Hallo zusammen,
ich hoffe hier auf Gleichgesinnte zu treffen und vielleicht auch noch den ein oder anderen Rat zu erhalten..
Nun zu uns: mein Mann ist 31 und ich 29. Wir sind seit 7 Jahren sehr glücklich zusammen und seit 3 Jahren ebenso glücklich verheiratet. Bis wir letztes Jahr beschlossen, dass ich nun die Pille absetze und wir mit dem Kinder kriegen loslegen. Mit dem Absetzen der Pille hatte ich einige Probleme: mir fiehlen Haare aus und ich bekam eine schlimme Akne. Das Problem mit den Haaren ging Gott sei Dank relativ schnell vorbei, mit meiner Haut habe ich aber bis heute noch zu kämpfen. Ich erwähne das, da ich wirklich dachte ich (also meine Hormone oder mein Körper, der immer noch mit der Umstellung kämpft) sei der Grund, dass es nicht klappt, als es im 6. oder 7. ÜZ wieder nicht klappte. Daher fragte ich bei meinem nächsten regulären Frauenarzttermin nach, woraufhin ich auf das bitterste von meiner (nun damaligen) Frauenärztin abgekanzelt wurde (sie sei schließlich keine Kosmetikerin und wegen dem Kinderwunsch schaue sie jetzt schon ganz sicher nicht nach). Ich kam so deprimiert nach Hause, dass mein Mann beschloss, sich untersuchen zu lassen, damit wir da sicher sind, dass alles gut ist und wir beide wieder etwas entspannter sind. Pustekuchen. Es kam raus, dass er viel zu wenig Spermien hat, die zum Großteil auch noch deformiert sind. Auch nach 2 weiteren Spermiogrammen und einem Urologenwechsel hat sich daran leider nichts geändert. Eine Ursache für sein OAT-Syndrom konnte nicht gefunden werden. Die vor allem für mich niederschmetternde Folge lautet: Kinderwunschklinik. Ich kann nicht sagen wieso, aber für mich ist es ein Graus, dass unser Kind per Bestellung gegen Bezahlung "hergestellt" wird. Ich weiß nicht, ob er für mich stark sein will, aber für ihn scheint das vollkommen ok zu sein und er versteht meinen Schmerz diesbezüglich überhaupt nicht. Generell ist es schwierig mit ihm über die Gefühlsebene was dieses Thema angeht zu reden. Er ist da furchtbar pragmatisch, ganz nach dem Motto "wir wollen ein Kind und deshalb bekommen wir auch eins - egal wie". Wenn ich versuche mit ihm über meine Gefühle oder gar über seine zu reden macht er dicht. Also rede ich nicht mehr so viel darüber sondern weine mir die Augen aus dem Kopf wenn ich alleine bin. Das merkt er natürlich auch und machte mir das auch noch zum Vorwurf, als es um den Zusammenhang Stress und Unfruchtbarkeit ging. Ich kann es ihm da also nicht Recht machen, wenn ich drüber rede, setze ich ihn unter Druck, wenn ich es mit mir selbst versuche auszumachen und traurig bin bekommt er ein schlechtes Gewissen und ist quasi auch wieder gestresst. Aber ich kann nicht einfach aufhören darüber traurig zu sein, dass ich mit der Liebe meines Lebens nicht einfach eine Familie gründen kann. Zudem fällt es mir ehrlich gesagt zunehmend schwerer, ihn nicht innerlich für diesen unheimlichen Schmerz den ich empfinde verantwortlich zu machen. Ich will das nicht, aber es passiert. Obwohl ich weiß, dass er nichts dafür kann und auch so gerne Kinder hätte, passiert es mir immer wieder, dass ich einfach nur wütend auf ihn bin...
Ich hoffe ihr versteht mich da irgendwie, auch wenn es wirklich unfair ihm gegenüber ist...
Viele Grüße
Eine Wunschmami die schon anfängt zu weinen wenn sie Windel-Werbung sieht