Das ist schon mal sehr gut:
"Jetzt wird er mich wohl nicht verlassen,"
Genau diese Angst solltest du dir aber nicht einreden:
"ich habe aber Angst ihm sein Leben "kaputt zu machen" (Doof ausgedrückt, ich weiß) und dann in 4-5 Jahren kommt der große Knall."
Seine Reaktion ist momentan akut durch Überforderung bedingt; ob die wirklich so bleibt, kann man nciht wissen.
Es ist auch genausogut möglich, dass er sich in den nächsten Monaten mit der Situation anfreundet und dann ein richtig freudiger Papa ist, wenn er das Kind dann in den Arm nehmen kann.
Um es an einem extremen Beispiel zu erläutern: Hier im Forum gabs mal ein Thread von einer bei der es gewisse Parallelen gab, ungeplant schwanger, selber eigentlich aufgeschlossen für Kind, nur Partner sah das Ende seines Lebens gekommen; der war nur erheblich weniger anständig als deiner und hat ihr sogar Durck gemacht, sie hat dann abgetrieben; zwei Monate später stand er heulend vor der Tür und hat ihr vorgeworfen, dass sie seinem Druck nachgegen hat und sie doch jetzt so eine wunderbare Familie hätten sein können.
Solch anfängliche Ablehnung bzw. emotionale Überforderung, die nahezu zu Verhalten grenzend an unzurechnungsfähig führen kann, kommen leider vor; die beste Gegenstrategie ist vielleicht Augen zu und durch und bemüht sein, es zum Guten zu wenden.
"Was kann ich für ihn tun, dass er sich besser in seine neue Rolle finde kann?"
Da ist es schwer Tipps zu geben, da wir ihn halt nicht kennen.
Einerseits vielleicht ihm erstmal danken, dass er zu dir hält, obwohl es so nicht geplant war und vielleicht nicht ideal ist, und wie sehr du an ihm schätzt, dass er im Gegensatz zu vielen anderen nicht die Fliege macht, sondern versucht seinen Teil beizutragen.
Dann vielleicht, dass nachdem du hier sozusagen in gewisser Weise eine Entscheidung getroffen hast, die auch Auswirkungen auf euch beide hat, du dich bemühen wirst, dass ihn die Auswirkungen weniger treffen; also vor allem, dass wenn einer von euch im Beruf kürzer treten muss, du das sein wirst; vor allem, dass er keine Elternzeit nehmen muss, wenn das bei ihm schwierig ist.
Und dann wie catie schreibt ihm zuhören, wenn er das braucht.
Was mir noch einfiele wäre, dass du dein Hirn marterst, ob es irgendwas gibt, womit du ihn wirklich auf andere Gedanken bringen kannst, so dass er die ganze für ihn bedrückende Situation für ein paar Stunden vergisst, und sich dann bewusst darum kümmern, dass das auch zu Stande kommt.
Hier eine für dich völlig unbrauchbare (da meinem seltsamen Hirn entsprungen) Liste an Anregungen:
- Ausflüge, Wandern, Skifahren, Schwimmen
- Kurzurlaub
- Kiste voller Chips und sämtliche Staffeln seiner Lieblingssendung/neustes Game und ihm dann beim ein Abend/Wochende durchschauen/durchzocken Gesellschaft leisten
- Sauftour mit Freunden mit bzw. ohne dich (du trinkst natürlich nichts und übernimmst das Heimfahren)
- ihn schlicht fragen, was er gerne tun würde, wenn er sich jetzt vollkommen frei irgendwas wünschen könnte, und das dann, soweit sinnvoll praktikabel auch machen (selbstverständlich ohne die Option "dich jetzt zum Abtreibungsarzt fahren")
- 7 verschiedene Biersorten und 7 neue schicke Unterwäschesets besorgen und die ihm dann auf dem Sofa sitzend 1 Woche lang jeden Abend mit einem "Ich werde dann wohl ein paar Monaten vielleicht fett und unansehnlich sein und damit du die Zeit besser überstehst, müssen wir in deinem Gedächtnis jetzt in nächster Zeit ausreichend einprägsame Bilder von meinem noch hübschen Äußerem verankern; außerdem will ich jeden Gedanken, dass nun das langweilige Spießerdasein beginnt, bei dir ausräumen und im Gegensatz zu echten Stipclubs ist hier das Bier billiger, du musst mir keine Scheine ins Höschen stecken, anfassen ist erlaubt und ich geh nicht unbedingt weg, wenn dann alle Hüllen gefallen sind"
Hoffentlich spuckt dein Hirn gute Ideen aus.