Oje du Ärmste! :roll:
Hallo aylin941,
mach die mal keine Sorgen - leicht gesagt - ich weiß! Genieße lieber diese wunderschöne Zeit mit deinem Kugelbauch und dem darin sich befindenden wunderbaren Wesen, was dich immerzu tritt und dich von innen über die Bauchdecke streichelt. Die Zeit ist viel zu kurz, wobei ... wenn ich richtig überlege, damals hatte ich spätestens die letzten vier Wochen sowas von die Schn... voll und wollte nur noch, dass das aufhört und der Floh endlich da ist. :twisted:
Vor der Entbindung hatte ich richtig große Angst - Todesangst! Meine Frauenärztin traute ihren Ohren nicht, als ich ihr davon berichtete und meinte "Oh, das find ich aber witzig, die immer coole ist auf einmal ängstlich - hi!" Ich hätte sie würgen können, da sie einen Wunschkaiserschnitt nicht zustimmte. Aber ich hatte doch solche Angst. Ich bildete mit ein, dass meine Maus nie und nimmer bei mir unten durch passen würde (ich bin wirklich sehr sehr schmal und habe ein äußerst schmales Becken, wo meines Erachtens nie ein Kind durchpassen kann). Dazu kam, dass unsere Backe für meine Körpergröße ganz schön groß war und der Kopfumfang beängstigend groß war - sie hat ja auch einen riesigen Papi :-D
Meine Hebamme hat sich die größte Mühe gegeben, mich zu ermuntern, meine Frauenärztin auch, jedoch konnten sie bei mir gar nichts erreichen, es war einfach kein Nerv mehr für igrendwelche besserwisserischen Meinungen. Ich war überzeugt - das geht nicht! Und dazu kam eben diese Angst, unsere Kleine würde während der Entbindung einfach nicht weiter kommen, weil eben doch das alles zu eng war - wie ich es immer gesagt habe und dann müsste man einen gefährlichen Notkaiserschnitt machen und zu aller letzt würde ich dabei drauf gehen. Meine Ängste waren echt gruselig. Die letzte Zeit war ich wirklich jeden Tag fertig mit mir und der Welt. Ich wollte nur noch, dass das vorbei geht.
Gut dass du fragst, wie sich eine Wehe anfühlt. Viele meiner Freundinnen meinten, dass man das so schnell vergisst. Ich hatte die Wehen vom dritten Monat an - ich vergesse die und die während der Entbindung nicht. Aber mache dir keine Sorgen - sie sind keinesfalls so unerträglich, dass du das nicht schaffst. Ich bin mir sogar sicher, dass du schon viel stärkere Schmerzen hattest. Es mag komisch klingen, aber stell die deine schlimmsten Regelschmerzen verbunden mit den fiesesten aller fiesesten Darmkrämpfen bei Durchfall vor. Genau so war es bei mir und ich war tapfer.
Ich wollte immer wissen, wie man denn merkt, dass es los geht. Davon kann ich auch gut berichten:
Ich war eine der Kandidatinnen, die das Krankenhaus zuvor unzählige Male besuchen durfte, weil sie sich einbildete, jetzt geht es los :FOU:
Also, bei mir war es so, dass ich Tage zuvor immer wieder diesen Druck hatte, beinahme, als würde die Kleine unten raus fallen - mein ganzer Steiß tat schon weh (das kommt, weil sich das Kind immer tiefer in dein Becken rein drückt, dieses dabei schon auf die Geburt vorbereitend geweitet wird). Später kam überwiegend abends eben dieser Mix aus Regelschmerzen und Darmkrämpfen dazu. Meist so, dass ich mich einrollern musste vor Schmerzen. Wenn es ganz schlimm wurde und der Abstand über Stunden konstant immer geringer wurde, dachte ich promt - jetzt geht es los und wir sind in die Klinik gefahren.
Nach dem wer weiß wie vieltem Male haben mich die Hebammen nur noch mit "Ah, die ....n - wie haben wohl wieder Wehen.." netterweise begrüßt. Nicht, dass das böse gemeint was, sie haben sich köstlich über mich amüsiert - eben wie Hebammen sind.
Eines Nachts - mein Göttergatte hatte unser Bett schon mit einem fiesen Gummilacken bestückt, sodass man selbst wenn man keine Wehenschmerzen hatte schon von dem Knirschen etc. nicht schlafen konnte - bemerkte ich, dass ich irgendwie dringend aufs Klo muss und da war so ein komischer Druck. Auf dem Weg dachte ich, dass ich mir einmache, irgendwie wollte das was ungebremst raus. :shock: Also bin ich mit allen Löchern zugekniffen und was unten dagegen drückend ins Bad geseppelt und da war es passiert - die Blase war geplatzt und das Wasser lief und lief. Das war wirklich witzig, denn da wusste :!!!: ich, jetzt geht es los :-D Auf einmal waren auch alle Ängste und Sorgen weg, denn nun war klar, fachsimpeln und prognostizieren war nicht mehr, jetzt ging es zur Sache.
Aber so schnell geht es dann doch nicht, ich durfte erst einmal unendliche Untersuchungen durchstehen - was in dem Zustand wirklich langsam nicht mehr witzig war, dann durfte ich noch - nachst und mit Nieselregen - durch den Park eine Stunde lang laufen, dann wieder Untersuchungen, dann irgendwann Baden :roll:
Als ich wieder aus dem Wasser kam, gab mir meine Hebamme erst einmal ein Schmerzmittel - endlich die Erlösung von diesem krampfartigen Gefühl.
Mach dir also keine Sorgen, wenn es zu dolle weh tut, dann hilft man dir gern. Du musst ja richtig mit arbeiten, da sind dich ablenkende Schmerzen fehl am Platz. Es gibt zwar viele Mütter, die das konsequent ablehnen - das respektiere ich und finde ich sehr edel, jedoch habe ich - trotz tierischer Angst vor diesem Katheter in der Hand - schon darum gebettelt und war schließlich sehr dankbar und diesen mini Piekser habe ich als großen Schisser vor allem was Nadel heißt sogar überstanden. Ich hatte auch glaube andere Sorgen als darauf zu achten. Schließlich kamen die Wehen jetzt schon so oft, dass ich kaum noch Zeit zum tief durchatmen hatte. Du musst ja da richtig mit ran. Das Pressen und Hecheln ist echt irre anstrengend. Aber soooo unendlich dolle wichtig.
Und dann - das ist ja auch deine große Angst - war der Kopf schon zu sehen und die Hebamme hat die kleine immer wieder rain geschoben, weil sich bei mir unten das nicht ganz so schnell geweitet hatte. Die anwesende Ärztin (wird immer dann dazu gerufen, wenn es wirklich zur Sache geht) meinte fortlaufend, die Hebamme soll endlich schneiden, die Kleine reißt mir sonst alles auf. Aber meine Hebamme schmiss sie zur Seite und brüllte sie an, dass wir das auch so schaffen und sie ruhig sein soll. So ging es dann weiter. Nach ein paar Minuten war alles geschafft und ich überglücklich, mörderisch hungrig und halb verdurstet (Nimm dir unbedingt was zu Trinken mit!). Und: Es blieb alles ganz - kein Riss, kein Schnitt. Alle staunten.
Und wenn ich dir sage, dass du das dann alle male schaffst, dann schaffst du es auch. Es gibt diverse Übungen, die du unbedingt machen solltest. Ich habe auch schon von Ölen direkt dafür gehört. Die sollen sehr gut sein.
Ich würde es jederzeit wieder so tun und glaube mir, bevor die Schmerzen unerträglich werden, bietet dir deine Hebamme schon was entsprechendes an.
Alles Gute und viel Freude mit deinem Spatz!
LG Angelsmom21