Hallo
ich denke, ich kann deine geschichte gut nachvollziehen. ich bin zwar etwas jünger, aber bin auch erst jetzt mit 35 vor ein paar tagen mutter eines gesunden jungen geworden und möchte dir meine erfahrungen schildern:
bei mir war es so, dass ich mich bis 30 einfach nicht reif für die verantwortung gefühlt habe, ein kind zu bekommen und zu umsorgen ( mit 21 hab ich mal als au pair in schottland gearbeitet, was ich zwar gern gemacht habe, aber wo mir deutlich wurde, was es heißt, für kinder zu sorgen, sodass ich das für die nächsten 10 jahre erst mal für mich ausgeschlossen habe und viel in der welt rumgezogen bin ).
mit 30 war es dann so, dass ich mich nicht mehr wohl in meiner ehe fühlte ( wir waren eher wie brüderchen und schwesterchen ) und mir dann trotz diverser beziehungen der mann fehlte, den ich mir als vater vorstellen konnte. ende 2003 traf ich diesen jedoch und für beide war klar, dass wir uns nicht nur lieben, sondern auch ein kind miteinander haben wollen. tja, und dann ging alles ziemlich schnell...
meine schwangerschaft verlief wirklich großartig, auch wenn man ab 35 ja zu den so genannten 'risikoschwangeren' gehört. der arzt bei der feindiagnostik verunsicherte mich dann zwar, weil er mir eine fruchtwasseruntersuchung einreden wollte ( obwohl alle befunde i.O. waren und nur mein alter der einzige anlass dafür sein sollte ), aber wir entschieden uns dagegen.
unser kleiner ließ lange auf sich warten ( termin war der 4.2. , er kam dann erst am 24.2. per primärem kaiserschnitt auf die welt, weil er für mein becken mit 4280g und 58 cm zu groß war ), aber wie gesagt, mir ging es bis zum letzten tag der sw besser als manch jüngerer frau, die ich aus den kursen kannte.
mein freund hat mich in der sw gut begleitet und ist jetzt ein wunderbarer vater für den kleinen ( dass er das sein kann, konnte ich schon vorher daran sehen, wie er mit seinem 4jährigem sohn umgeht, der oft bei uns ist ).
ich war mein leben lang auf achse und hatte schon bedenken, dass mir zu hause die decke auf den kopf fällt und ich nicht von der arbeit lassen kann. aber seit weihnachten bin ich zu hause und ich freue mich, dass ich mich ein jahr lang nur um unser baby kümmern kann ehe ich wieder zur arbeit zurückkehre.
ich fühle, dass genau jetzt der richtige zeitpunkt war, ein kind zu bekommen. ich wollte nie ein kind um des kindes willen und bin dankbar, dass ich jetzt einen partner habe, mit dem in liebe ein kind entstanden ist und dessen gegenwart wir beide genießen und als großes glück empfinden.
auf grund dieser positiven erfahrung können wir uns durchaus vorstellen, noch einmal ein kind zu bekommen, wenn ich 37 bin ( er ist jünger als ich ).
ach so...und noch was: im krankenhaus waren übrigens mehrere werdende mütter, die älter waren als ich.
was zählt, sind doch vor allem die liebe und geduld, die ein kind erfährt, wenn es da ist. ok, du bist 60 wenn es 20 ist, aber ich glaube nicht, dass es den generationenkonflikt während der pubertät nur zwischen 'alten' eltern gibt. und die lebenserwartung steigt auch immer mehr, sodass du als noch lange für dein kind da sein kannst und vielleicht auch noch das 'omasein' erleben kannst.
so, baby ist munter ;)
ich wünsch dir alles gute.
lieber gruß
annana