Liebe Leute,
vielleicht finde ich so endlich Ruhe.
Ich bin 41. Vor knapp drei Jahren wurde ich für mich völlig überraschend von einem ONS schwanger, hatte aber (leider) eine Fehlgeburt.
Ein halbes Jahr später war ich mal wieder auf einer Online-Singlebörse unterwegs und hatte hierüber Kontakt zu, wie es mir schien, Mr. Right. Der Mailkontakt war wirklich toll! Wir verabredeten uns zu einem Treffen am einem Mittwoch.
Den Freitag zuvor traf ich den ONS wieder und hatte mit ihm wieder einen ONS, wieder ungeschützt, während meiner (vermutlich) fruchtbaren Tage. Nächsten Tag riet er mir zu der Pille danach. Ich wollte es aber lieber drauf ankommen lassen, auch, weil ich gerne schwanger gewesen wäre. Dienstag bekam ich aber plötzlich Panik und dachte, ich könne ja nicht schwanger zu dem Date gehen, dem Mann meines Lebens, mit dem ich eine richtige Familie haben könnte.
Ich kaufte mir daher die (leider schon rezeptfrei erhältliche) Pille danach (die, die fünf Tage wirkt). Am Abend ging ich schlafen, ohne die Pille genommen zu haben, da ich mir dachte, dass ich lieber doch noch das Date abwarte. In der Nacht wachte ich aber auf, bekam wieder Panik und nahm sie doch - weniger, um nicht schwanger zu werden (die Pille wirkt ja nicht 100 Prozent, und es war schon der vierte Tag), als um eine "Rechtfertigung" für die Schwangerschaft bzw. das Kind zu haben - sowohl gegenüber dem Erzeuger als auch gegenüber dem neuen Mann (so nach dem Motto, was konnte ich denn dafür?). Ich nahm sie also irgendwie auch in der Hoffnung, sie würde nicht wirken (wie bekloppt ist das denn?).
Wie ging es weiter? Das Date war ein Reinfall, und von demselben Abend an bereue ich diese blöde Pille danach. Es vergeht KEIN TAG, dass ich nicht an diese nächtliche, völlig überflüssige Entscheidung denke (ich hätte ja nur das Date abwarten müssen) und auch an das Kind, das ich (vielleicht) bekommen hätte (wohlwissend, dass ich vielleicht gar nicht schwanger geworden wäre bzw. wieder eine Fehlgeburt hätte passieren können). Es quält mich wirklich TÄGLICH, und ich habe das Gefühl, das wird es noch tun, wenn ich 80 bin (ich könnte dann ein 40-jähriges Kind haben).
Ich habe schon alles versucht, um mich von diesem Dämon zu befreien: habe mit vielen Leuten darüber geredet, mir im Internet Tipps geholt und mache seit einem Jahr sogar eine Psychotherapie. Aber es wird nicht besser. Dabei habe ich vor einem Jahr sogar wirklich meinen Mr. Right kennengelernt. Das ist wunderbar, aber dieser "Pillenfluch" und die Kinderlosigkeit bleiben (wir versuchen es, aber es klappt nicht mehr und würde auch nicht das "Kind" von damals ersetzen). Es tut sooo weh.
Was sagt Ihr dazu. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Habt Ihr vielleicht noch "schlaue Tipps"?
Ich bin wirklich verzweifelt.
Danke! (Sorry, ist vielleicht etwas lang geworden.)
Sabine