Ich hatte zwei schwere Geburten (lange Wehen + starke Schmerzen), bin aber bei beiden Geburten komplett ohne Verletzungen davongekommen, hatte nicht den kleinsten Riss!
Habe davor mit dem Epi-No trainiert (bei Interesse Googeln), und ich denke, dass es mir geholfen hat - auch psychisch. Ich hatte einfach das Gefühl, aktiv etwas tun zu können, und das hat mir sehr geholfen.
Abgesehen davon kenne ich leider Fälle, bei denen der Kaiserschnitt gar nicht so harmlos war - die Freundin eines Bekannten muss jetzt, ein paar Wochen nach dem Wunschkaiserschnitt, nochmal operiert worden, weil irgendetwas schiefgelaufen ist.
Ein Kaiserschnitt ist - wie eine spontane Geburt - auch nicht zu 100% berechenbar, es kann da immer Komplikationen geben oder zu großen Blutergüssen oder anderen (nach)behandlungsbedürftigen Dingen kommen!
Eine gute Freundin von mir, die vor vier Jahren Zwillinge bekommen hat, hat heute noch immer mit ihrer Kaiserschnittnarbe zu kämpfen, und meine eigene Mutter (die vor 36 Jahren bei meiner Geburt einen Notkaiserschnitt haben musste) auch.
Also, dass ein Kaiserschnitt immer leichter und besser ist, stimmt einfach nicht, auch wenn man das denken könnte.
Ich kann zwar durchaus sehr gut verstehen, dass man sich den Geburtsprozess ersparen möchte - denn ich hatte zwei lange, grausame Geburten, wo ich am Ende dachte, ich schaffe es nicht mehr.
Aber die Austreibungsphase inkl. des möglichen Verletzungsrisikos ist eigentlich nicht das schlimmste an einer Geburt.
Ins Geburtshaus würde ich persönlich nicht gehen, ich fände es schlimm während der Geburt, wenn es Komplikationen gäbe, ins KH transportiert werden zu müssen.
Da wäre mir das Risiko einfach viel, viel zu hoch.
Nach dem, was uns jetzt nach der letzten Geburt passiert ist, würde ich sowieso nur noch in einem KH mit Neugeborenenstation entbinden: Unser Sohn (8 Wochen alt) musste noch am Abend nach der Geburt auf die Perinatalstation: Neugeborenen-Infektion.
Wir waren schwer geschockt, doch das Klinikpersonal versicherte uns, dass das sehr häufig sei, leider keine Seltenheit oder ein Einzelfall.
Was macht man da, wenn man im Geburtshaus entbindet...? Im schlimmsten Fall wird so etwas nicht einmal schnell genug erkannt (in der Klinik geht so etwas zum Glück relativ schnell), und der kleine Wurm könnte Spätfolgen erleiden oder noch schlimmeres.
Ich finde den Gedanken von Geburtshäusern sehr gut, aber m.E. ist das nur etwas für Mutige. Es darf halt während der Geburt nichts passieren - und auch das Kind muss kerngesund zur Welt kommen.
Es gibt durchaus Fälle, in denen das Kind nach der Geburt sofort eine Behandlung braucht... und da ist ein Horror, wenn man selbst noch daliegt und das Baby abtransportiert wird.
Das ist der Freundin einer Bekannten passiert, die in einer Klinik ohne Perinatalstation entbunden hat. Das Baby wurde nach der Geburt mit dem Helikopter in eine andere Klinik geflogen... und sie musste zusehen, wie sie hinterherkommt.
Als unser Kleiner auf die Perinatalstation musste, konnte ich ihn von meiner Station aus (nur ein Stockwerk höher) immerhin sehen, wann ich wollte - und es bestand auch die Möglichkeit, ein Mutter-Kind-Zimmer auf der Perinatalstation zu bekommen.
(Das geht nicht überall, am besten vorher erkundigen!)
Wie gesagt: Der Kaiserschnitt ist nicht unbedingt immer die einfachste Option, man kann danach genauso Probleme haben - aber man sollte sich auf jeden Fall sehr gut überlegen, wo man entbindet.
Selbst bei der 5. Geburt (das war jetzt meine zweite) würde ich nicht ins Geburtshaus gehen, weil ich im Zweifelsfall/Notfall einfach dort sein möchte, wo Fachpersonal vorhanden ist, das darauf geschult ist mir/und/oder dem Kind sofort das Leben zu retten, wenn Not am Mann sein sollte!
Ansonsten schließe ich mich den Vorpostern an... nach der Geburt, wenn man erstmals ein Neugeborenes zu Hause hat, geht es erst einmal rund... ich dachte auch, dass ich nach der Geburt bald wieder aufs Pferd kommen würde... aber da hatte ich die Rechnung ohne unser neues Familienmitglied gemacht. ;)
Alles Gute und eine unkomplizierte Geburt! :)