an0N_1268554499zDer Übermensch???
ohne die Diskussion verfolgt zu haben, aber ausgehend vom Thema, wollte ich mal meine meinung kuntun.
Ich frage mich eines, woher die Menschen den Hochmut nehmen sich zwanghaft eine Stelle höher über die Tiere zu erheben. Woher nimmt sich der Mensch das recht, Tiere zu töten mit einer routinieren Selbstverständlichkeit, um gegen jede logische Konsequenz empfindlich auf die Abtreibung eines Fötus zu reagieren, was meines Erachtens nur wieder verdeutlicht wie wenig aufrichtig der Mensch überhaupt gegenüber sich selbst ist. (Er versucht nicht zu hinterfragen, warum es ihm widerstrebt auf eine Stufe mit den Tieren gestellt zu werden, denn er fürchtet die Antwort.) Und das hat nichts mit Tierliebe zu tun, was ich schreibe, ist nur eine rhetorische Frage, über die auch ich ab und zu nachdenke. Ich versuche eben zu verstehen, weshalb wir über das Morden von Tieren wie selbstverständlich hinwegsehen können aber nicht über die Abtreibung eines Menschenfötus, dem wir im Vorhinein einen viel größeren Stellenwert geben als einem Tier. Warum? Weil wir mit augenscheinlich größeren Fähigkeiten ausgestattet sind? Weil wir sprechen können und denken können und Verantwortung tragen (sollten) über unser Handeln? Weil wir intelligent sind und uns herausnehmen Tiere als primitiv zu bezeichnen?
Bis heute hat die Wissenschaft keine fundierten Kenntnisse über die Sprache und Kommunikationsfähigkeit der Wale oder Delphine, ganz zu schweigen über die heimische Vogelwelt. Es wird eben vorausgesetzt, dass Tiere nicht in unserem Verständnis "fühlen", was für uns rechtfertigt, dass wir sie töten können, um zu überleben , doch hier gebe ich allen Vegetarieren recht - wir überleben auch ohne Fleisch und könnten, weil wir eben intelligent sind, uns die Stoffe von woanders hernehmen, nur wir ignorieren größtenteils diesen Fakt aus wirtschaftlichen Gründen und tun es damit ab, dass wir Fleisch brauchen.
Zurück zur Abreibung: es ist nicht schön und ich befürworte nicht in allen Fällen Abtreibung, aber ich kann der Argumentation vieler frauen, die total dagegen sind, einfach nicht folgen erstrecht nicht kirchlich eingestellten Frauen, die des Menschens Herkunft einer göttlchen Macht zuschreiben. Das ist mittelalterlich und bigott.
Wir sollten heutzutage auf einem Planeten, der bald über 9 milliarden Menschen beherbergt, einen anderen Umgang mit der Abtreibungsproblematik hegen, aufgeschlossener sein gegenüber altem verstaubten Denken.
Übrigens befürworte ich hiermit nicht, dass die Menschen sich ja, meiner Argumentation entsprechend, dann konsequenter weise auch gegenseitig ermorden könnten ohne dass es moralisch verwerflich wäre, wenn wir Abtreibung befürworten. Das ist ein anderes Kaliber und es hat nichts mit der Debatte zu tun.
Gruß, J