Es fehlt ein bischen die konkrete Frage, aber folgendes:
1. persönliche Erfahrung:
Verhütungsmissgeschick nachdem ich 6 Monate mit ihr zusammen war. Sie hat sich bevor es klar war (genau genommen noch am nächsten Tag) festgelegt, dass sie auf keinen Fall abtreiben würde, es am ehesten zu Adoption freigeben würde, wobei sie sich da nicht festgelegt habe. Ich habe ihr nicht widersprochen und wäre nie auf die Idee gekommen eine Abtreibung vorzuschlagen und hätte beide Entscheidungen - adoption oder behalten akzeptiert. ZU dem Zeitpunkt war ich am Anfang meines Studiums.
Sie war dann doch nicht schwanger.
2. persönliche Meinung:
über deine Position: gute Einstellung, vor allem: "ich finde damit macht man sichs ein wenig einfach, dass alles was nicht in die planung passt "weggemacht" wird."
über die deines Freundes: ----zensiert-----
3. bezüglich: "er denkt, dass 99% aller männer so denken...."
da liegt er falsch. Ich finde leider nicht die zugehörigen Artikel (deswegen Zahlenleider aus dem Kopf), aber vor ca. 1-3 Jahren ist es passiert, dass eine Frau nach Treffen mit ca. 20-40 Männern über einen Internetdatingservice (also sie hat sich mit so vielen innerhalb ein paar Monate getroffen) schwanger und das Kind behalten hat (mutmasslich hat sie mit so vielen Sex gehabt, damit es klappt). Per Gericht wurde der Internetservice zur Rausgabe der Namen alles potientieller Väter rauszurücken. Diese wurden dann zwecks Vaterschaftstest kontaktiert. Dabei stelle sich heraus, dass ca. 30-50% signalisierten, dass sie es positiv sehen würden, wenn sie denn der Vater wären.
Wenn sich von den Männern, die sich unkompliziert und anomyn Sexpartner übers Internet suchen, 30-50% dann der Tatsache positiv gegenüberstehen, unerwartet mit einer Frau ein Kind zu haben, die sie kaum kennen und die mutmasslich wie blöd rumge.... hat, dann werden von Männern, die es mit festen und dauerhaften Beziehungen probieren, auch wenn sie jung sind, bestimmt mehr als 1% einer unerwarteten Schwangerschaft positiv gegenüber stehen.
4. bezüglich des allgemeinen ethischen Hintergrundes:
Aus unserem Grundgesetz, das alle immer so ganz toll finden, folgt gemäß unserem Verfassungsgericht, das alle auch immer so ganz toll finden, dass das Recht auf Leben spätestens ab Einnistung der Eizelle greift - also ab da ist es spätestens als Mensch anzusehen - und deshalb ist ein Schwangerschaftsabbruch - abgesehen von seltenen Fällen ala entweder Mutter oder Kind geht drauf oder Kind hat kein Gehirn - unrecht und deshalb sollten Frauen wenn irgendwie möglich das Kind austragen.
Wenn also dein Freund die Ansicht vertritt, dass eigentlich nichts gegen das Wegmachen spricht, dann ist seine Position letzlich verfassungsfeindlich und menschenverachtend, denn er spricht damit dem ungeborenen Kind die Menschenwürde ab, in dem er so tut als wäre es nichts.
(Und ja, unserer Gesellschaft ist verdammt heuchlerisch, wenn sie sonst immer mit Menschenwürde und co. rumlabert, aber diese Konsequenz einfach ignoriert)
5. noch eine Nachricht an deinen Freund:
Bist du eigentlich Knülle? Hast du im "wie leg ich sie flach"-Kurs nicht aufgepasst? Nie, nie, nie erwecke den Eindruck, dass wenn eine Frau über irgendwas mit Süß-Faktor (Kinder, Babies, doofe Töllen, doofe Katzen, doofe sonstigen Tiere, doofe Teddies, Kitschkram), dass du das alles als nebensächlichen Mist ansiehts, den man beiseite schieben kann, wenn er lästig wird.
6. statistisches Risiko:
wenn du die nächsten 10 Jahre regelmäßig Sex hast und nicht mit Pille verhütest, liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft bei ca. 20-40%. Wenn du mit Pille verhütest, sinds vielleicht 5-10%.
7. hypothetisches:
wenn ich an deiner Stelle wäre, könnte es sein, dass ich wegen 6. meinen Freund sage, dass wenn er es absolut nicht ertragen könnte, wenn ich schwanger würde, wir am besten keinen Sex mehr haben sollten. Ist zwar ein Risiko, dass er sich Dünne macht, aber kann auch einen Nachdenkprozess seinerseits auslösen.