Nur um kurz die wesentlichen Zahlen aus der Broschüre hervorzuheben:
"wusste nicht dass ich schwanger war und ließ mich drei mal an der Hüfte röntgen. Dann stellt sich nach einer Woche, am letzten Freitag, heraus, dass ich nicht allein war."
Also Röntgen in den ersten 8 Wochen der Schwangerschaft:
"Erster Tag der letzten Regelblutung
In der frühen Phase einer Schwangerschaft kann
die Strahlenwirkung dazu führen, dass sich die befruchtete
Eizelle nicht einnistet oder abstirbt. Die
Schwellendosis für diesen Effekt liegt bei 50 bis
100 mSv.
4 Wochen nach der letzten Regelblutung
In diesem Zeitraum teilen und differenzieren sich
die Zellen und es werden die embryonalen Organanlagen,
z. B. für Herz und Nervensystem, gebildet.
In dieser Phase besteht das Risiko für Fehlbildungen.
Hierfür werden ebenfalls 50 bis 100 mSv als Schwellendosis angenommen."
Wenn deine Gebärmutter also weniger als 50 mSv (mSv ist vereinfacht die Einheit in der Strahlenbelastung gemessen wird) belastet war, kann man davon ausgehen, dass eher nichts passiert ist, wobei je weiter von den 50 weg desto eher.
"Röntgen-Untersuchung Gebärmutterdosis (mSv)
Brustkorb in 2 Ebenen < 0,01
Lendenwirbelsäule in 2 Ebenen 1 4 *
Becken 1 3 *"
Bei dir dürfte Becken passend sein. 3 * 1-3 = 3-9 mSv, also weit unter den 50 mSv. Somit ziemlich sicher nichts schlimmes passiert.
Des Weiteren - das ist zwar hart - aber viele Ärtze haben null Plan wie gefährlich Strahlung ist und wie gefährlich sie nicht ist. Deshalb will ich vor allem auf das hinweisen:
"In manchen Fällen ist den Frauen zum Zeitpunkt der
Strahlenbelastung nicht bewusst, dass sie schwanger sind.
Das macht eine nachträgliche Beratung der Frauen notwendig.
Um den betroffenen Frauen und den behandelnden
Ärztinnen und Ärzten eine fundierte fallbezogene
Entscheidungshilfe zu geben, kann das ärztliche Personal
beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) eine schriftliche
Anfrage zum individuellen Risiko des Ungeborenen stellen."
Die beim Bundesamt für Strahlenschutz haben ziemlich genaue Ahnung wie gefährlich Strahlung ist und wie gefährlich nicht. Und die müssten das ganze auch kostenlos machen können. Einzig ist die Frage, wie lange sie brauchen.
Was du heute machst, ist folgendes:
"Telefon: +49 (0) 30 18 333 - 0
Telefax: +49 (0) 30 18 333 - 1885
Internet: www.bfs.de
E-Mail: ePost@bfs.de"
Ruf an oder mail und schildere kurz dein Problem (Schwanger in Woche X, keine Auffäligkeiten bisher, geröngt an Hüfte an Tag Y1,Y2,Y3 der Schwangerschaft, Bleischutz angewendet ja/nein) und bitte darum, dass man dir mitteilt, ob und wie man dir zügig dabei weiterhelfen kann herauszufinden, ob und wie hoch das Risiko ist. Ich hoffe sie du kannst eine erste Einschätzung erhalten und genauere Angaben, wie schnell sie eine genaue Antwort geben können und welche Informationen sie alle brauchen.
UND/ODER
Du druckst dir die Broschüre aus und suchst deinen Artz auf und bittest in darum, dass er möglichst bald entsprechend schriftlich anfragt.
Und du verlierst nichts, wenn das Kind entgegen der Erwartung doch behindert sein sollte, könntest du immer noch abtreiben. Aber so verbessern sich die Chancen deines Kindes und deine Chancen, dass das nicht eintritt:
"ich weiß dass ich wahrscheinlich mir lebenlang Vorwürfe machen werde, ich weiß dass es falsch ist so einfach aufzugeben, aber ich bin so egoistisch....."