Hallo, ihr Lieben.
Mein Thread gehört vom Thema her vielleicht eher in das Liebe & Beziehung Forum, dennoch habe ich spezielle Fragen, die vielleicht eher die Mädels hier beantworten können. Deswegen verzeiht mir bitte, dass ich es hier poste.
Nun zu meinem Problem: Ich werde dieses Jahr 29 Jahre alt und habe eigentlich schon seit ein paar Jahren einen sehr starken Kinderwunsch. Dieser ist unabhängig von Partner oder äußeren Umständen, es ist einfach mein eigener, innerer, intensiver Wunsch, Mutter zu werden. Für mich war schon mein Leben lang klar, dass mein Hauptziel im Leben eine eigene Familie ist. Ich bin einfach geboren dafür :)
Seit ein paar Jahren ist dieser Wunsch so stark geworden, dass er mich richtig verfolgt. Als es damit angefangen hat, habe ich noch studiert, sodass es klarerweise nicht gepasst hätte. Jetzt arbeite ich schon ein paar Jahre, stehe fest im Leben und bin bereit wie nie zuvor. Leider ist meine damalige Beziehung in die Brüche gegangen, ich habe aber nun seit November 2016 einen neuen Freund. Das ist sehr kurz, aber am liebsten würde ich sofort mit Familienplanung loslegen, vom Gefühl her. Logischerweise mache ich das aber nicht, da ich trotzdem vernünftig bin. Und er möchte das auch noch nicht (weiß ich auch aus Small Talk mit ihm).
Die Sache ist jetzt Folgende: Ich wäre ja durchaus bereit, noch ein wenig zu warten. Ist ja nur vernünftig, bis wir uns besser kennen usw. Allerdings ist er in seinem Alter von fast 38 Jahren vor ein paar Monaten auf die gloreiche Idee gekommen, die Berufsreifeprüfung nachzuholen und zu studieren. An sich finde ich es toll, dass er so ambitioniert ist und dieses Ziel verfolgt. Er ist sehr intelligent und ich gönne es ihm, das zu machen.
ABER leider passt das Ganze überhaupt nicht in meine Zukunftsvorstellungen. Wenn er die Berufsreife und ein Studium macht, dauert es MINDESTENS noch 4 Jahre, bis er wieder arbeiten wird. Wenn er "nur" ein Bachelor-Studium macht. Macht er noch den Master oder ein anderes längeres Studium, dauert es 5 oder 6 Jahre. Und in der Zeit bis dahin wird er wahrscheinlich nicht einverstanden sein, ein Kind zu bekommen. Klar, er würde nicht arbeiten oder nur geringfügig. Ich wäre in Karenz. Es würde finanziell knapp werden.
Nur kann ich so lange nicht mehr warten. Es zerreißt mir das Herz, dass ich noch immer keine Mutter bin. Wenn er fertig studiert hat, bin ich 33, 34, 35. Viele werden jetzt sagen, dass das noch jung ist. Dass man in dem Alter noch lange schwanger werden kann. Dass das heutzutage normal ist. Aber das hilft mir nicht. :( Ich habe diesen starken inneren Drang schon so lange, dass es fast jeden Tag hochkommt und ich einfach nur traurig und deprimiert bin.
Zudem habe ich die Sorge, dass es eben nicht mehr so einfach ist mit Mitte 30 schwanger zu werden. Ich habe schon geplant, meinen Frauenarzt genau dazu zu befragen. Vielleicht kann er mich dahingehend beruhigen. Trotzdem gefällt es mir nicht. Klar nimmt die Fruchtbarkeit ab und mit Mitte 30 ist es nicht so einfach wie Jahre vorher. Das weiß ich. Was dazu kommt: Der Körper baut ab 25 ab. Mit Mitte 30 gibt es schon viel mehr Komplikationen und Risiken bei Schwangerschaften. Da ich im Krankenhaus arbeite, bekomme ich dahingehend auch viel mit. Ich möchte das einfach nicht. Es macht mir auch Angst.
Noch dazu habe ich mir das Leben immer anders vorgestellt. Ich will keine so "alte" Mutter sein. Aber gut, das ist wohl das geringste "Problem".
Ich bin ständig am Heulen, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht. Ich bin Hals über Kopf in ihn verliebt. Er ist mein Seelenverwandter, wir passen irrsinnig gut zueinander, sind vom selben "Typ Mensch". Soweit man das beurteilen kann nach 4 Monaten. Wir stehen uns bereits total nahe und kennen schon unsere Geschwister, unsere Eltern lernen wir auch bald kennen. Es läuft PERFEKT. Nur zweifle ich, ob wir eine Zukunft haben. Unsere Pläne passen einfach nicht zusammen.
Er will durchaus mal Kinder, aber eben "mal" und nicht in unmittelbarer Zukunft. So genau haben wir es nie besprochen. Ich weiß auch nicht, ob er während seines Studenten-Daseins dazu bereit wäre. Ich traue mich aber auch nicht, ihn da genauer zu befragen, da er mir vor Kurzem mal den Vorwurf gemacht hat, ihn unter Druck zu setzen. Das war nicht meine Absicht. Ich hab ihm einfach mal meine Gefühle geschildert. Aber nie gesagt, dass ich jetzt sofort welche möchte. Er hat das in den falschen Hals bekommen, das nehme ich ihm aber gar nicht übel. Ganz besonders, weil wir erst ganz frisch zusammen sind.
Nur jetzt traue ich mich nicht mehr, das Thema anzusprechen. Allerdings wäre das doch nötig, um vielleicht zu erfahren, ob wir da nicht eine Lösung finden könnten. Einen Kompromiss. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mich zu trennen. Insbesondere dann, wenn er eine Schwangerschaft innerhalb der nächsten 4 Jahre definitiv ausschließt. Ich habe einfach Angst, zu alt zu werden. Angst, dass ich jahrelang mit ihm "verschwende" und am Ende ohne Kinder dastehe. Dass es dann nicht mehr funktioniert.
Was, wenn ich Jahre mit ihm bleibe, es nicht klappt, und ich wieder vor dem Nichts stehe? Neu anfangen muss, neuen Partner suchen, wieder bangen und hoffen. Wieder warten. Man wird ja nicht jünger. Gerade als Frau beim Thema Kinderwunsch. Ich habe auch Angst, dass ich ihm unabsichtlich noch mehr Druck mache, wenn ich es so konkret anspreche. Dass er dann erst recht nicht mehr will. Dass ich es damit verhau. Dass ich unsere Beziehung und einen etwaigen baldigen Kinderwunsch von ihm zerstöre mit dem Gerede. Aber ich möchte es einfach mal wissen. Ich will wissen, ob ich an dieser Beziehung überhaupt festhalten soll.
Eure Meinungen würde ich gerne hören. Vor allem zu folgenden Fragen:
a.) Wie sind eure Erfahrungen mit "späten" Schwangerschaften? Wie schnell/leicht wird man tatsächlich schwanger in dem Alter? Wie verlaufen diese Schwangerschaften? Wie geht es dem Kind?
b) Wie bewertet ihr die Zukunft einer solchen Beziehung? Hat es Sinn, zusammen zu bleiben?
c) Soll ich ihn ansprechen darauf?
Bitte hackt nicht auf mir herum. Ich weiß, ich bin noch nicht "soooo alt". Es ändert aber nichts an meinen Gefühlen und wie es mir innerlich geht. Es ist keine Phase, es ist kein hormoneller Ausbruch, der vorüber geht. Es ist mir wirklich ernst. Ich bin teilweise auch depressiv deswegen (habe eine sehr liebe Psychologin). Inkl. Angstzustände, Panikattacken.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen oder habt Tipps, wie ich mich verhalten und alles "überstehen" soll. :(
Danke...