Eine ernsthafte, langjährige psychische Krankheit kann doch nicht durch die Geburt eines Kindes auf magische Weise geheilt werden, was redest du da?! Und natürlich ist ein Baby eine Belastung. Also nicht das Baby an sich, aber halt das, was es mitbringt: Schlafmangel, Schreien, kaum Zeit für sich selbst und den Partner, ev. Stillprobleme, Kinderkrankheiten (eine Freundin musste gerade heute in die Notaufnahme, weil ihre Tochter hohes Fieber hat), zusätzliche Arbeit im Haushalt, etc. In der Familie eines Arbeitskollegen ist ständig irgendwer krank, weil die Kinder im Kindergarten irgendwas aufgelesen haben... Natürlich sind das Belastungen.
Und was soll dieser Zuckerwatte-Quatsch von wegen Liebe? Auch wenn man seinen Partner von Herzen liebt, muss man nicht zwingend Kinder bekommen, wenn äussere Umstände klar dagegen sprechen. Im Umkehrschluss müsste ja ein Baby automatisch ein Zeichen grosser Liebe sein. Wir wissen alle, dass es oft genug nicht so ist.
Liebe FS, überlege es dir gut. Ein Kind sollte in stabilen Verhältnissen mit verlässlichen, psychisch stabilen Bezugspersonen aufwachsen. Ich will dir das Kind eigentlich nicht ausreden, denn das steht mir natürlich nicht zu. Aber ich wünsche jedem Kind Eltern, die diese Rolle zuverlässig ausfüllen und ihm in jeder Situation Geborgenheit geben können.
Hast du schon einmal mit Fachpersonen (Psychologen, Ärzten) über dieses Thema gesprochen? Die sollten einschätzen können, ob ein Kind momentan eine gute Idee ist.