Hi zusammen,
mich beschäftigt das Thema total. Ich habe so ein Mittelding aus Flach- und Hohlwarzen, daran ist bei meiner Tochter nach 4 Wochen mit einer wirklich grausamen Brustentzündung das Stillen gescheitert.
Leider habe ich wegen meiner sehr schweren Brust und den o.g. komischen warzen ein gestörtes verhältnis zu meinen brüsten. Mein mann ist der einzige der sie sehen, geschweige berühren darf.
Vor 4 jahren bin ich von meiner vorsorge-hebamme total unter druck gesetzt worden. "du MUSST stillen. Zumindest MUSST du es versuchen." ich habe mich so schlecht gefühlt. Ich mochte ja gar nicht widersprechen, weil sie mir (an sich selbstbewusst und erwachsen) ganz klar gesagt hat, wie der hase läuft.Ich konnte mich vor lauter brust-komplexen gar nicht richtig auf die geburt freuen. Dachte immer: hoffentlich kann ich stillen mit den sch. Warzen und hoffentlich sieht niemand meine brüste :TRISTE: .
Im kreissaal nach der geburt habe ich nochmal einen anlauf gestartet, der hebamme dort zu sagen dass ich wirklich nicht stillen möchte. Auch dort die aussage: ein versuch ist es wert! Damals war ich so blöd zu glauben dass man ja einfach jederzeit wieder aufhören kann.
Ende vom lied: die kleine konnte aus meinen blöden warzen nicht alleine trinken. Ich saß nach der entbindung zu spitzenzeiten 8 ( !!!!) stunden bei einer verbissenen, altmodischen stillberaterin im kh, die mir krampfhaft versuchte, das stillen mit hütchen beizubringen. als ich mit der kleinen wieder aufm zimmer war hatte sie dauer-bauchweh und ich hab nur geweint. Zuhause kamen wir dann auch nicht klar. Irgendwann schleppte meine vor- und nachsorgehebamme eine melkmaschine an (den entsetzten blick meines mannes werd ich nie vergessen!), damit die kleine wenigstens satt und meine brüste leer wurden. Mit dem leer werden war das so eine sache. Irgendwo staute sich was in meinen brüsten und eh ich mich versah, hatte ich eine bds brustentzündung, die mich eine woche ans bett fesselte. Ich hörte "auf eigenen wunsch" auf zu pumpen und zu stillen, bekam abstillmedis. Selbst da hat meine hebamme versucht, mich zu animieren, dass ich weiter stille :twisted: . Ich habe zeitweise axtmord als problemlösung in betracht gezogen, leider fehlte mir die axt und die kraft.
Jetzt bin ich wieder schwanger, 30. Ssw, und hatte gestern ein vorgespräch mit meiner neuen (!) nachsorgehebamme. Ich habe ihr von meinen etfahrungen erzählt und gesagt, dass ich diesmal einfach die erste zeit mit unserem baby entspannt und stillfrei genießen möchte. Ich will keine angst und komplexe haben und möchte das gefühl haben dass ich mein baby satt bekomme. Da sagt die glatt: WIR schaffen das schon zusammen. Du MUSST das einfach nochmal ausprobieren. Vielleicht ist diesmal alles anders!" :shock:
Jetzt frage ich mich: was muss ich mir als mündiger mensch eigentlich anhören? In was für einer gesellschaft leben wir eigentlich?? Bin ich als Mama nur gut, wenn ich mein Baby mindestens 6 Monate stille? Bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich sage, ich kann meinem Baby auch ohne brust ganz viel nähe und liebe geben? Gibt es soetwas wie einen Stillzwang :shock: ?
Hat hier eigentlich außer mir jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Freu mich über Antworten!
LG
Nachti
30. Ssw