:!!!: :!!!: :!!!: Hatten ähnliches Problem
Wir hatten letztes Jahr an Weihnachten ein ähnliches Problem, allerdings mit einem mahnisch-depressiven (bipolaren) Familienmitglied. Das war so schlimm geworden mit Verfolgungswahn und schwerer Psychose, dass diese Person eine Gefährdung für sich selbst und für uns war.
An Heiligabend war es dann so krass, dass sie gegen ihre Nichte handgreiflich wurde. Wir konnten und wollten keine Verantwortung mehr für diese Situation übernehmen und haben den Notarzt mit Polizei alarmiert.
Die haben sie dann auch mitgenommen, mit dem Krankenwagen. Wir sind mit PKW hinterher gefahren.
Als wir sie dort ablieferten abends um 11 Uhr, versprach sie vernünftig, sie bliebe dort. Die Notärztin versicherte uns auch vorher, dass sie zumindest bis zum nächsten Morgen dort auch nicht weg gehen könne.
Das stimmte allerdings nicht. :NON:
Als wir sie abgeliefert hatten und wieder zu Hause vorfuhren, rief sie vom Handy aus bei uns an und sagte: "Holt mich wieder ab, ich stehe draussen an der Pforte!!" Wir dachten, dass sei ein Scherz! Und riefen auf der diensthabenden Station an. Die Schwester erklärte dann: "Nein, kein Scherz, sie mussten sie gehen lassen, weil sie nicht bleiben wollte."
Wir also die 50 km wieder hingefahren und sammelten sie mitten in der Nacht wieder auf Psychiatriegelände ein
-pitschnass übrigens- um sie wieder rein zubringen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Sie hätte das Spielchen die ganze Nacht mit uns gemacht, wenn der diensthabende Arzt nicht gekommen wäre und die Sitaution erkannt hätte.
Die eigene Familie musste bezeugen, dass die Tochter handgreiflich geworden war. Wir haben das dann zu viert unterschrieben, somit hatte der Arzt handhabe, sie dort zu behalten bis der Amtsrichter eine Entscheidung fällte. Fazit war laut Amtsrichter: 6 Wochen fest drin.
Ich weiß, dass klingt alles sehr unschön, aber wenn man jemanden lieb hat, aber weiß dieser jemand, ist nicht er/sie selbst und gefährdet sich und andere, dann muss irgendetwas passieren, weil man ab einem gewissen Punkt keine Verantwortung mehr übernehmen kann.
Aber wie man sieht, ist das nicht so einfach. Nur auf die Polizei gehen mit einem Attest wird nicht reichen. Die Situation muss akut sein und der Notarzt muss auf jeden Fall in diesem Moment feststellen, dass mit der Person etwas nicht stimmt und zwar massiv (akute Psychose, Ausraster etc.). Vorher wird da nicht viel passieren. Auf jeden Fall kann man nicht einfach jemanden einweisen lassen und selbst wenn dieser jemand mit geht in die Psychiatrie, dann tut er das freiwillig und kann jedrezeit wieder nach Hause, wenn er das will. Es ist alles freiwillig, außer der Amtsrichter macht einen Beschluss.
Das war lang, aber hoffe geholfen zu haben. :-)
LG Sorgenmami