besessenEs bringt leider nicht sehr viel, nachzugrübeln, warum vor der Behandlung nichts gemacht wurde. Ihr müsst mit der Situation jetzt umgehen. Ich kann übrigens gut verstehen, dass es momentan nicht reinpasst, ihr euch aber Sorgen macht, dass es z.B. mit einer Adoption nichts wird, wenn ihr euch nicht jetzt um einen Antrag kümmert. Das ist eine schwierige Entscheidung, vor der ich auch mal stand, was unsere Kinderwunschbehandlung anging. Wir haben damals unsere Behandlungen um ein Jahr vertagt, aber sind sie dann letztlich doch angegangen, da wir Sorge hatten, zu alt zu werden und unsere Chancen drastisch zu verringern. Es gab auch Zeiten, wo wir uns einen Adoptionsantrag überlegt haben und wir waren zu dieser Zeit zu einer Adoption nicht bereit, daher haben wir's gelassen.Was auch noch als Option für euch in Frage käme, wäre eine Eizell- oder Embryonenspende. Es mag sein, dass dein eigener Hormonhaushalt durch die Chemotherapie ziemlich torpediert wurde (bekommst du eigentlich eine Hormonersatztherapie? Bitte mal deine behandelnden Gynäkologen drauf ansprechen, das wäre in deinem Alter wichtig!), und auch die Chromosomen der Eizellen maßgeblich geschädigt sein könnten. Nimmt man aber die Eizellen einer anderen Frau und die Spermien deines Mannes, sollte es mit entsprechender hormoneller Unterstützung möglich sein, dass du eine Schwangerschaft austrägst. Eizell- und Embryonenspenden sind in Deutschland rechtlich nicht möglich, aber es gibt genügend Nachbarländer, wo sowas gemacht werden kann (USA, Ukraine).
Schlecht ist auf jeden Fall die Idee nicht, dass ihr euch in einer Kinderwunschklinik über eure Optionen beraten lasst. Möglicherweise kann man euch auch mit einer konventionellen künstlichen Befruchtung helfen und die Eizellen vor Befruchtung genetisch untersuchen lassen (Polkörperdiagnostik). Ich wünsche euch für den Besuch dort viel Erfolg und dass ihr eure Richtung dann ein wenig besser einschätzen könnt.