Auch ich denke, dass es normal ist. Nicht jede Mutter platzt vor Stolz und Euphorie und gerade am Anfang gerät das ganze Leben aus den Fugen. Auch ich habe oft wehmütig an Aspekte meines "alten" Lebens gedacht, die ich vermisst habe (und tue es heute noch manchmal). Man muss in die Rolle auch erst einmal hineinwachsen. Manche Frauen sind dafür geboren, andere brauchen Zeit - wie in jedem anderen "Job" auch.
Wichtig ist, dass du klar stellst - auch deinen Freundinnen gegenüber - dass du noch ein eigenständiger Mensch bist mit Bedürfnissen und Wünschen, die unabhängig von deinem Kind sind. Und dazu gehört auch, mal ohne Kind unterwegs zu sein.
Vielleicht könnt ihr euch mal zu Sachen verabreden, bei denen deine Tochter ohnehin nicht dabei sein kann, z.B. Kino, ein Konzert oder abends mal richtig ausgehen? Wenn die Freundinnen dafür gar kein Verständnis haben, sind sie aber auch keine besonders guten Freundinnen.
Hast du ihnen denn mal erklärt, wie du dich fühlst? Denn sie haben ja weiterhin alle Freiheiten und freuen sich natürlich, deine süße Tochter zu sehen. Dass für dich andererseits so ehemals gabz normale Erwachsenenaktivitäten aber eben inzwischen eine Besonderheit sind, kommt ihnen eventuell gar nicht in den Sinn. Mit guten, langjährigen Freundinnen solltest du das offen auf den Tisch bringen.
Unabhängig davon würde ich diese Gedanken und Gefühle auch mal mit deiner Frauenärztin (oder Hebamme) ansprechen. Es kann sein, dass du evtl. eine leichte Wochenbettdepression hast, was nicht ungewöhnlich ist. So aus der Ferne kann man das nicht beurteilen, aber eine Ärztin oder Hebamme kann das einschätzen und dir ggf. helfen.