Man darf...
... ja auch nicht vergessen, dass das komplette Filmteam auch über die gesamte Geburt anwesend gewesen sein muss. Also, das finde ich ehrlichgesagt noch krasser, als dass der Papa des Mädchens, den sie ja nun schon eine Weile länger kennen wird, dabei war. Die fielen halt nur nicht so auf, weil sie hinter der Kamera standen ;)
Zu dem Thema Eltern mit 13 und 15 habe ich auch eine sehr zwiespältige Einstellung. Für mich ist die Vorstellung schon schrecklich, dass meine Tochter in dem Alter schon Sex haben könnte - aber bis dahin sind es zum Glück noch ein paar Jahre! Generell ist es aber wohl schon so, dass die Kiddies heute frühreifer sind und auch, dass Sex in einem gewissen Alter teilweise mit zum "guten Ton" gehört. Dass sie deswegen vernünftiger handeln, heißt das aber leider nicht :( Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man mit seinen Kindern wirklich frühzeitig über Sex und Verhütung redet - und ihnen klipp und klar sagt, dass auch beim ersten Sex eine einzige winzig winzig kleine Samenzelle ausreicht, schwanger zu werden. Es ist eben so, dass irgendwann die Zeit kommt, in dem Kind Sex haben will und egal in welchem Alter sollte es die Möglichkeit haben, mit seinen Eltern über Verhütungmögichkeiten zu sprechen und auch Hilfe bekommen, diese zu besorgen. Verhindern, dass es Sex hat, kann man ja leider eh nicht, also die Risiken möglichst gering halten...
Im Fall dieser Eltern haben mir beide allerdings auch einen recht vernünftigen Eindruck gemacht - soweit man das sagen kann. Ich meine, welche Konsequenzen es hat, ein Baby zu bekommen, kann auch ein Erwachsener im Vorhinein nicht sagen. Es ist definitiv etwas anderes, als Verantwortung für ein Haustier zu übernehmen. Wieviele erwachsene Mamis gibt es, die sich gerade in den ersten Wochen nach der Geburt völlig überfordert fühlen, weil das Baby nicht aufhören mag zu schreien? Wieviele Mamis wünschen sich - und wenn es nur flüchtige Gedanken im Tagesablauf sind - noch einmal so frei und ungebunden zu sein, wie vor der Geburt ihres Babys? Wieviele erwachsene Männer verlassen ihre Frauen, weil sie sich der Aufgabe, Vater zu werden, nicht gewachsen fühlen (obwohl sie sich doch eigentlich bewusst sein sollten, dass bei unverhütetem Sex auch ein Baby entstehen kann)?
Was ich sagen will: man kann die Tragweite seiner Entscheidung im Vorhinein nicht überschauen - auch die Eltern mit größtem Kinderwunsch können im Nachhinein an den schlaflosen Nächten verzweifeln - man kann einfach nur in dem Moment, wo man von der Schwangerschaft erfährt, auf sein Herz hören und das tun, was man für Richtig hält. Und dieses Gefühl für richtig oder falsch darf man auch einer 13-Jährigen nicht absprechen.
Positiv zu bemerken ist doch, dass beide Eltern bis hin zur Geburt zusammengehalten haben, er sie bei der Geburt so gut unterstützt hat, wie es ging und auch sie sehr tapfer war. Das hat mir den Eindruck vermittelt, dass beide in ihrer Entscheidung sehr gefestigt waren. Auch wenn man als Teenager wahrscheinlich größeren Gefühlsschwankungen ausgesetzt ist, als als Erwachsener und auch wenn die Chance, dass die Liebe der beiden für immer bestehen wird, vielleicht nicht bei 100% liegt - ich finde es gut, dass die beiden diese Entscheidung, das Kind zu bekommen, gemeinsam getroffen und zumindest bis hierhin konsequent durchgezogen haben.
Für das Baby kann man sich doch wirklich nur wünschen, dass beide auch weiterhin so zu ihrer Entscheidung stehen und dem Kind alle Liebe zukommen lassen, die es braucht - und auch dazu sollten Jugendliche in diesem Alter fähig sein.
Wie gesagt, viel besser fände ich, wenn es aufgrund gut aufgeklärter Kinder gar nicht erst zu Schwangerschaften in so einem jungen Alter kommen würde. Aber wenn, kann man eigentlich dem Baby nur solche Eltern wünschen, die sich ihrer Entscheidung (wie immer die aussehen mag) so sicher sind, wie es diese beiden anscheinend waren. :shy: