Migräne = Allergie
Migräne ist bei mir eine allergische Reaktion im Gehirn auf Chemikalien. Diese habe ich bei meiner beruflichen Tätigkeit in einem chemisch-mikrobiologischen Labor erworben. Gemeinerweise tritt die Migräne meist erst zwei Tage nach dem Kontakt auf, weshalb ich lange den Zusammenhang nicht erkannt hatte. Ich reagiere besonders auf Lösungsmittel. Bei geringstem Kontakt mit Desinfektionsmitteln, Klebern, Lacken, Wildlederspray oder schaum, Reinigungsmitteln, Deos, Parfüms usw. werde ich danach von einer Migräne geplagt. Irre empfindlich bin ich auch gegen das Cyanat von Sekundenklebern; danach liege ich mit Fieber, Megatriefnase, Kopf- und Gliederschmerzen einige Tage im Bett. Seitdem ich das weiß, arbeite ich mit solchen Stoffen nur noch mit Gummihandschuhen, mit Mundschutz und nur im Freien. Jeglichen Hautkontakt vermeide ich penibel.
Ich möchte allen dringlich empfehlen, Chemikalien grundsätzlich äußerst sparsam, ohne Hautkontakt und nur unter einem Abzug bzw. im Freien zu verwenden, damit sie selbst oder ihre ungeborenen Kinder (bei Frauen) keine Allergien entwickeln. Ich hatte im Job absolut kein Verständnis für die beratungsresistenten jungen Frauen (ich war Sicherheitsbeauftragter) in unserem Institut. Manche Mädels waren geradezu süchtig auf den Umgang mit Chemikalien bei der Händedesinfektion. Ich vertrat immer die Meinung, gründliches Waschen mit Seife erfüllt den gleichen Zweck, da man ein Desinfektionsmittel eigentlich einige Minuten einwirken lassen müsste, was aber niemand machte. Das vom Gesetzgeber vorgeschriebene Aushängen eines Hygieneplans mit Hinweis auf eine gebotene Händedesinfektion beim Betreten und Verlassen des Labors kommt einer vorsätzlichen Körperverletzung gleich, da bei Personen mit häufigem und kurzfristigem Ortswechsel zwischen Labors und Büros dies geradezu ein Bad in Chemie auslöst. Zudem ist das - in Analogie zum Passivrauchen - ein Passivinhalieren für gesundheitsbewusste Kollegen. Meinen inzwischen geheilten Lymphdrüsenkrebs (Morbus Waldenström) schulde ich wohl einer allzu sorglosen Panscherei mit Benzol in meinen Ausbildungsjahren.