den letzten 4 Wochen habe ich meinen Freund in 2 Jahren nicht angezickt. Teilweise gucke ich ihn mir an und denke mir "bäh" (das klingt so krass, ist aber genauso ungewollt). Ich habe keine Lust auf Knutscherei oder sonstige Liebkosungen. Ich bin einfach genervt. Dann mein Job. Ich bin seit knapp 6 Monaten da und so unzufrieden. Es ist ein Ausbeuterverein, menschenverachtend noch dazu. Ich wusste nach zwei Wochen, da will ich nicht bleiben. Ich hatte die letzten Monate immer Bewerbungsphasen und auch viele Gespräche. Nach der FG haben wir gesagt, wenn es passiert und man wieder schwanger ist, geht die Familienplanung eben vor und der Job wird anschließend gewechselt. Irgendwie macht mich das jetzt, wo es so ist, aber in keinster Weise glücklich. Ich ärgere mich, nicht erst noch ein Jahr in einen neuen Job investiert zu haben. Wie unglücklich ich jetzt mit meinem Job bin, lässt sich kaum in Worte fassen.
Und mich plagt immer öfter der Gedanke, ob das alles richtig so ist - ob ich das wirklich will? Oder ob man doch nochmal die Notbremse zieht und sich eben erst auf alles andere konzentriert. :-/ Kennt das jemand? Dieses Gedankenchaos? Und kann mich jemand beruhigen und erden? Ich möchte nichts machen, was ich bereue - und gerade weiß ich bei keinem Schritt, welcher der richtige wäre :neutral: