Hallo community,
ich bin neu hier und weiß auch nicht, ob das der richtige Ort ist, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Das Problem: Ich (m, 31) habe eine Freundin, die ich liebe und mit der ich noch lange zusammen sein möchte. Jedoch sind wir wirklich erst sehr frisch und seit 4 Monaten in einer Beziehung.
Sie ist 34,5 Jahre, liebt mich auch, möchte aber unbedingt ein Kind, im Gegensatz zu mir. Wir haben uns in den letzten Wochen dazu auch grundlegend unterhalten, sind aber nie wirklich auf einen Nenner gekommen und haben das Wunschthema erst einmal auf das nächste Jahr geschoben.
Mir sind die Fundamentalen, gemeinsamen Schritte einer gemeinsamen Wohnung, der gemeinsame weitere Aufbau der Beziehung und einfach unsere ungestörte Zweisamkeit aktuell wichtiger. Ich möchte meine Partnerin auch tiefgreifend und in allen Situationen kennenlernen und finde diese Herangehensweise auch sehr normal. Gerade die Tatsache, dass uns auch 120km Distanz zwischen unseren Wohnorten trennen, sollte ein Grund sein, die Beziehung erst einmal wachsen zu lassen.
Nun haben wir letzte Woche einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehabt und seitdem ist bei uns gefühlstechnisch ein völliger Ausnahmezustand. Dieser positive Schwangerschaftstest, spiegelt das Ergebnis einer einzigen Nacht ohne Verhütung wieder, zu der wird beide auf Wolke 7 mit 10 Geigen zu Besuch waren.
Während meine Freundin in einen regelrechten Mutterrausch verfällt und sich die ganze Schwangerschaft und unser Zusammenleben sehr einfach ausmalt, verfalle ich immer mehr in grundlegende Bedenken und massive Sorgen. Für mich stand schon immer fest, einmal Vater zu werden.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass meine Freundin eine gute Mutter sein könnte, jedoch kommt dieser Schritt viel zu schnell!
Klappt ein Zusammenleben problemlos?
Wer kann uns regelmäßig unterstützen?
Wer wird, wie, wann wieder arbeiten gehen?
Wer muss sich notfalls einen neuen Job suchen?
Was ist, wenn ich unglücklich werde und das Kind das irgendwie mitbekommt, dass es nur halb gewollt war?
Was ist, wenn wir uns streiten deswegen, und ich ihr den Vorwurf mache, es war ja sowieso ihre Idee. Damit muss man sich doch auseinandersetzen und nicht so tun, als könnte das gar nicht passieren!
Grundlegend treibt dieses Thema aktuell einen Keil in unsere Beziehung und ich fühle mich von meiner Freundin auch nicht ernst genommen. Dabei sind das ja grundsätzliche Bedenken, die ich habe, und nicht ein paar oberflächliche Ängste. Und wenn wir über all' diese Risiken reden, sagt sie mir immer, ich male alles schwarz, problematisiere alles, warum mache ich das denn so kompliziert, es könne doch so einfach sein. Ja könnte es - wenn man gleicher Meinung wäre!
Natürlich kommt für meine Partnerin kein Abbruch der Schwangerschaft in Frage, sondern ich werde vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie möchte das Kind so oder so zur Welt bringen, zur Not auch ohne mich. Natürlich hat Sie auch furchtbare Angst davor, dass ich Sie so nicht unterstützen möchte, bzw. ich Sie früher oder später verlassen werde.
Ich meine, was hat sie von einem Vater, der kein Vater sein will? Von dem Kind ganz zu schweigen! Meiner Ansicht nach will sie entweder nicht über diese Risiken reden, weil sie tatsächlich tief und fest glaubt, dass alles klappen kann oder wird oder weil - und dieses Gefühl habe ich im Moment immer stärker - ich ihr gar nicht so wichtig bin, sondern das Kind viel wichtiger.
Ich hoffe, das Geschreibsel ist nicht völlig verwirrend. Ich bin für jeden Ratschlag dankbar, der meine Situation nicht versucht zu pathologisieren. Danke.