Hallo Barbie!
Es ist unglaublich schlimm, was Dir passiert ist, das tut mir wirklich sehr leid.
Keine Frau sollte das Gefühl haben, ihr ungewolltes Kind abtreiben zu "müssen".
Mich wundert und enttäuscht da die Arbeit der Beratungsstelle. Nachdem Du 3 Mal(!) den Abbruch nicht hast vornehmen lassen und 3 Mal(!) bei einem Gespräch warst, wieso haben sie es dort nicht geschafft, Dich insoweit in Deinem Wunsch zu unterstützen, Dich gegen den Druck in Richtung Abtreibung Deines Partners zu wehren?!
Du sagst ja selber, dass eine neue Schwangerschaft Deine verlorene nicht ersetzen wird. Insofern bezweifle ich, dass es Deine Seele heilen wird.
Was ich Dir anstatt dessen nahelegen möchte, ist, eine Psychotherapie zu machen. Wobei ich das nicht meine, um Deinen Schwangerschaftsabbruch zu verarbeiten, sondern um herauszufinden, wieso eine andere Person so viel Macht über Dich hatte, das Du etwas doch recht gravierendes und einschneidendes gegen Deinen Willen tust.
Schau, Du wirst bestimmt nochmal schwanger werden und ein Kind bekommen. Jedoch wäre es doch toll, wenn Du dann in einer Situation bist, dass Du "Ja!" zum Kind sagst, und niemand(!) Dich davon abbringen kann.
Ein Kind ist eine Menge Verantwortung und es braucht eine starke und selbstbewusste Mutter.
Sich jetzt in einer Kurzschlusshandlung erneut schwängern zu lassen, wo Du doch gerade besonders labil bist, scheint mir ein schlechter Weg.
Ich kann es auch nicht gutheissen, dass Du Deine emotionalen Probleme auf dem Rücken eines weiteren Kindes austragen möchtest.
Ich verstehe, dass Du nun eine Leere in Dir fühlst und dass es für Dich unerträglich ist.
Es ist ganz sicher auch eine traumatische Erfahrung, sich der körperlichen Prozedur auszusetzen und sich was gewünschtes nehmen zu lassen.
Umso wichtiger finde ich es, an Dir zu arbeiten, damit Dir so etwas oder ähnliches in anderen Situationen nicht wieder passiert. Du bist Opfer geworden, so drastisch das klingt.
Dagegen hilft, Stärke und Unabhängigkeit zu entwickeln, damit Du in Zukunft Dich und bezeiten Dein Kind vor solchen Übergriffen schützen kannst.
Deine Krankenkasse kann Dir eine Liste von Therapeuten geben, auch hilft es, sich im Internet zu informieren, da es auch auf dem Gebiet gute wie schlechte gibt.
Eine neue Schwangerschaft kann Dich vielleicht trösten und ablenken, aber sie wird Dein Problem nicht lösen, Deine Labilität nicht ändern, Deine Erfahrung nicht rückgängig machen. Wahrscheinlicher ist sogar, dass ein ganz neues Paket von Problemen, persönlicher wie partnerschaftlicher auf Dir lasten werden. Und ich frage mich, ob Du das "stehen" kannst..
Ich wünsche Dir alles Gute und das Du zu Dir und Deiner gottgegebenen Stärke zurückfindest!
Lieben Gruß,
R.