Hier also auch mein langer Geburstbericht einer kurzen Geburt ;-)
In der 34.ssw wurde mir gesagt, ich solle mich schonen, da der GMH nur noch knapp 1cm sei und der Mumu eine Trichterbildung habe. Irgendwie rechnete man also damit, daß dieses Kind früher kommen würde aber der ET kam und ging (24.12.) und nichts passierte.
Außer ab und zu mal ein paar Wehen, die aber nie ernsthaft weh taten oder regelmäßiger wurden...
Samstag, 31.12.11: Kontrolle im KH, Kind geht es super, bewegt sich nach wie vor munter von rechts nach links... Ärzte wollen mich morgen bei ET+8 einleiten. Lehne aber ab, mir ist das zu früh, wir einigen uns auf ET+10.
Samstag acht plage ich mich stundenlang mit frustranen Wehen herum, kann kaum schlafen die wurden sicher von der Akupunktur ausgelöst, die am Freitag gemacht worden war.
Sonntag, 01.01.12: wieder Kontrolle im KH, alles uverändert. Den ganzen Tag unregelmäßig Wehen, mal nach 10min, mal nach ner Stunde... Sonntag nacht wieder häufiger Wehen, aber lange nicht regelmäßig. Mein Mann hängt die ganze Nacht mit ner Magen-Darm-Infektion im Badezimmer an Schlafen ist also nicht zu denken.
Montag, 02.01.12: Mein mann bleibt heute zu Hause GsD, eigentlich wollte er nach Flensburg gefahren sein wegen seinem Auftrag dort. Ich bringe unsere große in den Kiga (der erste Tag nach den Weihnachtsferien) und fahre zu meiner Hebamme. Wir wollte heute als letzten Versuch vor der Einleitung den Wehen-Cocktail ausprobieren. Um 09:15 schlucke ich also dieses widerliche Zeugs, blieb aber dann die nächste Zeit im GH zur Kontrolle (CTG und Blutdruck). Gegen 11.30 , nachdem ich auf Toilette gewesen war, konnte ich nach Hause. Nach wie vor ab und an mal ne Wehe, aber Mumu noch zu. Zuhause gegen 12 Uhr noch einmal richtig Durchfall gehabt :-(...
12:30 während einer harmlosen Wehe macht es plötzlich Knack im Bauch ich denke sofort Oh, das war jetzt sicher die FB...aber nichts läuft... Kurz darauf steh ich auf, um meinem Mann was zu bringen, da läuft ein kleiner Schwall aus mir raus. Ich so Ach Du Scheiße... ich glaub, mir ist die FB geplatzt - mein Mann springt panisch aus dem bett Was? Das Kind kommt JETZT? Ich hol den Notarzt!!. Ich versuche ihn zu beruhigen, daß das alles Zeit hat und wir einfach in Ruhe ins KH fahren können aber erst einmal muß ich noch einmal aufs Klo. Auf dem Klo überrollt mich die erste richtige Wehe doofes Gefühl, Durchfall und Wehe gleichzeitig :-/. Mein Mann holt währenddessen meine Tasche und ruft in der Klinik an, daß wir kommen. Auf dem Weg nach unten kommen die Wehen im Minutentakt ich wundere mich noch, da ich immer gedacht habe, die würden erst langsam häufiger werden. Mein Mann rast los, ich so Keine Panik, das ist quasi das erste Kind, da dauert das alles 8-10 Stunden... um 13:15 im KH angekommen. Wehen weiterhin alle Minute und nicht mehr lautlos zu veratmen. Erst einmal ans CTG, da ich aber schon ordentlich am Stöhnen bin, will die Hebamme mich auch untersuchen. Als sie mir die Unterhose auszieht, sehe ich dann auch endlich den berühmten Schleimpfropf ;-). Mumu schon 3cm auf. CTG super, aber ich halte es kaum aus, auf der Liege zu liegen bei jeder Wehe muß ich mich hinsetzen und stöhnen was das Zeugs hält... langsam frage ich mich, wie ich diese Schmerzen noch stundenlang aushalten soll... mein Mann sitzt völlig geschafft auf einem Stuhl und kämpft mit Kreislaufproblemen (hatte ja die ganze Nacht sich nur übergeben und nichts getrunken/gegessen). Er meinte nur, daß er spätestens um 15:30 unsere Tochter aus dem Kiga abholen muß und ich dann alleine bleiben werde das hatten wir aber auch so abgesprochen und es war ok für mich.
Gegen 14 Uhr langsam bin ich soweit, ein Schmerzmittel zu verlangen, da ich einfach nicht weiß, wie ich es noch stundelang aushalten soll. Während einer besonders gemeinen Wehe spüre ich, wie mein Kind plötzlich eine merkwürdige Schlängelbewegung nach unten ins Becken macht (sehr schmerzhaft), gleichzeitig geht die Wehe über in eine Presswehe ich glaube, ich habe noch nie so laut geschrien vor Schmerzen... die Ärztin kommt reingerannt, untersucht mich: Mumu offen, schnell rüber in den Kreissaal. Ich weiß gar nicht, wie ich rübergekommen bin, aber irgendwie wurde mir alles ausgezogen, ich bekam ein Klinikhemdchen an und lag auf dem Kreissbett, als die nächste Presswehe kam. Die Hebamme erklärte mir, wie ich atmen und pressen sollte (hab das nicht immer so perfekt hinbekommen). Die Pressphase dauerte etwas länger, da es ja quasi das erste Kind war und es sich erst einmal einen Weg bahnen mußte. Aber: die Presswehen selber taten gar nicht weh erstaunlicherweise, was weh tat, war daß sich alles dehnte, spannte und sich anfühlte als würde alles zerreißen. Irgendwann konnte man dann schon den kopf sehen (Oh, sie hat ganz viele schwarze Haare) - und bei der nächsten Wehe um 15:02 war sie dann auch schon da...hab das erst gar nicht richtig realisiert, erst als sie mir auf den bauch gelegt wurde. Sie schrie auch gleich ordentlich :-)
Die Plazenta kam ein paar Minuten später auch und mein Man konnte die Nabelschnur durchschneiden :-). Erstaunlicherweise war bis auf einen kleinen inneren Scheidenriss, der genäht wurde, alles heil geblieben obwohl ich echt dachte, daß alles zerrissen wäre. Wir kuschelten dann erst einmal ordentlich und dann fuhr mein Mann los, unsere Große vom Kiga abzuholen.
An dem tag war nicht viel los im Kreissaal, daher konnten wir dann noch lange dort bleiben (bis ca. 18 Uhr)... Unsere Tochter war sooooo stolz auf ihre kleine Schwester :-)
Hier die Daten unserer Maus:
Frida Marie, * 02.01.2012 (ET+9)
3640g
53cm
KU37cm
Ich bin immer noch erstaunt, wie unterschiedlich geschwister sein können!!!
Und mein Fazit nach 1x KS und 1x Spontan: Für mich persönlich war die Spontangeburt extrem wichtig, um die traumatische Erfahrung des Not-KS verarbeiten zu können. Die Schmerzen waren schon hart, aber vielleicht auch deshalb, weil sich der Mumu ja auch quasi innerhalb nur gut einer Stunde vollständig öffnete. Allerdings waren zwischen den Wehen ja auch immer Pausen, in denen man schmerzfrei war. Bei dem KS hatte man, sobald die Betäubung nachließ, durchgehend Schmerzen, die auch tagelang anhielten. Richtig fit hab ich mich nach beiden Geburten nicht gefühlt, allerdings konnte ich dieses Mal schneller aufstehen und mich selbstständig um mein Kind kümmern.
Für alle, die einen ungeplanten KS hatten: nur Mut, bei einer nächsten ss kann es spontan klappen!!!