Liebe Waiting,
ich kann nur in Ansätzen nachvollziehen wie es dir geht, da wir nicht so lange wie ihr auf unser Wunder gehofft haben.
Dennoch möchte ich dir kurz unseren Werdegang und ein paar Infos schildern, die dir vielleicht helfen können.
2017 bin ich von meinem Partner spontan schwanger geworden, habe es allerdings nicht bis über die 11.SSW hinaus geschafft. Dann kamen viele andere wichtige Dinge für uns, so dass der KiWu hintenangestellt wurde. Und schwupps war ich schon über 40.
Meine Frauenärztin hat mir mit meinem regelmäßigen Zyklus und dem positiven Spermiogramm meines Partners auch Mut gemacht, so dass wir es mehrere Monate mit Ovutests probiert haben und sie mir Progesteron verschrieb. Das Hormon nimmt man ab dem ES, es unterstützt die Einnistung. Ich habe es trotzdem verschrieben bekommen, auch wenn bei mir kein Progesteronmangel vorlag.
Nachdem sie aber in meinem Alter nicht ewig warten wollte, hat sie uns an eine Kinderwunschklinik überwiesen. Hier wurde nochmals der komplett notwendige Hormonstatus eruiert und eben auch festgestellt, dass nix vorliegt, was gegen eine Schwangerschaft spräche.
In meinem Fall wurde auch das Anti-Müller-Hormon bestimmt, was Aufschluss über die Eizellenreserve gibt, so dass wir wussten, wir haben da noch etwas Luft um nicht sofort mit künstlicher Befruchtung mit "dem letzten Rest" starten zu müssen. ;-)
Wir haben uns dort echt gut aufgehoben gefühlt, da erst einmal ein Zyklusmonitoring gemacht wurde um die Reifung des Eibläschens im Zyklus zu beobachten.
Das hat auch alles super gepasst, dennoch habe ich für zwei Zyklen Clomifen genommen um die Anzahl der reifen Eibläschen zu erhöhen. Natürlich ist da Gefahr einer Mehrlingsschwangerschaft erhöht, aber man sieht ja durch den Ultraschall jedes Mal wieviele "ins Rennen" gehen. Sind es wiederholt zu viele, wird die Dosis runter gesetzt - und bei mehr als drei bekommt man ohnehin "Sexverbot" und es wird ausgelöst um die hier schon mal beschriebene Überstimulation nicht zu Schmerzen oder Gefährdung des Eierstocks führen zu lassen.
Hierbei muss ich sagen, dass dies alles meine Erfahrung aus meiner KiWu-Praxis sind.
Ich hatte es schon mal mit meinem Ex vor viiielen Jahren probiert und mein damaliger Frauenarzt hatte offenbar keine Ahnung. Er hat mir Clomifen gegeben und bei 5 reifen Eibläschen hat er meine Bauchschmerzen mit "das ist eben so bei der Menge" abgetan und auch nix gesagt, dass wir verhüten sollten geschweige denn ausgelöst. Es hat (zum Glück) nicht funktioniert und darüber bin ich auch heute noch froh.
Danach sind wir in der KiWu-Praxis auf Spritzen zur Eireifung umgestiegen und haben VZO "betrieben". :razz:
Also "Verkehr zum Optimum" an zwei Tagen mit Auslösen des Eisprungs per Spritze.(Und vorher 3-5 Tage Enthaltsamkeit...) Ab dem übernächsten Tag nahm ich dann Progesteron.
Ich kann gut nachvollziehen, dass da viele keine Lust auf Sex nach der Uhr haben - wir fanden es auch schon nach einigen Monaten nicht mehr sonderlich prickelnd.
Über ingesamt 8 Zyklen hatten wir kein Glück, aber als wir vor Weihnachten auch keine Lust hatten noch mit einer künstlichen Befruchtung zu beginnen, haben wir einen positiven Test unterm Baum liegen. Das war tatsächlich auch der Zyklus, in dem wir gesagt haben: ach, was soll`s, dann spritzen wir halt noch einmal um die Chance nicht ganz zu verschenken und starten dann im neuen Jahr mit IVF.
Tatsächlich war es wohl auch ein wenig Kopfsache...
Bekannte von mir haben 8 Jahre lang versucht Nachwuchs zu bekommen. Ich kann dir leider nicht mehr sagen, ob es dann ein Endokrinologe oder ein anderer Facharzt festgestellt hat, aber die Bekannte war letztendlich auf eine gewisse Art "allergisch" auf das Sperma ihres Mannes. Es bestand also überhaupt keine Chance, dass sich da etwas natürlich vereinigen würde. Nachdem sie Medikamente bekommen hatte, war sie innerhalb von 3 Monaten schwanger und das gewünschte Geschwisterkind hat sogar auf Anhieb geklappt.
Ich habe also leider auch keine "Non-Plus-Ultra-Lösung" für dich, aber ich möchte dir Mut machen, dass eben doch noch Hoffnung besteht.
Sei es mit einer KiWu-Klinik, die nicht gleich die (teure) künstliche Befruchtung ins Feld führt, sondern ausführlich und einfühlsam berät. Daher habe ich dir auch unseren "Behandlungswerdegang" so detailliert beschrieben, dass du ein Gefühl hast, was noch so gehen könnte.
Oder eben auch noch das Ausschließen sehr unwahrscheinlicher Dinge wie bei meiner Bekannten.
Ich drück euch ganz fest die Daumen!
Alles Liebe,
Nightwish