olida_12571779Bei www.ciao.de
hab ich zum Beispiel diese Wertung gefunden, deshalb bin ich unsicher geworden:
Einen Kinderwagen schiebt man zwei Jahre vor sich her, da sollte man nicht am falschen Ende sparen, dachten wir uns. So haben wir uns für rund 650 Euro für einen "Teutonia Fun System" mit Zubehör geleistet.
Er ist praktisch, solide, relativ schick und war mit nur 55 cm Breite schmal genug für unsere Eingangstür. Das Zusammenklappen ist problemlos und die schwenkbaren Verderräder machen z.B. das Fahren durch ein Kaufhaus zum reinen Vergnügen. Die Tragetasche ist wesetlich leichter als etwa beim Boogaboo, die gesamte Handhabung ist recht intuitiv und sicher.
Dass wir bald doch neidisch auf fast jeden beliebigen anderen Kinderwagen schauten, lag an der Federung des Fun System, die - man staune - an den Vorderrädern schlicht nicht vorhanden ist *). Man fährt eben nicht nur durch Kaufhäuser und jede noch so kleine Bodenunebenheit wird direkt ans Kopfende des Kindes übertragen. Bei schlecht verlegten Gehwegplatten kann einem bei Neugeborenen Angst und Bange werden, wenn man nicht extrem langsam fährt.
Die Meinung anderer Teutonia-Fun-Besitzer zeigte mir, dass ich kein hypersensibler Vater bin, sondern dieser Kinderwagen einfach eine Frechheit ist. Von einem altverdienten Markenhersteller hätte man so eine Design-Dummheit nicht erwartet, zumal die Konkurrenz das Problem simpel gelöst hat. Wir haben jedenfalls unser Kind in den ersten Monaten hauptsächlich im Tragetuch befördert.
Drei Tipps habe ich für Besitzer eines Teutonia Fun: 1. Drehen Sie den Taschenaufsatz um. So sehen Sie zwar Ihr Kind nicht mehr, aber es hat den Kopf auf der gefederten Heckseite des Wagens. 2. Kaufen Sie im Schaumstoffhandel eine sehr weiche Unterlage und legen Sie sie unter die harte Kinderwagenmatratze. So holpert ihr Kind etwas weicher. 3. Sprechen Sie jemanden mit einem "klassischen" Teutonia an, der seinen Wagen schon als Buggy benutzt - vielleicht tauscht er sein Untergestell für ein halbes Jahr mit Ihnen. Allen anderen Interessenten muss ich leider einfach raten: Finger weg.
*) Laut Prospekt sind die Vorderräder sehr wohl "gefedert", schaut man sich die (Fehl-) Konstruktion aber genauer an, wird sichtbar dass ein Stoß in der Senkrechten nicht abgefangen wird. Stattdesen wird eine starke Kollision in Fahrtrichtung abgefedert, vor der man sich nach wenigen Minuten mit dem Teutonia Fun aber ohnehin hütet.
Ein Fachhändler bezeichnete das auf Nachfrage als "sportliches Fahrgestell", sah dann aber schnell ein, dass das wohl nun doch eine ziemlich dumme Phrase für einen Kinderwagen ist. Eine Nachfrage bei Teutonia ergab, dass das so seine Richtigkeit habe, alles entspreche den Normen. Was soll das für eine Norm sein, die zulässt, dass effektiv keine Federung stattfindet? Eine für Einkaufswagen vielleicht ...