Lustig,
da sogar ein konkreter Beweis von Lobbytätigkeit eines Vereins:
http://www.dielinke-europa.eu/article/8743.stellungnahme-von-cornelia-ernst-zum-estrela-bericht-bericht-ueber-sexuelle-und-reproduktive-gesundheit-und-die-damit-verbundenen-rechte.html
"Er ist mit Mehrheit im Frauenausschuss des Europaparlaments verabschiedet worden und erhält auch die Unterstützung des Humanistischen Verbands Deutschlands (anbei die E-Mail des Humanistischen Verbands Deutschlands)."
Aus der Mail:
"Sehr geehrte Frau Ernst,
...
Anlässlich der anstehenden Beratung am 22. Oktober 2013 möchten wir Sie deshalb ausdrücklich dazu ermutigen, den Bericht, wie er am 18. September 2013 vom Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichgestellung der Geschlechter (FEMM) verabschiedet wurde, zu unterstützen.
...
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Prof. Frieder Otto Wolf, Präsident des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD)
Prof. Pierre Galand, Präsident der Europäischen Humanistischen Föderation (EHF)"
Der Bericht
www.dielinke-europa.eu/serveDocument.php?id=383.4cb7.pdf
"unterstreicht, dass ein Schwangerschaftsabbruch, selbst wenn alle rechtlichen
Rahmenbedingungen gegeben sind, oft durch Schwierigkeiten beim Zugang zu
entsprechenden Diensten verhindert oder verzögert wird, wie etwa durch weitverbreitete
Verweigerung aus Gewissensgründen, medizinisch unnötige Wartefristen oder
voreingenommene Beratung; betont, dass die Mitgliedstaaten die Verweigerung
entsprechender Dienste aus Gewissensgründen bei den wichtigsten Berufsgruppen
regulieren und überwachen sollten, um sicherzustellen, dass die Fürsorge im Bereich der
reproduktiven Gesundheit als individuelles Recht gewährleistet wird und gleichzeitig der
Zugang zu legalen Diensten sichergestellt ist und geeignete und hochwertige öffentliche
Überweisungssysteme existieren; betont, dass das Recht auf Verweigerung aus
Gewissensgründen ein individuelles Recht und keine kollektive Maßnahme ist und dass
derartige Beratungsdienste vertraulich und unvoreingenommen sein müssen; ist besorgt
darüber, dass medizinisches Personal von Religionsgemeinschaften geführten
Krankenhäusern und Kliniken in der EU dazu gezwungen wird, Dienste im Bereich der
sexuellen und reproduktiven Gesundheit und der damit verbundenen Rechte zu
verweigern;"
, dem die EU-Parlamentarierin laut dem Verein zustimmen soll, wendet sich gegen "voreigenomme Beratung" und "medizinisch unnötige Wartefristen" und "weitverbreitete Verweigerung aus Gewissensgründen" und das heißt auf Deutsch, der Bericht soll letzlich unter anderem Deutschland dazu auffordern, die Abtreibungsgesetze zu lockern, denn die beinhalten formal "voreigenomme Beratung" und "medizinisch unnötige Wartefristen" und "weitverbreitete Verweigerung aus Gewissensgründen" (Genau genommen ist letzteres gegen die kath. Kirche und ihre Krankenhäuser gerichtet).
Folglich setzt sich dieser HVD Verein durch Kontaktaufnahme zu Parlamentarieren für eine Lockerung der Abtreibungsgesetze in D ein. Ist damit ein Lobby. Und ich nenns Abtreibungslobby, weil für Lockerung der Abtreibungsgesetze.
Die Gegenlobby gibts natürlich auch, aus dem Text der EU-Parlamentarieren:
"Zu diesem Bericht erhalte ich jeden Tag hunderte E-Mails von Bürgern, die mich auffordern, diesem Bericht nicht zuzustimmen." - die stammen vermutlich von durch Aufrufen von Pro-Life Organisationen aufmerksamen gemachten PL-Sympathisanten.
Also hier kann mans schön sehen, die eine Lobby will weniger Abtreibungseinschränkungen, die andere will mehr, und man liefert sich einen hübschen politischen Krieg mit dem Schlachtfeld "Gewissen des Abgeordneten". Dazu kann man stehen wie man will. Nur ist es gaga so zu tun, als wüsste man nicht, was jemand, der "Abtreibungslobby" sagt, meinen könnte.