Kann dir nachfühlen
Hallo Bluemchen,
ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Bin aufgrund meines Alters so und so risikoschwanger und habe erstmal eine NT-Messung machen lassen, die war gut, das Blut was mir dazu abgenommen wurde ergab dann ein Risiko von 1:197. Ja mit dieser Diagnose bin ich dann in ein Krankenhaus überwiesen worden, das sich mit der Diagnostik auskennt, da hatte ich gestern eine Beratung. Die Ärztin hat sich viel Zeit genommen und meinte eben dass sie das Risiko als überschaubar einschätzt, es würden ja 196 Frauen in meiner Situation gesunde Kinder bekommen und nur eine ein krankes. Sehr tröstlich... Sie hat mir folgende Möglichkeiten aufgezeigt:
1. Alles so lassen wie es ist und es nehmen wir es ist.
2. Den sogenannten Prena-Test, das ist die Konkurrenz zur Fruchtwasseruntersuchung, muss privat bezahlt werden (derzeit 850 !!!) und ist nur eine Blutentnahme. Diese soll genauso zuverlässig sein wie eine Fruchtwasseruntersuchung, aber das Risiko einer Fehlgeburt ist nicht gegeben.
3. Die Fruchtwasseruntersuchung, Risiko 1:0,8 dass es eine Fehlgeburt gibt. Ich könne aber als Kassenleistung vorher eine genetische Beratung in Anspruch nehmen, dort würde man mich nochmals genau aufklären was alles untersucht werden könne, man kann einen genetischen Stammbaum erstellen und schauen ob es Sinn macht die Fruchtwasseruntersuchung auf einen bestimmten Gendefekt hin zu untersuchen. Entgegen meiner bisherigen Meinung ist es nämlich so, dass bei der Fruchtwasseruntersuchung lediglich festgestellt wird ob das Kind an einer der Trisomien erkrankt ist und sonst auf keine Erbkrankheiten untersucht wird sollte es familiär keine Vorbelastung geben. Außerdem wird das Geschlecht bestimmt.
Ich habe nach reiflicher Überlegung mit meinem Partner heute morgen einen Termin für eine Fruchwasseruntersuchung gemacht. Mir ist das Risiko zu hoch überrascht zu werden, so kann man sich aktiv dafür oder dagegen entscheiden mit einem behinderten Kind zu leben. Auch wenn die Ärztin sagt dass es ja noch viele andere Dinge gibt die man eben nicht feststellen kann. Ich könnte meine Schwangerschaft mit der Ungewissheit nicht genießen und es wäre sicher so, dass mir dann in den nächsten Monaten enorm viele Menschen mit Trisomie 21 über den Weg laufen und ich ständig daran denken müsste ob mein Kind das evtl. auch hat. Klar ist es ein Risiko aber die ganze Zeit in Ungewissheit leben und sich nicht darauf vorbereiten können dass evtl. so ist, ist für mich keine Wahl.
Überleg es dir genau, nimm jegliche Beratung in Anspruch die du bekommen kannst wenn es dir hilft und entscheide dann was für dich und deinen Partner am besten ist.
Ich wünsch dir viel Glück
LG
ennovy