Hallo liebe Alle.
Vorige Woche wurde bei mir bei einer Kontrolluntersuchung festgestellt, dass ich in der 7. Woche schwanger bin. Ich war völlig überrascht und perplex, Abends, daheim kam dann auch kurze Freude dazu. Ich bin 32, lebe seit 4 Jahren in einer Partnerschaft, mein Partner hat schon eine Tochter und wünscht sich auch ein Kind mit mir und an sich waren wir uns immer einig, dass wir in den nächsten 2,3 Jahren auch eines bekommen möchten. Also eigentlich alles doch schön.
Nun ist aber der für mich bis dato unvorstellbare Fall eingetroffen, dass ich unter keinen Umständen gerade schwanger sein möchte/kann. Ich hatte letzte Woche täglich Weinkrämpfe, fühlte mich depressiv und ratlos und wünschte mir nur mehr, dass ich nicht schwanger bin. Von Freude überhaupt keine Spur, ganz im Gegenteil. Es lastet wie eine riesige Bürde auf mir und nur der Gedanke daran, im Jänner Mutter zu werden, macht mich geistig und körperlich völlig fertig. Hinzu kommt, dass ich nun 1,5 Jahre Antidepressiva genommen habe und diese fast zur Gänze nach dem Termin letzte Woche abgesetzt habe, weil der Arzt meinte, das wäre gefährlich - wo ich ihm recht gebe. Allerdings kommt dies nun auch noch dazu, denn ich schlafe keine Minute mehr und könnte den ganzen Tag heulen.
Und die Freude in meinem Umfeld über den bevorstehenden Nachwuchs schnürt mir fast die Luft ab - das ist doch krank oder?!! Jede Faser in mir sagt, dass ich das Kind nicht möchte.
Gut, die Umstände sind aus beruflicher/finanzieller Sicht im Moment nicht wirklich rosig, wir versinken beide im Stress als Selbständige, ein völliger Ortswechsel/Neuorientierung stehen an und wir hatten einige Pläne etwas zu ändern, was nun aber nicht möglich wäre mit Kind. Wir wollten 2013/2014 eigentlich alles in die Gänge bekommen, damit dann vielleicht 1-2 Jahre später Nachwuchs kommen kann ohne Bauchweh. Aber ich bin nun völlig schockiert von mir selbst, dass ich aufgrund dieser Punkte nun tatsächlich erwäge, die Schwangerschaft abzubrechen, das war für mich immer absolut unmenschlich und das machen nur Horrorfrauen.
Ich bin diese Woche allein in der Steiermark und versuche, auf irgendeine Lösung zu kommen. Allerdings verrückt sich das ich-kann-und-will-nicht-Gefühl überhaupt nicht, alles sträubt sich in mir und sagt, dass ich jetzt auf keinen Fall ein Kind bekommen sollte. Mein Partner, meine engste Familie versuchen das irgendwie nachzuvollziehen, verstehen es aber einfach nicht. Ich ja auch nicht.
Gehts irgendjemandem noch so wie mir?? Es ist nicht nur, dass ich nur Angst vor Neuem habe - ich will ganz tief aus mir raus einfach nicht und verzweifle fast und denke ständig so Blödsinn wie "wieso nicht erst in 2 Jahren???". Ich kann null Beziehung zu dem Wesen in mir herstellen und würde es am liebsten einfach ungeschehen machen und ich befürchte, das wird auch in 2 Monaten nicht besser.
Ich liebe Kinder eigentlich und bin verliebt in meine Neffen und wollte immer Familie haben - und jetzt hab ich Panik, dass ich eigentlich ein handfester Egoman bin, der sich nie über ein eigenes Baby wird freuen können und nie Familie hat :( es ist schrecklich.
Alle sagen, dass man mir hier nichts raten kann - das versteh ich - aber ich würd mich über andere Erfahrungen freuen.
Danke, liebe Grüße