Samstags war der errechnete Stichtag und Mittwochs saß ich am CTG bei der Vorsorge und es passierte nix. Naja, für mich war das schon in Ordnung da ich total erkältet war und erst am Tag davor von meiner Hausärztin mit Antibiotikum versorgt wurde, weil der Husten schon seit Wochen sehr hartnäckig war. Lieber wollte ich ganz gesund werden und top fit in die Geburt starten. Meine Vermutung war ja immer, dass ich Überziehe. Außerdem fühlte ich mich wohl in meiner Haut. Der Bauch war wunderschön rund, ich konnte noch gut Laufen (wenn auch extrem langsam) und ich hatte keine Schmerzen. Also ganz entspannt die nächsten Tage ins Bett und genießen, so hieß mein Masterplan. Meine Frauenärztin gab mir das Go. Mein Befund war noch nicht geburtsreif. Sie vermutete auch, dass ich überziehe. Dennoch meinte sie, die Fruchtblase könnte trotzdem jederzeit platzen. Als sie das sagte, war ich im Gedanken schon im Bett am Schlafen.
Abends rief mein Schwiegervater an und fragte zum x-ten Mal ob ich schon etwas merken würde. Mein Schwiegervater hat mich mehr genervt als mein Mann. Da war nichts in Sicht. Kein einziges Anzeichen. Hätte immer gedacht, dass ich zum Ende hin total nervös werden würde und wahrscheinlich zehn Mal Fehlalarm machen würde. Gut, etwas nervös war ich schon am Ende. Ich konnte es nicht erklären warum. Aber eigentlich wollte ich eher wissen, wann es losgeht damit ich mich auf alles vorbereiten kann. Damit ich weiß wann die Wohnung sauber sein muss, wann die letzten Sachen in die Kliniktasche müssen, wann mein Mann Urlaub nehmen soll. Solche Dinge eben. Mein Mann und ich planen grundsätzlich alles durch.
Am nächsten Morgen bin ich um sechs aufgewacht und erstmal auf Klo gegangen, wie es halt am Ende einer Schwangerschaft ist. Da war so unglaublich viel Ausfluss. Das kannte ich gar nicht von mir. Also erstmal an den PC und zu Dr.Google: Ausfluss als Geburtsanzeichen? - ja, verstärkter Ausfluss kann eine Geburt ankündigen. Irgendwie musste ich dann doch grinsen. Das erste richtige Geburtsanzeichen. Wohuuu in ein paar Tagen geht es sicher los. Also, wieder ab ins Bett und kurieren. Ich schlief auch direkt wieder ein und bin gegen neun wieder wach geworden weil die Blase rief. Beim Aufstehen floss es nur aus mir heraus. Ist das jetzt Fruchtwasser? Ne, das muss mehr sein, außerdem hat nichts geknackt. Baoh, jetzt werde ich auch noch inkontinent wie eine Oma. Auf Klo immer noch so viel Schleim. Hach, wie schön, ich fand es beruhigend, dass nix eingebildet war. Kein Blut, hmmm mein Unterleib fühlt sich so an als würde ich meine Tage bekommen. Das hatte ich schon ein paar Mal in der letzten Zeit, aber diesmal ist es irgendwie anders. Im Laufe des Tages wurden die Schmerzen irgendwie regelmäßig. Das wurde mir nicht ganz geheuer aber ich hab mich gut abgelenkt weil ich die ganze Wohnung auf Hochglanz geputzt habe. Sind das Wehen, was ich habe? Schrieb eine SMS an meinen Mann und hab ihn von meiner Vermutung erzählt. Er rief so schnell wie möglich zurück. Hab ihn aber beruhigt. Wehen tun doch immer weh, also, so weh tun die Unterleibsschmerzen doch wirklich nicht. Er fand aber, dass ich mir mal die Abstände aufschreiben soll. War nach einer Stunde überrascht weil die Wehen (ja, waren wohl wirklich welche) so regelmäßig kamen: alle 8 Minuten. Hab meinem Mann wieder eine SMS geschrieben und gefragt, wie wir das machen, wenn es nun doch losgehen sollte. Daraufhin schrieb er, dass ich doch im Kreißsaal anrufen soll, wenn ich mir nicht sicher bin. Fand ich etwas lächerlich. Sowas kann auch wieder weggehen und dann laufe ich extra in die Klinik und mache mich wohlmöglich lächerlich. Gegen 14 Uhr lag ich auf dem Sofa und wollte bei einer Wehe wieder aufstehen um Pipi zu machen. Irgendwie fühlte ich mich bei Wehen auf dem Klo total wohl. Beim Aufstehen vom Sofa lief es wieder. Diesmal aber mehr als morgens. Oh man. Nach der Wehe auf Klo rief ich dann doch im Kreißsaal an und erzählte der lieben Hebamme von meinen Symptomen. Man hörte ihr Lächeln regelrecht durchs Telefon. Komm doch einfach vorbei und wir schauen uns das mal an.
Brrr ich wurde nervös. Ich erledigte die letzten Kleinigkeiten, packte mein Stillkissen in eine große Tüte und stellte sie zur vollen Kliniktasche, zog mich an und überlegte was ich jetzt mache. Rufe ich ein Taxi oder einen Krankentransport? Taxi ist doof wenn die Fruchtblase weiter platzt. Krankentransport hörte sich für mich wirklich nach Krank an und krank fühlte ich mich nun auch nicht. Die Schmerzen waren ja nichtmal doll. Also, Jacke und Schuhe an und ab zur U-Bahn. Wäre doch gelacht. Und dann wirke ich nicht so überzogen wenn es doch Fehlalarm ist. Auf den Weg ins Krankenhaus treffe ich noch eine Nachbarin, die fragt, warum das Baby denn immer noch im Bauch ist. Hallo? Der ET ist erst in zwei Tagen. Bei dem Großteil der Frauen kommen die Kinder erst nach dem errechneten Termin. Hab ihr aber gesagt, dass es sein kann, dass es bald kommt, da ich vermute, dass die Fruchtblase geplatzt sein könnte. Sie meinte noch, dass ich DAS merken würde. Ja, das dachte ich auch.
Im Krankenhaus angekommen, werde ich schnell zum CTG gebracht. Die Hebamme macht vorher mit einem Teststreifen einen Abstrich um zu gucken ob es sich tatsächlich um Fruchtwasser handelt. Aber beim Auswerten war das eher Raten als wirklich Wissen. Sie verspricht mir für hinterher einen besseren Test. Am CTG angeschlossen schaue ich bei jeder Wehe erwartungsvoll zu den Werten und bin total enttäuscht weil da immer nur Werte bei 20 rum standen. Ich bin also doch ein Mädchen. Heute gibt es also kein Baby für mich. Irgendwie war ich enttäuscht.
Nach einer dreiviertel Stunde kam eine neue Hebamme weil Schichtwechel war. Die neue Hebamme machte mich ab und schickte mich auf Klo. Danach machte sie wieder einen Abstrich und meinte schon, dass die Flüssigkeit rosa ist. Das heißt: Fruchtwasser. Juhuuuu! Ich bin doch kein Mädchen. Also, erstmal wieder ins Wartezimmer und auf die Ärztin warten, die bei mir Ultraschall machen sollte. Im Wartezimmer schrieb ich erstmal eine SMS an meinen Mann, dass ich stationär aufgenommen werde und er mir bitte die Kliniktasche vorbei bringen soll. Ich war in der 30. Schwangerschaftswoche für ein paar Tage stationär in der Klinik und ich kenne meinen Mann: wenn der weiß was los ist, dann verliert er seinen Kopf und würde wohlmöglich ohne Tasche auflaufen.
Nach dem Ultraschall ging es ganz schnell auf die Station. Dort sollte ich warten bis die Wehen schlimmer werden und dann wieder in den Kreißsaal kommen. Als mein Mann um 17 Uhr kam, sind wir etwas über den Gang gelaufen. Eigentlich wollte ich erstmal die Kliniktasche auspacken, aber dadurch, dass die Wehen so kräftig wurden, war ich zuversichtlich, dass sich bei mir unten ordentlich was gemacht hat. Nach dem CTG wurde ich wieder aufs Zimmer geschickt. Noch hat sich nicht viel gemacht. Aber alle 2 Minuten Wehen war schon ein gutes Zeichen. Die Hebamme gab mir ein Formular für die PDA mit und ich watschelte wehend aufs Zimmer. Dort räumte ich meine Tasche aus und das Abendbrot kam. An Essen war aber nicht zu denken. Bekam nur drei Bissen runter und füllte schnell das Formular aus bis mein Mann vom Rauchen wieder kam. Dann watschelte ich wieder in den Kreißsaal. Diesmal war ich aber total am Heulen als ich da ankam. Bis zu den Tag hab ich mir vorgenommen so viel wie möglich während der Wehen zu laufen um die Geburt anzuregen. Aber wenn es dann so weit ist und man verträgt das Laufen einfach nicht, dann ändert man seine Meinung schnell. Die Hebamme, die mich jetzt ans CTG anschloss wirkte total streng. Sie zeigte mir, wie ich richtig Atme bei den Wehen. Dann machte sie das Licht aus und eine Lampe projizierte Sterne an die Decke um mich auf andere Gedanken zu bringen. Nun kamen meine Wehen fast durchgängig und ich war total fertig. Dachte immer, dass das Veratmen Schmerzen lindert, aber irgendwie war das nix. Das tat trotzdem weh. Da die Hebamme meinte, dass es erst Schmerzmittel gab wenn ich vor Schmerzen nicht mehr sprechen kann, hörte ich während der Wehen auf zu Reden. Ich bin eine Frau - ich kann immer Reden. Als die Hebamme mich nach gefühlten fünf Stunden erlöste, prüfte sie den Muttermund und gratulierte mir zu meiner Veratmungstechnik. Muttermund war auf 6cm - alles geburtsreif. Die Hebamme gratuliert mir und stützt mich auf den Weg zu meinem Kreißsaal. Ich war so happy. Das Veratmen hat zwar nicht die Schmerzen gelindert, aber den Muttermund schön weit auf gemacht. Da fiel mir die Strecke zu meinem neuen Werkplatz auch nicht wirklich schwer. Vor allem weil es dort hieß: PDA. Dort angekommen, wurde ich auf das Kreißbett gelegt. Mir wurde alles ausgezogen und ich bekam einen schönen Krankenhauskittel. Ich bekam einen Zugang damit ich genügend Flüssigkeit zu mir nehme und wurde an das CTG angeschlossen. Ein paar Wehen hab ich noch veratmet und die Hebamme erklärte mir, was jetzt auf mich zukommt. Danach wurde der Anästhesist gerufen. Der kam auch überraschend schnell. Ein sehr lieber Mann, der mir noch mal alles mögliche erklärte. Alles wurde vorbereitet. Das Legen der PDA fand ich unangenehm. Das wurde mitten in der Wehe gemacht und ich fand es nicht so schön in der Stellung die Wehe zu veratmen und mir in den Rücken stechen zu lassen. Aber die PDA ist eine sehr tolle Erfindung. Mein Po wurde sofort warm und mir war kuschelig zumute. Die Hebamme kontrollierte noch mal meinen Befund: 8cm.Dürfte nicht mehr lange dauern. Jetzt hieß es entspannen und noch etwas ausruhen. Mein Mann schlief auf dem Stuhl neben mir ein. Ich beobachtete die Wehen und Herztöne von meinem kleinen Mann. Um 23 Uhr hatte meine Hebamme Feierabend. Sie kam noch mal rein und kontrollierte mich. Leider hat sich nicht viel getan. Aber sie machte mir Mut und wir redeten noch ein bisschen. Dafür, dass sie zuerst so unhöflich rüber kam, war sie jetzt um so herzlicher.
Die neue Hebamme war total lieb, schaute sich auch noch mal meine Baustelle an und war zufrieden. Wir schätzen, dass unser Baby doch erst am nächsten Morgen zur Welt kommt. Für meine Hebamme war das ihr persönliches Geburtstagsbaby. Jedes Jahr an ihrem Geburtstag versucht sie die Schicht nach Mitternacht zu bekommen um das erste Baby zu feiern.
Gegen zwei Uhr am Morgen rief die Hebamme eine Kinderärztin. Die Herztöne von meinem Zwerg gingen bei jeder Wehe nach unten und sie wollte das lieber kontrollieren lassen. Die Kinderärztin schaute sich das an und wollte lieber das CTG anders anlegen. Deshalb bekam mein Sohn an seinen Kopf eine Art Antenne, die die Werte, die normalerweise das CTG erfasst, anzeigte. Aber auch da waren die Werte nicht besser. Mit der Zeit beschlossen die Hebamme und Ärztin, Blut von seinem Köpfchen abzunehmen um zu schauen ob er noch mit genug Luft versorgt wird. Bei den Wehen bekam ich etwas gespritzt, das meinen Kreislauf ziemlich verrückt gemacht hat. Das Herz schlug mir bis zum Hals und ich wurde extrem nervös dadurch. Aber dafür waren die Werte von meinem Sohn besser - bis zur nächsten Wehe. Wir haben das ein paar Mal durchgezogen. Der Muttermund war inzwischen bei 9cm. Das Köpfchen bewegte sich aber noch fleißig. Das merkte ich auch an der Antenne an seinem Kopf. Dann entschieden die Profis einfach aufs Ganze zu gehen und ließen mich pressen - und pressen und pressen und pressen. Man merkte zwar, wie das Köpfchen merklich nach unten ging und ein paar Mal hatte ich echt das Gefühl, dass mein Becken sich regelrecht auseinander schiebt, aber sobald ich aufgehört habe, war das Gefühl wieder weg. Und mitten beim Pressen machte sich mein mageres Abendbrot bemerkbar. Ich hatte Hunger. Also, pressen und danach Magenknurren. Bekam schon das Lachen und meinte immer, dass das ja wirklich in einem passenden Moment kommt. Nach jedem Pressen waren die Herztöne von meinem Sohn total fies weit unten und ich bekam nicht nur eine Sauerstoffmaske auf, sondern auch etliche Male eine Spritze für den Kreislauf, bei dem es mir jedes Mal wirklich übel ging. Schließlich bauten sie vor mir ziemlich viele Geräte auf, womit sie meinen unteren Bereich weiter öffnen konnten um beim Baby im Kopf Blut abzunehmen. Sie wollten sicher gehen, dass das Baby noch genug Sauerstoff bekommt. Solange alles gut war, durfte ich in der nächsten Wehe auch pressen. Irgendwann wurde der Wert aber schlechter und die Ärztin holte sich eine zweite Meinung ein. Sie beschlossen gegen 4 Uhr, dass ein Kaiserschnitt gemacht werden soll. Für mich war es extrem schwer mich mit dieser Tatsache abzufinden. So kurz vor dem Ende. Hab schon mit meinem Bauch gesprochen und gesagt, dass er ein ziemlicher Verräter ist.
Also kam noch mal der Anästhesist und seine Assistentin um mich weiter zu betäuben und ich wurde für den OP vorbereitet. Mein Mann verwandelte sich in ein grünes Alien und ich wurde in den OP geschoben. Dort bekam ich etwas gegen die Wehen, wovon es mir wirklich schlecht ging. Mir wurde schlecht und ich hab am ganzen Körper gezittert.
Kam mir aber besonders witzig vor und weil mir das gerade einfiel, dass ich immer gesagt habe, dass ich das fragen würde, wenn man bei mir einen Kaiserschnitt macht, fragte ich: Wenn man da unten schon am Schneiden ist, kann man nicht auch gleich etwas Fett an den Seiten wegnehmen und alles etwas straffen? Zuerst haben die Leute nicht verstanden ob ich das jetzt ernst meine oder nicht.
Sie haben soweit alles fertig gemacht, mir wurde ein grünes Laken vor die Brust gehängt und mein Mann kam rein. Und schon ging das Gerüttel an mir los. Ich hab ja mit vielem gerechnet, aber DAMIT nicht. Dachte schon, die räumen mich komplett aus. Hab die ganze Zeit gestöhnt. Das war unangenehmer als Wehen, fand ich.
Auf einmal ein Gurgeln, ein Schrei Herzlichen Glückwunsch! Ein Junge.
Mir wurde ein Baby vor den Kopf gehalten bzw. auf die Brust gelegt und ich verstand die Welt nicht so recht. Das ist also der große Moment, auf den ich schon so lange gewartet habe, von dem ich dachte, dass ich ihn nie haben werde. Mein Sohn sah mich an und schien mit sich im Reinen zu sein und ich hatte das Gefühl, als würde ich das Gesicht schon mein Leben lang kennen. Ein kleines bisschen war ich von diesem großen Moment enttäuscht. Hab ihn mir viel emotionaler vorgestellt. Dabei ist er das süßeste Baby, das ich je gesehen habe. So viele Haare, diese schönen Augen, dieser kleine Kopf *schmacht*
Auf einmal wurde mir schlecht. Das hab ich auch mehrmals gesagt, aber irgendwie hat mir niemand zugehört. Alle waren so aufgeregt und gut gelaunt. Dann musste ich würgen. Vor mir das Baby, das ich nicht anfassen konnte, mein Mann verstand einfach nicht, was mit mir los war und meine Werte am Monitor fingen an zu piepsen. Ich konnte nicht mehr, mein ganzer Körper verkrampft sich, zieht sich zusammen wie ein Klappmesser und ich würge so gut ich kann. Auf dem Laken spritzt Blut, die Klemmen (und was da sonst noch ist) in meinem Körper fangen an zu klimpern und ich kann sie deutlich spüren. Auf einmal sagt jemand: Befreien Sie doch bitte das arme Kind Ja, bitte, bevor ich es vollkotze. (sorry)
Mein Mann ging der Kinderärztin hinterher, die mit meinem Sohn abzog um die U1 zu machen. Ich blieb mit den ganzen Ärzten alleine zurück. Die Geräte fingen immer öfter an zu piepsen und ich wurde nervös. Auf einmal hörte ich die Ärztin sagen: Sie blutet so verrückt und ich weiß nicht wo Ein anderer Arzt kam und meine Ärztin erzählte mir, dass das Gerüttel normalerweise nicht so krass ist. Das Köpfchen des Babys steckte nur im Becken fest. Er hat auch versucht wie verrückt da rauszukommen. Sie meinte zu mir, wenn ich noch mal vor hätte so ein großes, schweres Baby mit so einem Kopfumfang zu bekommen, dann müsste ich noch mal einen Kaiserschnitt haben. Toll, und ich fand den Kopf so klein. Hab nach den Daten gefragt, die konnte mir aber noch keiner nennen. Stattdessen sah ich draußen das halbe OP-Team an der Tür stehen und mich beobachten. Verstand gar nicht was los war und schon gingen meine Werte am Monitor wieder runter. Bekam etliche Spritzen, die mich zum Zittern brachten, die mich warm durchfuhren, keine Ahnung. Hab die Leute an der Tür beobachtet und fragte, ob da gleich noch eine OP ist und ich hier alle aufhalte. Die Hebamme schaute mich nur ernst an und schüttelte langsam den Kopf. Das war der unheimlichste Moment, den ich je erlebt habe. Als würde ich denen auf den Tisch verrecken.
Naja, nach einer halben Ewigkeit (nach über einer Dreiviertelstunde) wurde ich auf ein Bett gelegt und zugedeckt. In dem Moment musste ich husten und ich merkte, wie es unten nur so lief. Igitt!
Im Kreißsaal angekommen, durfte ich zum ersten Mal meinen kleinen Schatz in den Arm nehmen. War mehr als neidisch auf meinen Mann, weil er so lange mit ihm alleine sein durfte. Die Hebamme erzählte mir, dass die Beiden gut miteinander klar gekommen sind. Für mich war es die persönliche Horrorvorstellung von einer Geburt: das Baby nicht direkt in den Arm nehmen zu können, nicht gleich küssen und festhalten. Auf dem OP-Tisch war ich ja festgebunden.
Nach zwei Stunden kuscheln und kotzen durfte ich endlich auf mein Zimmer. Dort hatte ich genug Zeit um mein neues Familienmitglied zu betrachten. Ganz in Ruhe.
So erblickte Finn Elmo am 11.01.2013 um 4:35 Uhr nach über 19,5 Stunden Wehen + Blasensprung das Licht der Welt. Er war 50cm groß, 3.225 Gramm schwer und hatte einen Kopfumfang (und jetzt kommts) von 33,5cm. :love:
Auch wenn ich wohl eine schwere Geburt hatte, so schlimm wie es jetzt im ersten Moment rüberkommt, war es gar nicht. Dank der ich-vergesse-nach-der-Geburt-alles-Schlimme-Hormon.