Hallo, wie es im Titel schon steht habe ich gerade ein ziemliches Problem...
Zur Vorgeschichte: ich bin 19 der Vater 12 Jahre älter. Wir haben nie eine offizielle Beziehung geführt, aber das ganze geht jetzt seit 2 Jahren und wir haben sehr wohl oft davon geradet irgendwann mal zusammen eine Familie zu gründen, haben geplant wie wir Leben wollen und haben fast jeden Tag zusammen verbracht.
Vor kurzem habe ich dann erfahren, dass ich trotz regelmäßiger Einnahme der Pille irgendwie, auch wenn ich es mir absolut nicht erklären kann, schwanger geworden bin... Als ich es ihm erzählt habe, ist er völlig ausgerastet, sagte ich hätte sein Leben ruiniert und wieso ich das getan hätte, wie ich einem Menschen nur so etwas grauenvolles antun könnte und dass er das mit mir ja nie wollte, sondern einmal nur alles locker halten wollte und jetzt hänge ich ihm dieses Kind an. Er ist wie ein verrückter durch seine Wohnung gerannt und hat vor sich hin genuschelt, dass sein Leben jetzt vorbei sei und es keine Hoffnung mehr geben kann. Ich wollte mit ihm über Möglichkeiten reden, wie wir jetzt weiter machen können, aber er meinte nur, dass er jetzt kein Leben mehr hat und hofft, seine Familie würde es ohne ihn schaffen und sein Neffe ihn nicht zu sehr vermissen wenn er weg ist.
Ich war am Ende und wollte, dass er aufhört so zu sprechen und fragte ihn was wäre, wenn ich die Schwangerschaft abbreche. Ich selbst bin kein absoluter Abtreibungsgegner, aber ich habe schon immer für mich gesagt, dass ich das niemals tun könnte und mich ewig selbst dafür hassen würde. Er sagte selbst zuerst auch, dass das für mich doch gar nicht in Frage käme und wenn er sich einfach umbringt ich doch alles hätte was ich wollte, weil ich schon immer Kinder sehr gerne habe und oft darüber rede, aber bei allem Respekt, nicht mit 19 und mitten in der Ausbildung, ohne irgendwas. Ja, ich liebe Kinder, aber ich wollte jetzt zur Zeit keins.
Trotzdem glaube ich nicht, dass ich mir eine abtreibung verzeihen könnte und auch ihm verliere ich jetzt auf jedem Wege. Ich liebe ihn. So schlimm die Situation auch ist, ich will ihm das nicht antun. Ich habe ihm auch vorgeschlagen, dass ich mit dem Kind weggehe, den Vater als unbekannt angebe und er mich nie wieder sehen müsste und nichts damit zu tun haben müsste, doch das kommt für ihn auch nicht in Frage.
Für ihn gibt es ganz klar zwei Möglichkeiten. 1. Ich treibe ab und schenke ihm und laut seinen Worten auch mir damit eine neue Chance oder 2. Ich treibe nicht ab und er bringt sich um.
Er wird zur Zeit von seiner Familie fast schon Dauer überwacht, aber die 2 Minuten, die er alleine war, als ich ging und seine Schwester zu ihm kam, aber ich noch kurz mit ihr gesprochen habe, da hat er sich schon ein Messer genommen und sich die pulsadern angefangen aufzuschneiden. Seine Schwester ist Krankenschwester und wusste gleich was sie tun muss, aber es ist schrecklich zu wissen, dass ich jetzt für sein Leben verantwortlich bin.
Meinerseits ist es so, dass meine ganze Familie sich unendlich auf das Kind freut und mich in allem unterstützen würde, wenn ich mich für das Kind entscheide. Eigentlich kommt es für sie gar nicht in Frage auch nur an eine Abtreibung zu denken. Wenn ich das tun würde, könnte ich meine Familie nicht mehr ansehen. Ich könnte mich selbst nicht mehr ansehen, aber er würde wieder leben wollen.
Dazu kam noch, dass ich in dem ganzen Drama gestern erfahren musste, dass er mit seiner Exfreundin nie wirklich Schluss gemacht hatte und es die ganze Zeit gleichzeitig mit ihr und mir lief und auch sie fleht mich regelrecht an, abzutreiben. Jetzt gerade ist auch sie viel bei ihm, weil ich der letzte Mensch bin, den er jetzt sehen will.
Ich sollte ihn dafür hassen, aber das tue ich nicht. Ich will, dass er leben kann und ich will, dass er glücklich wird, auch wenn es mit ihr wäre...
Ich weiß nur trotzdem absolut nicht was ich tun soll, denn wenn ich abtreibe, hasse ich mich dafür, kann nicht mehr nach Hause kommen und ich wäre sowieso ganz alleine mit allem. Zusätzlich brauche ich dabei eine Begleitperson, die mich nach dem Eingriff abholt, aber die gäbe es jetzt nicht wirklich. Vielleicht würde der Kindsvater mitgehen um sich zu vergewissern, dass ich wirklich abtreibe um mich danach wieder alleine zu lassen, aber für mich wäre das innerlich mein Ende. Doch wenn ich mich für das Kind entscheide, wird er sich das Leben nehmen und ich müsste damit leben, den Mann den ich liebe umgebracht zu haben.
Hat irgendeiner vielleicht einen hilfreichen Rat für mich?...